Ein Windows-Tablet ist das ultimative Mobilgerät für Beruf und zu Hause. Denn es kann alles, was ein Notebook leistet, lässt sich aber flexibler einsetzen. Sie bedienen es im Tablet-Modus per Touchscreen mit Finger oder Eingabestift, mit der beigelegten oder als Zubehör gekauften Tastatur wird es zum vollwertigen Laptop.
Als 2-in-1-Gerät ist es vorteilhafter als ein Convertible-Notebook, weil Sie immer nur so viel Hardware mitnehmen müssen, wie Sie gerade brauchen: Das Tablet ist optimal für den schnellen mobilen Einsatz, zum Beispiel im Meeting oder wenn Sie dem Kollegen im Nebenzimmer etwas zeigen wollen.
Auch zu Hause als Couch-Gerät ist das Tablet unschlagbar bequem. Selbst mit einer angesteckten Tastatur sind die meisten Windows-Tablets leichter als ein Notebook. Mit dem Touchscreen-Stift machen Sie handschriftliche Notizen, die sich in digitalen Text umwandeln und weiterbearbeiten lassen. Auch Zeichnungen und Pläne lassen sich damit anfertigen.
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Beim Wechsel von einem Windows-Notebook müssen Sie sich höchstens bei der Bedienung umgewöhnen: Das Betriebssystem bleibt gleich und damit die gewohnte Software, das problemlose Multi-Tasking sowie der einfache Dateiaustausch mit anderen Windows-Geräten.
Auch im Business-Einsatz können Sie Ihre üblichen Programme nutzen und bei der Geräteadministration im Unternehmen ändert sich mit einem Windows-Tablet nichts.
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Ein Windows-Tablet hat meist weniger Schnittstellen als ein Notebook, es sind aber in den meisten Fällen die Standardanschlüsse für Peripheriegeräte. Aktuelle Modelle nutzen vor allem Typ-C mit Thunderbolt 4, was sie mit einem passenden Monitor oder einer Docking-Station zum optimalen Schreibtischgerät macht.
Allerdings haben Sie bei Windows-Tablets eine kleinere Auswahl bei Geräten und Herstellern als bei Notebooks. Denn Microsoft hat mit seinen Surface-Geräten den Markt vereinnahmt, weil die Firma mit den Serien Surface Pro und Surface Go Modelle in allen Preisklassen anbietet. Trotzdem lohnt sich der Vergleich mit anderen Anbietern: Die Konkurrenz ist oft günstiger, besser ausgestattet oder bietet Produkte für Einsatzbereiche an, die Microsoft nicht abdeckt. Und das sind die herausragenden Windows-Tablets im Test:
Testsieger: Microsoft Surface Pro 9
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Das Surface Pro ist die Referenz für Windows-Tablets: Das bleibt auch beim Pro 9 so, das dank einer Intel-CPU aus der Alder-Lake-Generation eine bessere Rechenleistung und im Office-Einsatz auch eine längere Akkulaufzeit als der Vorgänger bietet. Zudem bringt Microsoft mehr Farbe ins Spiel: Das Modell mit Windows 11 Home gibt es jetzt auch in Saphirblau oder Waldgrün, zusätzlich zu den bekannten Varianten Platin-Silber und Graphit-Grau.
Zudem versammelt das Surface Pro 9 die geschätzten Vorzüge der Modellserie: Das Aluminium-Chassis ist stabil verarbeitet, dank des eingebauten stufenlos verstellbaren Standfußes können Sie das Tablet auch aufrecht am Schreibtisch platzieren, die Bildqualität des Displays mit dem Seitenverhältnis 3:2 und 120-Hz-Wiederholrate ist hervorragend.
Die beiden Typ-C-Ports mit Thunderbolt 4 lassen sich ausschließlich für den Anschluss externer Geräte verwenden, denn Sie laden auch das Pro 9 noch über den proprietären Connect-Anschluss. Einen Audioanschluss und einen Kartenleser hat sich Microsoft dagegen gespart, einen Fingersensor zur biometrischen Anmeldung sitzt nicht im Tablet, den bekommen Sie nur in der entsprechenden Tastatur. Das bleibt auch das größte Argument gegen das Surface Pro 9: Denn das Tablet ist nicht günstig, und beim Zubehör – also Ansteck-Tastatur und Touchscreen-Stift – kassiert Sie Microsoft nochmals ab.
Preis-Leistungs-Sieger: Microsoft Surface Go 3
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Das günstigste Surface-Modell ist empfehlenswert, wenn Sie ein Windows-Tablet zum kleinen Preis suchen und trotzdem auf Qualitätsmerkmale wie stabiles Gehäuse, eingebauten Standfuß und ordentliche Bildqualität Wert legen.
Daher macht es zum Beispiel als Notebook-Alternative für Schule und Studium Sinn – vor allem, weil es aufgrund des 10,5-Zoll-Displays nur 540 Gramm wiegt. Zudem stört das Tablet weder den Anwender selbst noch die Umgebung, denn es arbeitet ohne Lüfter.
Insgesamt liegt das Go 3 in allen Belangen ein paar Stufen unter dem Pro 9: Beim Preis ist das vorteilhaft – obwohl Sie auch für das Einsteiger-Tablet von Microsoft extra zahlen müssen, wenn Sie Tastatur und Stift benötigen. Aber bei der Rechenleistung und Akkulaufzeit müssen Sie deutliche Abstriche machen: Für den gelegentlichen Arbeitseinsatz geht das in Ordnung, als primäres Produktivgerät ist das Go 3 dagegen weniger zu empfehlen.
Lesen Sie den vollständigen Testbericht: Microsoft Surface Go 3
Attraktiver Preis: Microsoft Surface Go 2
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Noch günstiger ist der immer noch erhältliche Vorgänger Surface Go 2. Die Preise starten inzwischen bei knapp über 300 Euro, die LTE-Variante kostet rund 600 Euro. Greifen Sie aber unbedingt zu einem Modell mit 128 GB Speicher: Dort kommt ein NVMe-Flash-Laufwerk zum Einsatz, während die Tablets mit 64 GB eine langsamere eMMC-Karte nutzen, was das ohnehin mäßige Arbeitstempo des Go 2 noch weiter reduziert. Mehr Platz können Sie über eine Micro-SD-Karte schaffen, die sich in den hinter dem Standfuß verborgenen Kartenleser einsetzen lässt.
Bei Verarbeitungs- und Displayqualität macht das günstige Surface aber keine Kompromisse: Wer ein Windows-Tablet vor allem zum Surfen und Filme schauen sucht, wird daher gut bedient, im Arbeitseinsatz sollten Sie dem Go 2 aber höchstens grundlegende Office-Aufgaben zumuten.
Herausragendes Tempo: Asus ROG Flow Z13
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Das Asus-Tablet fällt komplett aus der Reihe: Statt Office und Arbeit steht bei ihm Spiel und Spaß im Mittelpunkt. Denn das 13,4-Zoll-Tablet ist eigentlich ein verkleidetes Gaming-Notebook samt leistungsfähiger 14-Kern-CPU und RTX 3050 Ti von Nvidia. Es gibt zwar Ähnlichkeiten zum Surface: Das Z13 besitzt einen ausklappbaren Standfuß auf der Gehäuserückseite, wird per Ansteck-Tastatur mit Touchpad zum Laptop und lässt sich per Stifteingabe auf dem Touchscreen bedienen – anders als Microsoft legt Asus Tastatur und Stift bei. Außerdem können Sie wie bei den aktuellen Surface-Modellen die SSD wechseln.
Doch das auffällige Design und das vorinstallierte Tuning-Tool sind ebenso wie die herausragende Rechenleistung klare Unterschiede zu allen anderen Tablets. Wenn Sie vor allem Fotos und Filme bearbeiten und gelegentlich spielen, sich aber ein kompakteres Gehäuse und flexiblere Bedienung als bei einem Multimedia-Notebook wünschen, führt kein Weg am Fow Z13 vorbei.
Beste Ausstattung: Dell Latitude 7320 Detachable
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Mit seiner umfangreichen Ausstattung deckt das Dell Latitude 7320 die Anforderungen großer Unternehmen gezielter ab als das Surface Pro: Es lässt sich mit LTE-Modem ausstatten, hat einen Fingersensor, einen Smart-Card-Leser sowie NFC zur kontaktlosen Anmeldung per Smart-Card.
Ein weiterer Pluspunkt für Business-Kunden ist die Garantie von 36 Monaten. Für jeden Nutzer vorteilhaft: Beim Dell-Tablet sind eine sehr gute Ansteck-Tastatur sowie ein Eingabestift im Lieferumfang enthalten.
Auch andere Anforderungen an ein flexibel einsetzbares Produktivgerät erfüllt es problemlos – die Akkulaufzeit ist üppig, im Gehäuse steckt ein ausklappbarer Standfuß und selbst die Rechenleistung ist trotz der nicht mehr ganz aktuellen Tiger-Lake-CPU in Ordnung.
Zudem bietet auch das Display im 3:2-Format bei der Bildqualität Top-Niveau mit hoher Helligkeit von über 400 cd/qm, starkem Kontrast und großer Farbraumabdeckung – lediglich die Auflösung liegt mit 1920 x 1200 niedriger als bei anderen Premium-Tablets.
Bestes Display: Dell XPS 13 2-in-1 (9315)
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Wer ein Tablet mit herausragendem Display sucht, weil er mit Fotos und Videos arbeitet, hat kaum Sparpotential, denn gute Bildqualität ist teuer. Nicht so beim XPS-Tablet: Sein Display ist so gut wie das im Surface Pro 9, in einigen Messwerten sogar besser – und das 2-in-1 von Dell ist außerdem günstiger, weil die Tastatur im Lieferumfang enthalten ist.
Auch in den meisten anderen Tests liegen die beiden Konkurrenten meist gleichauf – für das XPS spricht das lüfterlose Design, durch das es fast ohne Kompromisse bei der Rechenleistung geräuschlos arbeitet, gegen das Dell-Tablet der fehlende Gehäuse-Standfuß. Deshalb lässt es sich nicht so flexibel einsetzen wie das Surface Pro. Zwar können Sie für den Notebook-Modus die Tastaturhülle zum Ständer falten, der dann aber nicht stufenlos, sondern nur in drei Winkeln verstellbar ist.
FAQ: Windows-Tablets
Ist die Rechenleistung von Windows-Tablets für den Produktiveinsatz geeignet?
In Windows-Tablets kommt die gleiche Hard- und Software wie bei Business-Notebooks zum Einsatz. Daher ist die Rechenleistung vergleichbar und für die meisten geschäftlichen Aufgaben ausreichend. In der Praxis kommt es dabei vor allem darauf an, wie effektiv die Kühlung im Tablet arbeitet, damit der Prozessor auch bei längerer Belastung mit hohen Taktraten laufen kann – dieses Problem haben Sie aber auch bei vielen Ultrabooks.
Lediglich für aufwändige Foto- und Videobearbeitung sowie zum Spielen sind Windows-Tablets ungeeignet, da sie fast immer mit der Grafikeinheit des Prozessors arbeiten.
Welche Unterschiede gibt es zwischen teuren und günstigen Windows-Tablets?
Wie bei Notebooks bieten teure Tablets für 1000 Euro und mehr eine stärkere Rechenleistung, ein höher aufgelöstes Display mit besserer Bildqualität und eine umfassendere Ausstattung. Im Preisbereich unter 800 Euro finden Sie Tablets mit eingeschränkter Leistung und weniger Speicherplatz. Sie genügen aber fürs Surfen und einfache Office-Aufgaben, was sie zum idealen Zweitgerät für unterwegs macht. Außerdem sind sie sinnvoll für Anwender mit knappem Budget – zum Beispiel für Schüler und Studenten.
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Da das Angebot an Windows-Tablets aber deutlich schmaler ausfällt als bei Notebooks, gibt es sehr wenige Mittelklasse-Modelle, die einen sinnvollen Kompromiss aus ordentlicher Leistung, guter Ausstattung und günstigem Preis bieten: Beim Kauf eines Windows-Tablets müssen Sie sich zwischen teuren Premium- und günstigen Einsteiger-Modellen entscheiden.
Welche Software läuft auf Windows-Tablets?
Die meisten Windows-Tablets arbeiten mit Windows Home oder Pro – sie bieten also die gleiche Softwareauswahl wie ein PC oder Notebook mit Windows. Auf einigen günstigen Tablets, zum Beispiel die Modelle Surface Go von Microsoft, ist die S-Variante von Windows installiert: Damit lassen sich nur Programme aus dem Microsoft-Store nutzen. Allerdings können Sie den S-Modus deaktivieren, das Betriebssystem wird dann zu einem normalen Windows Home – der Weg zurück in den S-Modus funktioniert aber nicht mehr.
Microsoft bietet als Surface Pro X eine Tablet-Serie, die mit Windows-ARM läuft: Dort kommen Prozessoren mit der ARM-Befehlsarchitektur zum Einsatz, wie sie auch Smartphones, Android-Tablets sowie iOS- und Mac-Geräte nutzen. Sie arbeiten effizienter als die Kombination aus Windows und x86/x64-CPU und ermöglichen daher meist eine deutlich längere Akkulaufzeit.
Im Gegensatz zu Android und iOS/Mac-OS gibt es aber nur wenige native Programme für Windows-ARM, die die Vorteile dieser Architektur ausnutzen. Zwar können Sie auch Standard-Windows-Software auf einem Windows-ARM-Tablet installieren. Diese führt das Betriebssystem allerdings in einem Emulator aus, wo sie langsamer laufen und meist eine höhere Rechenleistung benötigen, was die Akkulaufzeit reduziert.
Brauchen Sie unbedingt Tastatur und Stift für ein Windows-Tablet?
Jeder Tablet-Hersteller bietet für seine Tablets passende Tastaturen an: Sie lassen sich meist über einen Pogo-Pin-Konnektor an die Unterseite des Tablet-Gehäuses andocken. Ob Sie eine Ansteck-Tastatur brauchen, hängt vom hauptsächlichen Einsatzzweck ab: Bedienen Sie das Gerät überwiegend per Touchscreen und tippen nur kürzere Texte, reicht Ihnen die On-Screen-Tastatur.
Wollen Sie aber das Tablet als 2-in-1-Gerät auch im Notebook-Modus einsetzen, brauchen Sie eine Tastatur. Gute Tablet-Tastaturen wie beim Surface Pro und dem Dell Latitude 7320 kommen bei Bedienung und Eingabe einer Notebook-Tastatur sehr nahe und sind für den Produktiveinsatz absolut tauglich. Dafür sollte die Tablet-Tastatur-Kombination aber auf dem Schreibtisch stehen, ansonsten geben die dünnen Tastaturen beim Tippen unangenehm stark nach. Auf einem ungleichmäßigen Untergrund, wie zum Beispiel den Oberschenkeln, wackelt das Gerät außerdem.
Windows-Tablets: Wie wir testen
In die Bewertung eines Windows-Tablets gehen die folgenden Kriterien ein: Mobilität, Bildschirm, Geschwindigkeit, Ausstattung, Ergonomie.
Mobilität
Diese Kategorie umfasst das Gewicht und die Akkulaufzeit des Tablets. Die Laufzeit messen wir in zwei Verfahren: Zum einen führen wir einen WLAN-Test durch, bei dem das Tablet unterschiedliche Webseiten im Abstand von 30 Sekunden aufrufen und darstellen soll. Die Laufzeit wird vom Wechsel in den Akkubetrieb bis zum Eintritt des Tablets in den Ruhezustand gemessen. Die Displayhelligkeit liegt bei 200 cd/qm.
Der zweite Akkutest besteht in der Wiedergabe eines Full-HD-Videos in Dauerschleife bei maximaler Helligkeit.
Für beide Tests stellen wir den Energiemodus „Balanciert“ beziehungsweise den entsprechenden Hersteller-Modus ein.
Bildschirm
Beim Display messen wir Leuchtdichte, Kontrast, Abdeckung der Farbräume sRGB, Adobe-RGB und DCI-P3 sowie die Farbtreue. Dazu nutzen wir das Farbmessgerät Spyder 5 von Datacolor mit der entsprechenden Software.
Zudem gehen in die Bildschirm-Bewertung die Größe und Auflösung des Bildschirms in Form der Punktedichte ein.
Geschwindigkeit
Die Rechenleistung von Tablets ermitteln wir mit mehreren Benchmarks: Die Geschwindigkeit bei der Darstellung von Webseiten und der Arbeit mit Web-Apps messen wir anhand der Browser-Tests Jetstream, Browsermark und WebXprt.
Für die Systemleistung nutzen wir den Crossmark von Bapco, einen plattformübergreifenden Test, der die Leistung des Tablets bei Office- und Multimedia-Software sowie die Schnelligkeit der SSD beim Öffnen von Programmen feststellt.
Die 3D-Leistung ermitteln wir mit dem Test „Wild Life“ des 3D Mark.
Ausstattung
In das Ergebnis der Ausstattung gehen Größe des Laufwerks sowie des Arbeitsspeichers sowie Anzahl und Qualität der Anschlüsse ein. Pluspunkte erreicht ein Windows-Tablet in dieser Wertung, wenn Tastatur und/oder Eingabestift für den Touchscreen zum Lieferumfang gehören.
Ergonomie
In dieser Kategorie ermitteln wir, wie sich das Windows-Tablet unter Last verhält: Dabei kommt der Belastungstest des 3DMark zum Einsatz: Während des Tests messen wir die Lüfterlautheit in dB(A) sowie die Erwärmung auf der Gehäuseunterseite.