Solid-State-Laufwerke (SSD) sind wie Festplatten nichtflüchtige Datenspeicher, haben aber, wie der Name schon sagt, keine beweglichen Teile. Sie sind also nicht nur robuster als Hard-Disk-Drives (HDD), sondern auch viel, viel schneller. Ja, Sie können riesige Dateien in Rekordzeit auf eine SSD kopieren, aber es sind die kurzen Ladezeiten und die Reaktionszeit Ihres PCs, die Sie am meisten verblüffen werden: Anwendungen starten fast sofort, Webseiten werden schneller geladen, und Windows fühlt sich einfach viel performanter an.
Unsere englischen Kollegen haben eine Auswahl leistungsstarker SSDs für 2019 zusammengestellt und jedes Modell mit bis zu fünf Punkten bewertet (5 Punkte = sehr empfehlenswert).
Corsair Force Series MP510
5 Punkte
Die Corsair MP510 (44 Euro für 240 GB, 254 Euro für 1 TB) ist eine SSD, die alles bietet, was man sich wünschen kann: viel Speicher, lange Lebensdauer und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. NVMe-PCIe-Karten waren früher teuer und hatten nur wenig Speicherkapazität. Das ist jetzt vorbei.
Kingston KC2000
4,5 Punkte
Im Vergleich zur Vorgänger-Version ist die KC2000 (58 Euro für 240 GB, 194 Euro für 1 TB) beeindruckend und ist leistungsmäßig sehr nahe dran an Samsung und Corsair. Wer von SATA wechselt, wird hier einen enormen Leistungsschub erleben. Die Wahl eines PCI-NVMe-Laufwerks hängt letzten Endes von Geschwindigkeit und Kosten ab. Die KC2000 ist fast so schnell wie die Konkurrenz, aber günstiger
Trotz einer Schreibgeschwindigkeit von 3.000 B/s, mehr IOPs (Input/Output-Operationen pro Sekunde) und einem noch größeren TBW (Total Bytes Written) kann die KC2000 die Corsair MP510 nicht ganz übertreffen.
Crucial MX500
4,5 Punkte
Wenn Sie die Crucial MX500 (rund 40 Euro für 250 GB, 111 Euro für 1 TB) nicht täglich für die Bearbeitung von 4K-Videos verwenden oder ein 4-TB-Gerät benötigen, bietet die MX500 eine nahezu perfekte Kombination aus Preis und Leistung.
Die Modelle mit mehr Speicherkapazität bieten nicht nur einen günstigeren Preis pro GB, sondern auch eine längere Lebensdauer.
Samsung 970 Evo Plus
4,5 Punkte
Die Samsung 970 Evo Plus (rund 75 Euro für 250 GB, 214 Euro für 1 TB) ist schneller als die 970 Evo, kostet aber mit 250 GB sogar weniger und liegt mit einer Kapazität von 1 TB nur knapp über dem Preis der Evo 970. Von der Geschwindigkeit her zählt sie zu den schnellsten erhältlichen SSDs. Die Corsair MP510 und Kingston KC1000 sind jedoch billiger und bieten ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn Sie nicht die maximale Leistung benötigen.
4,5 Punkte
Die WD Black SN750 (75 Euro für 250 GB, rund 204 Euro für 1 TB) kann nicht ganz mit der Corsair MP510 konkurrieren, ist aber eine leistungsstarke M.2-SSD mit Kapazitäten von bis zu 2 TB.
WD Blue 3D Nand
4,5 Punkte
Die WD Blue 3D Nand (45 Euro für 250 GB, 120 Euro für 1 TB) könnte eine der letzten SATA-SSDs sein bevor NVMe die SATA verdrängt. Dieses Produkt wurde gegenüber der Vorgänger-SSD noch einmal deutlich verbessert. Hervorragende Gesamtleistung in Verbindung mit konkurrenzfähigem Preis macht diese SSD interessant für alle, die SATA noch wollen oder brauchen.
Samsung 860 Evo
4,5 Punkte
Wenn Sie einen NVMe-PCI-M.2-Port in Ihrem System haben, ist die 960 Evo von Samsung empfehlenswert. Für alle anderen ist die SATA-Version Samsung 860 Evo (63 Euro für 250 GB, 136 Euro für 1 TB) eine sehr gute Wahl. Sie ist nicht wesentlich schneller als das Vorgänger-Modell, verfügt dafür aber über eine deutlich längere Lebensdauer.
Samsung 970 Evo
4 Punkte
Die Samsung 970 Evo (94 Euro für 250 GB, 199 Euro für 1 TB) ist der Vorgänger der 970 Plus (siehe weiter oben). Sie ist aber immer noch eine gute Wahl für alle, die auf den Preis schauen – bei gleicher Speicherkapazität ist sie meist etwas günstiger als die Plus-Version oder auch andere NVMe-Laufwerke.
Kingston UV500
4 Punkte
Die Kingston UV500 (etwa 42 Euro für 240 GB, 141 Euro für 960 GB) ist vielleicht nicht die schnellste oder billigste SSD, aber eine solide Wahl für alle, die nach einer SSD suchen, die lange hält. Außerdem hat sie eine gute Hardware-Verschlüsselung.
Die SSD gibt es mit unterschiedlichen Speicherkapazitäten und sowohl als Stand-alone- als auch PC-Version.
Samsung 860 QVO
4 Punkte
Obwohl an der Samsung 860 QVO (120 Euro für 1 TB) nichts auszusetzen ist, ist diese SSD nicht ganz das, was wir erwartet haben. Die Leistung mag dank der neuen 4-Bit-NAND-Speichermodule ausgezeichnet sein, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis kann die Mitbewerber im Markt derzeit nicht schlagen.
Sind SSDs nicht sehr teuer?
Es hat Jahre gedauert, aber wir sind jetzt an dem Punkt, an dem eine SSD eine wirklich erschwingliche Komponente für jeden ist. Wenn Ihr Budgetlimit bei 50 Euro liegt, können Sie immer noch Crucials MX500 (siehe unten) nehmen, die bei Amazon aktuell knapp 40 Euro kostet. Sicher, Sie bekommen viel mehr Speicherplatz, wenn Sie auf eine herkömmliche Festplatte für das gleiche Geld zurückgreifen. Aber wenn Sie sehr viel Speicherplatz benötigen, können Sie immer noch Windows und Ihre meistgenutzten Programme auf einer SSD installieren und Ihre Musik-, Video- und Fotobibliotheken auf einer riesigen Festplatte aufbewahren, wo die Leistung nicht so wichtig ist.
Worauf Sie bei einer SSD achten sollten
SSDs werden unterschieden in SATA- und PCIe-Modelle.
SATA-SSDs sind seit Jahren in PCs und Laptops als Datenspeicher im Einsatz. Die meisten SATA-SSDs sind 2,5 Zoll breit, da sie für den Einbau in Laptops konzipiert sind. Sie sind aber auch mit allen aktuellen PCs kompatibel. Für Laptop-Nutzer interessant, die wissen wollen, ob die SSD auch von der Höhe her ins Gerät passt: Einige sind 9,5 mm statt 7 mm dick. Die andere Variante sind die PCIe-SSDs. Manchmal spricht man hier auch von NVMe und M.2. Aber einfach ausgedrückt: PCIe (PCI Express ) ersetzt SATA, weil es eine viel schnellere Schnittstelle ist. Am häufigsten werden Sie PCIe-Laufwerke sehen, die als NVMe bezeichnet werden. Das steht für Non-Volative Memory Express.
Was aber am wichtigsten ist, ist der Formfaktor – die Größe des Laufwerks – denn der bestimmt, ob das Ding tatsächlich in Ihren PC oder Laptop passt. Hier kommt M.2 ins Spiel. Es ist eine relativ neue Schnittstelle, die Sie auf aktuellen Mainboards und in einigen Laptops finden können. Die meisten M.2-SSDs sind vom Typ 2280, was kurz gesagt 22 mm breit und 80 mm lang bedeutet. Sie können das Handbuch Ihrer Hauptplatine lesen oder sich an Ihren Laptop-Hersteller wenden, um herauszufinden, ob ein solches Laufwerk mit Ihrem Gerät kompatibel ist. Hinweis: Nur weil eine SSD über eine M.2-Schnittstelle verfügt, bedeutet das nicht, dass es sich um ein NVMe-Laufwerk handelt. Es sind auch SATA-SSDs mit M.2-Anschlüssen erhältlich, die dementsprechend immer noch auf SATA-Geschwindigkeiten beschränkt sind, also achten Sie beim Kauf darauf. Wenn die Hauptplatine Ihres PCs keinen M.2-Steckplatz hat, machen Sie sich keine Sorgen. Sie können eine PCIe-Adapterkarte für etwa 16 Euro kaufen. Einige M.2-SSDs werden sogar mit einem Adapter verkauft, etwa Kingstons KC1000.
Leistung
Bei den SATA-SSDs ist es nicht so, dass der Flash-Speicher an seine Grenzen stößt, es ist so, dass er die Grenze dessen erreicht, was die SATA-Schnittstelle leisten kann.
Die schnellsten SATA-SSDs können mit ca. 550 MB/s lesen, während die schnellsten PCIe-NVMe-Laufwerke mit über 3000 MB/s lesen können.
Was bedeuten MLC, TLC und SLC?
Es gibt verschiedene Speichertechnologien, die auf SSDs verwendet werden, von Multi-Level-Cell (MLC)- bis hin zu den kostengünstigeren Tri-Level-Cell-Flash (TLC)-Architekturen. Sie könnten sogar auf das seltene und teuerste Single-Level-Cell (SLC)-Laufwerk stoßen. Die Unterschiede zwischen den Zelltechnologien reduzieren sich auf die Anzahl der Bits (Daten), die eine einzelne Zelle (innerhalb der SSD) verarbeiten kann. TLC verarbeitet drei, MLC zwei und SLC eines. Je größer die Anzahl der Bits pro Zelle, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, Inkonsistenzen und – vor allem – geringerer Leistung. Das ist jedoch recht pauschal gesprochen, und die Hersteller haben Wege gefunden, um die Grenzen der SSD-Technologie zu umgehen. Achten Sie beim Kauf einer SSD also auf lange Garantie und hohe Schreiblimits (ausgedrückt als TBW-Wert), wenn Ihnen Datenintegrität wichtig ist, obwohl Datenverlust mit Hilfe geeigneter Backup-Routinen heute kein echtes Problem mehr ist.
Dieser Beitrag stammt von unseren englischen Kollegen von techadvisor.co.uk
Wenn Sie mehr wissen möchten:
Im Originalbeitrag finden Sie Links zu ausführlichen Einzeltests (in englischer Sprache) der hier vorgestellten SSDs.