Wer eine Drohne hat, weiß, dass es mit dem Erwerb des Geräts allein nicht getan ist. Mit dem Spaß am Fliegen ist bei vielen Hobbyfliegern auch eine Freude am Verbessern des unbemannten Flugobjekts verbunden. Gleichzeitig macht der Unterhalt allein einige Kniffe notwendig, damit die Flugobjekte möglichst lange einwandfrei funktionieren. Im Ratgeber finden Sie Hinweise, wie Sie Ihre Drohne lange flugfreudig erhalten und sie durch Tuning verbessern.

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Zubehör und Bausätze für Drohnen
Da die Laufleistung der Akkus sehr begrenzt ist, empfiehlt es sich, ein paar Ersatzakkus mitzukaufen. Achten Sie auf die passenden Modelle und rechnen Sie mit 15 bis 30 Euro pro Akku . Auch die Propeller der Quadrocopter gehen gerne einmal kaputt. Im Lieferumfang sind zwar in der Regel einige Austauschpropeller inbegriffen, doch gerade, wenn Sie noch nicht so firm in der Steuerung des Flugobjekts sind, können zusätzliche Exemplare nicht schaden. Hier kommen Sie meist günstig weg: Ein Viererpack gibt es schon ab 7 Euro .

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Teurer kommen Zusätze, die den Funktionsumfang der Drohne erweitern. So bietet Parrot für die AR.Drone 2.0 das GPS-Navigationsmodul Flight Recorder für 99 Euro optional an. Wollen Sie die Phantom-Drohnenserie mit einer Kamera ausstatten und entscheiden sich für die Actioncam GoPro , werden zusätzlich mindestens 250 Euro fällig . Ein extra Stabilisierungssystem – ein sogenanntes Gimbal, das die Drohnenbewegung ausgleicht und die Kamera in jedem Flugmoment ohne Wackler weiterfilmen lässt, findet sich für die Phantom-Drohne im Zenmuse H3-2D und kostet satte 400 Euro extra.

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Für den technikaffinen Bastler gibt es auch Drohnen als Bausätze. Sie sind als Grundausstattung gedacht, die Sie selbst an Ihre Bedürfnisse anpassen. Ein Beispiel ist der Mini-Quadrocopter-Kit Crazyflie Nano für gut 100 Dollar. Selbst nach dem Zusammensetzen des Bausatzes ist die Drohne noch nicht startklar, da die Fernsteuerung fehlt. Dafür empfohlen wird etwa ein USB-Playstation-Controller. Aber auch Verbindungen zum Raspberry Pi sind möglich, da die Drohne auf Open-Source basiert. Die Mini-Drohne wiegt nur 19 Gramm und lässt sich etwa mit dem Crazyfradio für 33 Dollar erweitern, einem USB-Dongle, über den sich Radiokanäle empfangen lassen, der sich aber auch zur Kommunikation mit der Drohne verwenden lässt.

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Drohne verbessern durch Tuning
Tuning bei Drohnen hat in erster Linie mit einer besseren WLAN-Reichweite zu tun. Sie liegt oft unter den Angaben der Hersteller, da die Funkverbindung unterwegs leicht abbricht. Bei Drohnen, die automatisch zur Ausgangsposition zurückkehren, ist der Verbindungsverlust zwar ärgerlich, wenigstens verlieren Sie das Flugobjekt aber nicht. Alle anderen Drohnenbesitzer müssen sich nicht selten auf die Suche nach ihrem Quadrocopter machen. Mehr WLAN-Reichweite schützt also auch vor ungewollten Abstürzen. Eine einfache Möglichkeit, das WLAN zu verbessern, ist der Einsatz eines Repeaters . Er verstärkt wie im heimischen Netzwerk das Signal. Drohne und Steuergerät – Smartphone oder Tablet-PC – müssen mit dem Repeater verbunden sein. Der Effekt: Die Signalreichweite erhöht sich signifikant. Bei der AR.Drone 2.0 von Parrot können die offiziellen 50 Meter sogar vervierfacht werden.
Für Besitzer eines Apple iPhones mit Jailbreak gibt es die App Cydia WiFi Booster . Mit der App werden nicht nur mehr Drahtlosnetzwerke in der Umgebung sichtbar, die WLAN-Stärke des iPhones soll auch verstärkt werden. Der genaue Zugewinn bei der Signalstärke lässt sich allerdings aus den Infos im Netz nicht entnehmen.
Einen Überblick zu Drohnentypen bietet Ihnen der Ratgeber “Drohnenspaß für jedermann”
Drohnen: Regelungen in Deutschland und der EU
In Deutschland benötigt jeder, der ein UAV (Unmanned Areal Vehicle) steuert, eine spezielle Haftpflichtversicherung. Die private Haftpflicht reicht dabei nicht aus. Sie müssen sich zusätzlich versichern. Ein gesetzliches Mindestalter gibt es zwar nicht, aber als Richtwert gilt, dass die Piloten nicht unter 14 Jahre alt sein sollten. Je nach Versicherung dürfen Sie an beliebigen Orten oder nur auf dem Modellflughafen fliegen. Dabei dürfen die ferngesteuerten Modellflieger eine Höhe von 762 Metern (unkontrollierter Luftraum) nicht überschreiten. In der Nähe von Kontrollzentren – etwa Flughäfen – gelten reduzierte Höhen von 518 oder 304 Metern oder ein Flugverbot. Die entsprechenden Vorgaben sind in Luftkarten festgehalten, die jeder Pilot für sein Fluggebiet kennen sollte. Bei Schäden durch Drohnen haftet der Besitzer.
Für rein privates Fliegen benötigen Sie keine Genehmigung, vorausgesetzt das Flugobjekt bleibt unter einer Grenze von fünf Kilogramm Gesamtmasse. Alles andere gilt als gewerbliches Fliegen, für das Sie eine Genehmigung vom Luftfahrtbundesamt benötigen. Unter gewerblichem Fliegen versteht man bereits das Filmen oder Fotografieren einer Veranstaltung zu Dokumentationszwecken. Innerhalb der gewerblichen Genehmigungen gibt es weitere Abstufungen. Grundsätzlich verboten ist der Betrieb einer Drohne über Menschenansammlungen, Unglücksorten, Katastrophengebieten oder anderen polizeilichen Einsatzorten. Auch heimliche Aufnahmen von Personen sind untersagt. Bei Missachtung drohen Geld- und Freiheitsstrafen. Außerdem: Selbst das Nachbargrundstück darf nicht ohne Genehmigung überflogen werden.
Die EU plant eine einheitliche Regelung für die Nutzung ziviler Drohnen. Denn bislang gibt es nur nationale Vorschriften zur Betriebssicherheit, die sich je nach Mitgliedsstaat unterscheiden. Die Vereinbarung soll Sicherheit, Gefahrenabwehr und Schutz der Privatsphäre umfassen.