USB 4 Version 2.0
Das USB Implementers Forum (USB-IF) läutet die nächste Runde bei USB 4 ein. Die wichtigste Neuerung des Standards in der zweiten Version, der weiter auf USB-C als Interface baut, ist eine doppelt so schnelle Übertragungsgeschwindigkeit. Von den bisher maximal möglichen 40 geht es nunmehr auf 80 Gigabit pro Sekunde – in beide Richtungen.
Überraschend ist dabei, dass sich das Tempo nicht etwa nur über neue, aktive Kabel erreichen lassen soll. Vielmehr soll es auch über die älteren USB-C-Passivkabel möglich sein, die auf 40 Gigabit pro Sekunde spezifiziert sind. Um die neue Tempohöhe zu erreichen, sind allerdings neue Controller und angepasste Geräte nötig.
Bei USB4 Version 2.0 verdoppelt sich im Idealfall das Transfertempo. Gleichzeitig bleibt das Namenschaos, das bereits bei USB 3.2 mit unterschiedlichen Generationsfassungen (Gen) verwirrt hat.
USB Implementers Forum
Die 80 Gigabit pro Sekunde sind jedoch noch nicht das Ende der Fahnenstange. Über den neuen asymmetrischen Übertragungsmodus lässt sich die maximal mögliche Bandbreite auf 120 Gigabit pro Sekunde steigern, wenn der Datenfluss nur in eine Richtung läuft. In die Gegenrichtung sollen in diesem Fall nur maximal 40 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Laut USB-IF ist dieser Modus in erster Linie für den Anschluss von HDR-Displays mit UHD- oder 8K-Auflösungen und schnellen Bildwiederholraten gedacht.
Die neue USB-4-Version unterstützt zusätzlich USB-3.2-Tunneling mit 20 Gigabit pro Sekunde (bisher war bei 10 Gigabit pro Sekunde Schluss), Displayport 2.1 sowie PCIe 4.0. Am Namenschaos hat sich indes nichts geändert – im Gegenteil: Unter dem Label USB4 können mehrere Varianten laufen – etwa USB4 Gen2x2 mit 20 Gigabit pro Sekunde oder USB4 Gen3x2 mit 40 Gigabit pro Sekunde.
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Next Gen Thunderbolt
Bei der nächsten Generation von Thunderbolt sind 80-Gigabit-Tempo und bidirektionaler Modus vorgeschrieben, bei USB 4 Version 2.0 sind das nur optional mögliche Funktionen.
Intel
Auch Intel schraubt weiter an Thunderbolt. Im Unterschied zu USB4 Version 2.0 steht die genaue Bezeichnung jedoch noch nicht fest. Die neue Fassung läuft derzeit einfach unter „Next Gen Thunderbolt“.
Konsequenter als beim USB4-Standard sind jedoch die Vorgaben: So muss sich das verdoppelte Tempo von 80 Gigabit pro Sekunde stets bidirektional übertragen lassen. Auch hier gibt es nun einen asymmetrischen Modus, bei dem die Richtung der Datenübertragung einer Lane umgekehrt wird. Von den vier Lanes eines USB-C-Kabels lassen sich so drei bündeln, die dann maximal 120 Gigabit pro Sekunde in eine Richtung übertragen können. Für entgegengesetzte Transfers bleibt eine Datenleitung mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde. Von der neuen, hohen Bandbreite sollen wie bei USB4 Version 2.0 hochauflösende Monitore profitieren.
Die nächste Thunderbolt-Version ist abwärtskompatibel, nutzt den USB-Stecker und unterstützt Displayport 2.1. Mit dem asymmetrischen Modus lässt sich die Bandbreite der Videoschnittstelle besser ausreizen.
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DisplayPort und mehr
Insgesamt zeigt sich, dass die Schnittstellen USB, Thunderbolt und Displayport noch enger zusammenwachsen. Beim Update auf Displayport 2.1 betont das die Vesa (Video Electronics Standards Association) ausdrücklich. Sie verweist auch darauf, dass bisherige DP-2.0-Kabel und -Adapter weiter genutzt werden können.
Für alle neuen Standardversionen gilt: Erste Produkte sind vor Ende dieses Jahres nicht zu erwarten.
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