Die großen Antivirenhersteller bekämpfen Schadcode unter Windows bereits seit Jahrzehnten. Sie haben sehr viel Erfahrung bezüglich PC-Viren und welche Schwachstellen es in Windows gibt. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen, wenn diese Hersteller zusätzlich zu ihren Antivirenprogrammen weitere Schutztools anbieten. Diese können die Sicherheit von Windows noch einmal deutlich erhöhen.
Und das Verlockende daran: Die Tools sind gratis. Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings. Diese zusätzlichen kostenlosen Sicherheitsprogramme machen Werbung für die kostenpflichtigen Tools des Herstellers. Das geschieht manchmal ganz dezent mit einem kleinen Werbebanner im Programm, was nicht weiter stört. Es kann aber auch nerven, wenn die Werbung an vielen Stellen in der Programmoberfläche auftaucht und zudem die Funktionalität so eingeschränkt ist, dass das Tool eigentlich nur in der kostenpflichtigen Version nutzbar ist.
Antivirus-Programme für Windows im Test
In diesem Beitrag haben wir die besten kostenlosen Zusatztools mit noch erträglichen Werbeeinblendungen und vernünftiger Funktionalität herausgesucht.
Siehe auch: Die 7 besten KI-Tools, die Ihnen das Leben und die Arbeit erleichtern
1. Malware-Schutz
Die notwendigen Informationen zur Windows-Grundsicherung können an dieser Stelle kurz ausfallen. Denn sie sind Ihnen sicher bekannt. Windows braucht einen Virenschutz und immer aktuelle Updates. Denn über veraltete Software können sich Viren ins System schleichen.
Empfehlung: Bitdefender Internet Security
Avira Free Security – Gute und kostenlose Alternative zum Defender
Der Windows Defender bietet seit einigen Jahren einen guten Grundschutz gegen Malware. Fortgeschrittene Nutzer, die sich vorsichtig im Internet bewegen, sind mit dem Defender bereits ausreichend geschützt. Wer sich mehr Sicherheit wünscht, aber nicht zu einer teuren Internet Security Suite greifen möchte, ist mit Avira Free Security gut beraten. Diese Suite bietet weit mehr als nur Virenscanner und -wächter, ist aber trotzdem kostenlos.
Updatetools: Sicherheitslücken schnellstmöglich schließen
Adlice Ucheck ist ein Sicherheitsscanner, der Ihren PC auch auf fehlende Updates hin prüft. Allerdings gibt es bessere Update-Programme, etwa das beliebte und in der Basis-Version ebenfalls kostenlose Sumo.
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Das Programm Ucheck des Herstellers Adlice findet veraltete Software auf dem Computer und lädt auf Knopfdruck die neueste Version oder das passende Update herunter. Im zweiten Schritt starten Sie das Update oder die Installation. In der kostenlosen Version ist dies nicht automatisch möglich. Das Tool unter stützt eine Vielzahl von Anwendungen, darunter Browser, Antivirensoftware und Anwendungsprogramme.
Allerdings ist es nicht das beste Updatetool auf dem Markt. Empfehlenswerter ist Sumo (Software Update Monitor). Es findet mehr Updates und ist ebenfalls in einer kostenlosen Version erhältlich. Diese hat die gleichen Einschränkungen wie das Adlice-Tool. Automatische Updates gibt es nur in der kostenpflichtigen Version.
Lesetipp: Die besten Tools für Windows 11, die jeder braucht
Wenn das installierte Antivirenprogramm einen Schädling nicht oder nicht dauerhaft entfernen kann, benötigen Sie ein weiteres Antivirenprogramm. Dies empfiehlt sich auch für eine zweite Überprüfung, wenn das installierte Tool trotz dringendem Virenverdacht keinen Schädling entdecken kann. Nachfolgend stellen wir einen bootfähigen Virenscanner vor sowie zwei Scanner für Windows und ein Programm, das auf die Suche nach Adware spezialisiert ist.
Avira Antivir Rescue System – Bootfähig von DVD und USB-Stick
Das Avira Antivir Rescue System befindet sich als ISO-Datei. Sie können das ISO auf DVD brennen oder bootfähig auf einen USB-Stick übertragen. Wenn Sie einen verdächtigen PC damit starten, lässt sich die Benutzeroberfläche des Antivir Rescue Systems vor dem Start auf Deutsch umstellen. Bis der Virenscan fertig ist, dauert auf den meisten Systemen recht lange. Planen Sie etwas Zeit ein. Findet das Tool einen Schädling, hilft es bei der Beseitigung.
Zweite Meinung dank zusätzlichem Antivirenprogramm
Der Norton Power Eraser findet und entfernt schwer zu entdeckende Malware, einschließlich Rootkits, Trojanern und anderen Bedrohungen. Er verwendet aggressive Methoden, um infizierte Dateien zu beseitigen.
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Die meisten Antivirenprogramme können nicht zusätzlich zu einem bereits installierten Virenschutz benutzt werden. Zwei Ausnahmen sind der Norton Power Eraser und der Eset Online Scanner. Diese beiden Programme bieten keinen Virenwächter, der im Hintergrund nach neuen Schädlingen Ausschau hält, sondern nur einen Scanner, der alle Festplatten nach Viren durchsucht.
Der Norton Power Eraser startet ohne Installation und aktualisiert sich beim Start automatisch. Manuell starten Sie den Virenscan, indem Sie auf „Jetzt ausführen“ klicken. Der Eset Online Scanner benötigt ebenfalls keine Installation und funktioniert ähnlich wie das Tool von Norton. Bei unserem Test im Februar funktionierte die Aktualisierung des Programms vor dem Scan allerdings nicht. Sollte dies bei Ihnen immer noch der Fall sein, lohnt sich der Scan mit dem Tool nicht. Ohne aktuelle Virensignaturen ergibt ein Scan keinen Sinn.
Malwarebytes Adwcleaner – Werbeprogramme beseitigen
Der Adwcleaner von Malwarebytes ist spezialisiert auf die Abwehr von unerwünschten Pop-ups und Werbeprogrammen, die ein Uninstaller nicht beseitigen kann.
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Deutlich harmloser als ein Virus, aber dafür umso nerviger ist eine Adware. Diese Software, auch bekannt als PUP (für Potentially unwanted program), nistet sich meist als Beigabe eines anderen Programms auf dem PC ein und blendet in der Folge Popups und Werbung auf dem Desktop oder im Browser ein.
Das Perfide daran ist, dass sich diese Extras auf normalem Wege nicht entfernen lassen, weder über die Deinstallationsroutinen von Windows noch mithilfe von Programmen wie Revo Uninstaller.
Um eine Adware wieder loszuwerden, brauchen Sie meist einen Spezialisten. Das nach unseren Erfahrungen beste Programm dieser Art ist der Adwcleaner von Malwarebytes, der nahezu jeden Störenfried kennt und ihn in einer Quarantäne unschädlich machen kann.
Das Tool bietet viele nützliche Optionen und kann bei seinen Reinigungsaktionen auch manipulierte Systemeinstellungen wieder zurücksetzen.
2. Backups und Löschtools
Aomei Backupper Standard – Wichtige Daten sichern
Der Aomei Backupper stellt bereits in der kostenlosen Basisversion alle benötigten Funktionen für die Sicherung Ihrer Daten bereit – als Komplett-Backup oder für ausgewählte Bereiche.
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Ein Backuptool ist genauso essenziell für die Sicherheit Ihrer Daten wie ein Antivirenprogramm. Im Kern handelt es sich einfach nur um eine Funktion, die auf einem zweiten Medium eine Kopie ausgewählter Dateien und Ordner anlegt.
Über Zeitpläne, die Möglichkeit zum Anlegen von inkrementellen oder differentiellen Backups, eine Brennfunktion für CDs und DVDs sowie weitere Extras wird dem Anwender die Sicherung seiner Daten jedoch deutlich erleichtert. Mit einer Serie von länger in die Vergangenheit zurückreichenden Backups, die Sie auf externen Medien gespeichert haben, brauchen Sie sich wegen Ransomware keine Sorgen mehr zu machen.
Mit Backupper Standard kommt von Aomei ein kostenloses Tool, das alle benötigten Basisfunktionen bereithält und unter anderem auch eine Datensicherung in die Cloud unterstützt.
Recuva – Gelöschte Dateien wiederherstellen
Recuva ist der Klassenprimus, wenn es um das Aufspüren und Wiederherstellen gelöschter Dateien geht. Die Software kommt mit Festplatten, SSDs und USBLaufwerken zurecht.
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Obwohl Windows mit dem Papierkorb einen effektiven Schutz gegen versehentliches Löschen von Dateien mitbringt, gibt es immer wieder Fälle, in denen trotzdem Dateien verschwinden.
Das kann etwa geschehen, wenn Sie auf einem freigegebenen Netzwerklaufwerk Files löschen – der Papierkorb deckt lediglich die lokalen Laufwerke ab. Oder Sie haben mit der Datenbereinigung oder einem anderen Tool den Papierkorb unbedacht geleert. Teilweise kommt es aber auch vor, dass Dateien nach einem Crash von Windows oder einem Festplattenschaden nicht mehr auffindbar sind.
Das beste Hilfsmittel für diese Fälle ist bereits seit Jahren Recuva. Die Software findet die Einträge im Dateisystem für die gelöschten Files, zeigt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine Wiederherstellung ist, und kann sie in Sekundenschnelle wiederauferstehen lassen.
Recuva kann nicht nur mit Festplatten/SSDs umgehen, sondern auch gelöschte Dateien auf USB-Sticks und Speicherkarten restaurieren.
Ascomp Secure Eraser – Dateien sicher löschen
Es gibt auch den umgekehrten Fall, nämlich dass Sie Dateien so sicher wie möglich löschen wollen, damit keine Wiederherstellung mehr möglich ist.
Wenn Sie beispielsweise eine alte Festplatte säubern wollen, bevor Sie sie zum Recycling-Center bringen, oder wenn Sie vertrauliche Dateien von einem gemeinsam genutzten Rechner entfernen möchten, brauchen Sie ein Tool wie den Secure Eraser von Ascomp.
Es löscht einzelne Dateien und Ordner, Partitionen und ganze Festplatten oder auch den freien Speicher auf einem Medium. Dabei können Sie festlegen, ob die vorhandenen Daten lediglich einmal oder bis zu 35-mal mit Zufallszahlen überschrieben werden sollen. Laut Hersteller werden auch die Dateien auf SSDs sicher unleserlich gemacht.
3. Verschlüsselung & Datenschutz
Keepass – Passwortmanager
Der Passwortmanager Keepass richtet sich mit seinen zahlreichen Optionen vor allem an Profi- User. Dennoch ist das Tool dank der hohen Sicherheit unsere Empfehlung.
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Es gibt eine Softwaregattung, die sich erst in den vergangenen Jahren zu einem der Standardwerkzeuge für die Sicherheit am PC entwickelt hat. Weil mittlerweile immer mehr Dienste und Dienstleistungen übers Internet und den Browser verfügbar sind, haben sich Passwortmanager nahezu unverzichtbar gemacht.
Das hat auch mit dem gestiegenen Sicherheitsanforderungen zu tun: Sichere Passwörter müssen heute lang und komplex sein. Zwölf, besser noch 16 Zeichen sollten es schon sein, außerdem darf das Passwort in keinem Wörterbuch erscheinen und sollte neben Groß- und Kleinbuchstaben auch Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Kein Mensch dürfte sich Dutzende Passwörter dieser Art merken können.
Die meisten Passwortmanager sind als Browser-Erweiterungen ausgeführt und speichern ihre Daten in der Cloud. Keepass ist eines der wenigen Programme, die ihre Passwortdatenbank auf der lokalen Festplatte ablegen.
Das hat Vor- und Nachteile: Der Vorteil ist, dass Sie die Kontrolle über Ihre Daten behalten und sicher sein können, dass keine Unternehmen oder staatlichen Akteure darauf zugreifen. Das „bezahlen“ Sie jedoch, und das ist der Nachteil, mit einem geringeren Komfort.
In der Grundversion kann Keepass seine Datenbank nicht mit anderen Geräten synchronisieren und füllt auch keine Formulare auf Webseiten automatisch aus. Beides lässt sich über Plug-ins nachrüsten, funktioniert aber dennoch nicht so reibungslos wie bei den browserbasierten Tools. Aufgrund der hohen Sicherheit und Transparenz der Software – Keepass ist Open Source – ist das Tool trotzdem unsere Empfehlung.
Bitlocker und Veracrypt – Festplatte verschlüsseln
Mobile Rechner wie Notebooks gehen häufig verloren oder werden gestohlen. Der neue Besitzer hat dann freien Zugriff auf die gespeicherten Daten, er muss den Rechner lediglich von einer DVD oder einem USB-Stick mit Linux booten.
Um das zu verhindern, sollten Sie die Festplatte verschlüsseln. Windows bringt zu diesem Zweck das Verschlüsselungsprogramm Bitlocker mit. Sofern Ihr PC über einen TPM-Chip verfügt – eine Voraussetzung für die Installation von Windows 11 – können Sie Bitlocker in Windows 10 und 11 sowohl in der Home- wie auch in der Pro-Version aktivieren.
Anschließend muss ein Angreifer Ihr Windows-Kennwort beziehungsweise die PIN kennen, um auf die Daten zugreifen zu können.
Wie bei jeder Verschlüsselungssoftware ist es extrem wichtig, dass Sie Ihren Wiederherstellungsschlüssel sicher verwahren. Wenn Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto bei Windows anmelden, speichert das Betriebssystem ihn automatisch auf Ihrem Cloudspeicher, wo er sich mit einem anderen Gerät auslesen lässt. Ansonsten können Sie ihn auch ausdrucken oder als Datei etwa auf einem USB-Stick speichern.
Bitlocker ist eine Entwicklung von Microsoft für Windows. Wenn Ihnen ein Open-Source-Produkt lieber ist, greifen Sie zu Veracrypt.
Dieses Gratis-Programm ist flexibler als Bitlocker und kann beispielsweise auch nur einzelne Ordner oder Dateien verschlüsseln. Was die Sicherheit der Verschlüsselung angeht, liegen die Programme auf dem gleichen Level.
Cryptomator – Den Cloudspeicher verschlüsseln
Mit dem Verschlüsselungsprogramm Cryptomator sind Ihre Daten auch in der Cloud geschützt. Trotz der einfach gehaltenen Oberfläche ist das Tool äußerst sicher.
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Clouddienste wie Onedrive oder Dropbox sind praktische Datenspeicher, die sich bequem ins Dateisystem von Windows einbinden lassen. Sie kopieren Ihre Dateien einfach nur in den Synchronisationsordner, und der Clouddienst sorgt dafür, dass sie sofort auch online verfügbar sind.
Da die Cloudspeicher professionelle Sicherungsmethoden verwenden, sind Ihre Dateien dort vor Verlust und Beschädigung gut geschützt.
Doch gerade die enge Integration in Windows führt dazu, dass unberechtigte Personen auf Ihre Daten zugreifen können. Wenn Sie beispielsweise während einer Besprechung oder in der Mittagspause Ihren PC eingeschaltet lassen, ist auch der Inhalt Ihres Cloudspeichers frei zugänglich. Oder vielleicht hat Sie auch jemand bei der Eingabe Ihres Windows-Passworts beobachtet. Oder Sie nutzen einen Rechner zusammen mit anderen Personen – auch dann wollen Sie vermutlich nicht, dass alle auf Ihren Cloudspeicher zugreifen können.
Schützen können Sie Ihre Daten mit einer Software für die Cloudverschlüsselung. Cryptomator ist ein deutsches Open-Source-Programm, das alle großen Cloudanbieter unterstützt. Sie legen mit dem Tool einen verschlüsselten Tresor an, der die abgelegten Daten mit dem Cloudspeicher synchronisiert.
Auf Ihrem lokalen Rechner ist dieser Tresor normalerweise unsichtbar. Erst wenn Sie ihn in Cryptomator mit Ihrem Passwort entsperren, taucht er im Explorer als eigenes virtuelles Laufwerk auf.
O&O Shutup 10++ – Windows-Spionage unterbinden
Shutup10++ hält eine Liste mit wichtigen Einstellungen zum Schutz Ihrer Privatsphäre bereit. Über Schalter klicken Sie sich die gewünschte Konfiguration zusammen.
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Windows, Edge und Microsoft Office wollen sich kontinuierlich an Sie anpassen, um dadurch besser auf Ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Das Betriebssystem und die beiden Programme unterbreiten Ihnen Vorschläge für empfohlene Einstellungen und Apps, passen ihre Angebote an Ihren aktuellen Standort an, geben gespeicherte Zahlungsinformationen an Websites weiter, analysieren Ihr Nutzerverhalten und vieles mehr. Das alles soll dazu dienen, Ihnen das Leben zu vereinfachen.
Doch für diese Analysen muss die Software in großem Maße Daten sammeln, die Microsoft anschließend längere Zeit aufbewahrt und zum Teil an werbetreibende Firmen weitergibt.
Wenn Sie die ständige Beobachtung blockieren wollen, finden Sie in Shutup10++ das geeignete Werkzeug dafür. Das Tool listet Dutzende Einstellungen auf, über die Sie ausgespäht werden. Die Mehrheit ist versteckt oder lässt sich nur über die Registry ändern.
Mit Farbcodes nimmt das Programm eine Gewichtung vor und zeigt, welche Einstellungen Sie dringend deaktivieren sollten, welche weniger wichtig sind und welche Sie besser nicht anrühren sollten. Über Schalter können Sie so Ihr Schutzlevel zusammenstellen.
4. Analysetools
Wenn sich der PC verdächtig verhält, das installierte Antivirenprogramm aber keinen Schädling findet, sollte man das System genauer unter die Lupe nehmen. Dabei helfen die beiden Tools Hijack This und Adlice Diag.
Hijack This Fork 3 – Ein Oldie mit Vorteilen für Fortgeschrittene
Hijack This Fork 3 ist für fortgeschrittene Anwender ein hilfreiches Tool, um nach den Spuren von Schadcode auf einem PC zu suchen. Dafür deckt es die Orte auf, an denen sich Viren und Adware oft einnisten.
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Hijack This startete als Analyseprogramm für Browser-Erweiterungen, zu denen damals oft werbeverseuchte Browserleisten gehörten. Der Antivirenhersteller Trend-Micro kaufte Hijack This 2007 und veröffentlichte das Tool später als Open-Source-Programm. Heute wird es von einem einzelnen Programmierer gepflegt und kann weit mehr als nur Browser-Erweiterungen erkennen.
Hijack This Fork 3 überprüft alle Einstellungen, die typischerweise von Adware, Spyware, Malware und anderen unerwünschten Programmen verändert werden. Das Tool spürt schädliche Dateien also nicht direkt auf, sondern zeigt die Stellen, an denen sie ihr Unwesen treiben. Das verlangt dem Benutzer allerdings einiges ab. Denn die angezeigten Veränderungen am System können genauso gut von einem harmlosen Programm stammen.
Für weniger versierte Nutzer liefert Hijack This daher nur ein Sammelsurium an Informationen. Für fortgeschrittene Anwender ist das Tool aber wertvoll, wenn es darum geht, einen PC zu untersuchen, auf dem man Schadcode vermutet, die eingesetzten Antivirenprogramme aber nichts finden.
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Adlice Diag – Systemdiagnose mit Fokus auf Sicherheit
Wenn Sie fürchten, dass Ihr Computer mit einem Virus infiziert ist, das installierte Schutzprogramm aber schweigt, dann nutzen Sie zur Systemanalyse das kostenlose Tool Adlice Diag.
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Adlice bietet das kostenlose Systemanalyseprogramm Adlice Diag an. Das Tool kommt zum Einsatz, wenn Sie befürchten, dass Ihr Computer mit einem Virus infiziert sein könnte. Adlice Diag ist dabei wesentlich misstrauischer als ein klassisches Antivirenprogramm und meldet Elemente auch dann, wenn sie keinen einschlägig bekannten Ruf haben, beispielsweise weil sie bisher kaum bekannt sind.
Schauen Sie sich daher die gemeldeten Elemente genau an und prüfen Sie, ob sie tatsächlich gefährlich sind. Suchen Sie im Zweifelsfall im Internet nach den Fundstellen. Wenn Sie die gemeldeten Elemente entfernen möchten, können Sie dies mit Adlice Diag tun, indem Sie auf „Entfernen“ klicken.
5. Sicher surfen
Beim Surfen im Internet kann ein Zusatzschutz nicht schaden, der Sie vor gefährlichen Websites und Dateien schützt.
Avast Secure Browser – Surftool vom Antivirenhersteller
Der Avast Browser basierte auf Chromium und ergänzt den Browser um einige Sicherheitsfunktionen. Ein Teil davon ist kostenlos, andere Teile funktionieren nur zusammen mit der Kaufversion von Avast Antivirus.
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Mit dem Avast Secure Browser schützen Sie Ihre Online-Privatsphäre besser als mit anderen Browsern. Denn das Tool verbirgt beispielsweise mit Anti-Fingerprinting Ihren Fingerabdruck beim Surfen und blockiert mit dem Extension Guard unerwünschte Add-ons. Der Avast Secure Browser identifiziert zudem unsichere Links und Webseiten, die Malware enthalten könnten.
Alle Funktionen lassen sich über das „Security and Privacy Center“ steuern. Zusätzliche Funktionen wie ein VPN-Dienst und ein Banking-Modus müssen allerdings gegen eine jährliche Gebühr erworben werden. Der Avast-Browser basiert auf Chromium und ist daher in der weiteren Bedienung dem Browser Google Chrome sehr ähnlich.
Browser-Erweiterung: Wer nicht gleich den Browser wechseln möchte, kann auch auf das Add-on Bitdefender Traffic Light umsteigen. Es warnt vor gefährlichen Webseiten, indem es vor harmlosen Webseiten einen grünen Haken hinter der Adresszeile anzeigt. Bei einer Google-Suche markiert es so auch alle harmlosen Suchtreffer. Bei gefährlichen Websites warnt ein Pop-up.
Comodo Free Firewall – Klassische Firewall mit voller Kontrolle
Die Firewall von Windows schützt einen PC ausreichend gut. Besonders auskunftsfreudig ist das Tool allerdings nicht. Wer wissen will, welche Programme sich mit dem Internet verbinden, nutzt Comodo Free Firewall. Die Software überwacht im Hintergrund den gesamten ein- und ausgehenden Datenverkehr.
6. WLAN-Schutz
Sichern Sie Ihr eigenes WLAN mit den folgenden Zusatzprogrammen noch besser ab.
Bitdefender Home Scanner – Sicherheitslücken aufspüren
Der Bitdefender Home Scanner läuft auf einem Windows-PC und scannt von dort aus Ihr Netzwerk. Nach der Installation muss man sich über die Software bei Bitdefender registrieren. Erst danach ist ein Scan des Netzwerks möglich. Der Scanvorgang dauert je nach Anzahl der Netzwerkgeräte einige Zeit. Das Programm prüft alle am Netzwerk angeschlossene Hardware wie PCs, NAS, mobile Telefone und smarte Geräte wie Smart-TVs oder Webcams. Die Ergebnisse zeigt das Tool übersichtlich nach Geräten sortiert an.
F-Secure Router Checker – Wurde Ihr Router manipuliert?
Es gibt Schadcode, der den DNS-Server-Eintrag Ihres Routers manipuliert. Der DNS-Server dient als Telefonbuch des Internets und leitet Sie bei der Eingabe einer Internetadresse, etwa www.postbank.de, zum richtigen Server im Internet weiter. Das macht den DNS-Server für Hacker interessant, denn sie können ihre Opfer auf gefälschte Webseiten umleiten und so zum Beispiel die Zugangsdaten für das Onlinebanking stehlen. Ob Ihr Router manipuliert wurde, testen Sie per Klick mit dem Onlinetool des Antivirenherstellers F-Secure unter www.fsecure.com/de/router-checker.
Nord VPN – Daten im offenen WLAN schützen
VPN-Software wie Nord VPN erfüllt gleich zwei Aufgaben: Sie verschlüsselt Ihren Netzwerkverkehr und verschleiert zusätzlich Ihren aktuellen Aufenthaltsort.
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Wer unterwegs per Smartphone oder Notebook ins Internet will, freut sich über einen offenen WLAN-Zugang. Einfach nur auf die SSID des WLANs tippen beziehungsweise klicken, und schon hat man Zugang zu Tiktok, Instagram und X, kann E-Mails empfangen und senden und im Netz surfen. Alles kostenlos und ohne Zeitbeschränkung.
Kaum jemand denkt jedoch daran, dass bei einem WLAN-Zugang ohne Passwortschutz die Daten unverschlüsselt übermittelt werden. Sprich: Ein Hacker braucht lediglich ein offenes Funknetz mit gleicher Kennung aufzuspannen und kann anschließend sämtliche Daten im Klartext mitlesen.
Verhindern können Sie solche Abhörversuche mit einem virtuellen privaten Netzwerk, kurz VPN. Damit verschlüsseln Sie die Übertragung der Daten zwischen Ihrem Endgerät und dem Server bei Ihrem VPN-Anbieter und dürfen damit sicher sein, dass Sie nicht abgehört werden können.
Gleichzeitig dient der VPN- auch als Proxy-Server: Wenn Sie per VPN auf eine Website zugreifen, übermitteln Sie immer nur die IP-Adresse und damit den Standort des Servers, nicht jedoch Ihren eigenen Aufenthaltsort. Einer der besten VPN-Anbieter ist Nord VPN.
Der Dienst bietet eine durchgängig hohe Geschwindigkeit und stellt mehr als 6300 VPN-Server in 111 Ländern bereit, sodass Sie weltweit immer eine gute Internetverbindung haben. Beim Abopreis gibt es immer mal wieder Sonderangebote. Das Basispaket kostete bei Redaktionsschluss 99,63 Euro plus Mehrwertsteuer für die ersten beiden Jahre.
Alternativ dazu können Sie auch einen Router wie die Fritzbox als VPN-Server einrichten und sich mit einem VPN-Client für Windows oder Android/iOS übers Internet mit ihr verbinden. Auch so sind Ihre Datenübertragungen geschützt, es entfällt jedoch die Möglichkeit zur Verschleierung des Standorts.
7. Verschiedenes
Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer, kostenloser Sicherheitstools von Antivirenherstellern, etwa den Kaspersky QR Scanner für Android und iOS, der die Links in QR-Codes prüft, oder den Avira Passwortmanager, den F‑Secure Identity Theft Checker und den G Data USB Keyboard Guard.