Edles hat seinen Preis: Das gilt insbesondere für Plasmafernseher, die mit der aktuellen Standardgröße von 42 Zoll (106 Zentimeter) ein wahrer Hingucker in jedem Wohnzimmer sind und atemberaubende Bilder im Breitwandformat liefern können. Das teuerste Modell in unserem Test, der Loewe Spheros 42 HD, ist für immerhin 12.300 Euro gelistet. Etwas preisgünstiger sind die anderen Modelle unseres Plasma-Testquartetts zu haben: der PD-42 D 30 ES von JVC für 8300 Euro, der Philips 42 PF 9965 und der Sony KE-42 TS 2 E für je 7.000 Euro.
LCDs, die wir den Plasmas gegenübergestellt haben, bringen es zwar nur auf eine kleinere Bilddiagonale, sind dafür aber deutlich günstiger. Standard ist hier derzeit der 30-Zoll-Bildschirm, also 76 Zentimeter. Im Duo der getesteten LC-Fernseher liegt der Sony KLV 30 MR 1 mit 5.500 Euro am oberen Ende der Preisskala, gefolgt vom Orion TV 30002 SI mit 5000 Euro.
TV-Bildschirm an der Wand
Die seit Jahrzehnten beschworene Vision vom TV-Schirm, der sich wie ein Bild an die Wand hängen lässt, ist zwar Realität, und überall in Fernost stampfen die Hersteller Fabriken für immer größere Flachbildelemente in Plasma- und Flüssigkristalltechnik (LCD) aus dem Boden. Den neuen Bildschirmen sind viele Probleme klassischer Bildröhren fremd: Durch die Glasform verzogene Linien im Bild kennen sie nicht, ebenso wenig Farbstreifen (“Konvergenzfehler”), die in herkömmlichen Geräten entstehen, weil Elektronenkanonen nicht immer exakt denselben Bildpunkt treffen.
Fehlerfrei sind aber auch die modernen Flachmänner nicht. Wie unser Test zeigt, sind üppige Preise nicht unbedingt eine Garantie für Spitzenqualität. Immer noch laborieren die schicken Bildschirme an Kinderkrankheiten. LCDs arbeiten mit Hintergrundbeleuchtung und Flüssigkristallen als Lichtventil. Schwarze Bildpunkte müssen das Licht in Richtung Zuschauer komplett abschotten – was aber nicht einwandfrei gelingt. Aus diesem Grund weisen die Flüssigkristall-Bildschirme im Allgemeinen ein milchiges Schwarz auf.
Technische Tricks
Plasmaschirme dagegen sind selbstleuchtend; in ihren edelgasgefüllten Bildpunkten erhellt sich Phosphor, wenn eine elektrische Ladung das Gas kurz zündet. Sie kennen also nur zwei Zustände: hell oder dunkel. Helligkeitsstufen ergibt der Trick, die Bildpunkte mehr oder weniger oft pro Sekunde ein- und auszuschalten. Aktuelle Plasmaschirme lösen feinste Nuancen allerdings noch nicht präzise genug auf. Man behilft sich mit künstlich eingestreutem Rauschen (“Dithering”), das dem Zuschauer die fehlenden Schattierungen vorgaukelt. Was die Helligkeit betrifft, lässt sich das Auge dadurch täuschen. Aber auf den zweiten Blick fällt dafür in manchen Szenen buntes Schneegestöber im Bild auf – was je nach Hersteller und Qualität mehr oder weniger stark ausgeprägt ist.
Die Leuchtschicht der Plasmaschirme brennt außerdem recht schnell ein – steht ein Bild für einige Zeit auf der Mattscheibe still, sind seine Konturen auch dann noch zu sehen, wenn man den TV ausschaltet. Besonders sensibel reagieren diese Flachbildschirme in den ersten 100 Betriebsstunden – danach ist die Gefahr permanent eingravierter Bildmuster geringer.
Ruckelnde Sportaufnahmen
Ein anderes Problem trifft sowohl Plasma- als auch LC-Schirme: Sie stellen den Bewegungsablauf von TV-Bildern anders dar, als er aufgenommen wurde. Ohne intelligente Wandlerchips, die eine “progressive” (siehe Lexikon) Darstellung unterstützen, ruckeln insbesondere Sportaufnahmen auf den TV-Flundern oder zeigen ausreißende Kanten.
Plasmabildschirme haben aufgeholt
Über kurz oder lang werden flache Bildschirme die althergebrachte Röhre ablösen. Aber noch sind auch die Newcomer nicht frei von Schwächen. Unterm Strich liefert ein TV-Gerät mit Bildröhre meist immer noch das harmonische Bild zum deutlich niedrigeren Preis. Insbesondere die Plasmabildschirme haben erstaunlich aufgeholt und ihre gröbsten Kinderkrankheiten hinter sich gelassen.
Wer bereit ist, den hohen Preis zu zahlen, findet mittlerweile auch qualitativ interessante Angebote – der Philips 42 PF 9965 und der Sony KE-42 TS 2 E gehören dazu. Die für TV-Bilder nagelneue LCD-Technologie erscheint dagegen noch nicht ausgereift: Trotz bestechender Schärfe wirken die Bilder wegen der bis auf Weiteres unentbehrlichen Hintergrundbeleuchtung immer vergleichsweise matt.
PIXELARITHMETIK
Ein Digitalvideo-Bild im europäischen PAL-Format besteht aus 576 Zeilen und 720 Spalten, also 576 x 720 Bildpunkten. Diese Angaben tauchen sowohl für Videos im klassischen 4:3- als auch im 16:9-Format auf. Das Verwirrende: Digitales Video arbeitet mit rechteckigen Pixeln, moderne Displays aber mit quadratischen.
Für ein DV-Bild sind auf dem Bildschirm daher 576 * (4:3) = 768 oder 576 * (16:9) = 1024 Displayzeilen erforderlich. Hat ein Display eine andere Pixelzahl, muss es Zwischenpunkte errechnen, was nicht immer fehlerfrei gelingt. Bringt ein Bildwandler gar weniger Pixel als nötig mit, kann er nur Details unter den Tisch fallen lassen. In beiden Fällen – Hoch- oder Abwärts-Skalierung – können sich Treppenstufen im Bild zeigen.
LEXIKON
COMPOSITE Farb- und Schwarzweißanteile laufen über eine gemeinsame Leitung, wodurch in feinen Details (etwa im karierten Jackett) Farbflimmern auftritt.
KAMMFILTER Trennt die kammartig ineinander verwobenen Farb- und Schwarzweißanteile des Composite-Signals und vermeidet so Farbflimmern. Bei ungünstiger Auslegung zeigen sich aber störende Perlschnüre entlang von Linien oder Motivkanten.
NEXTVIEW EPG (Electronic Programme Guide) Mit dem Videotext übermittelte elektronische Programmzeitschrift. Fernseher können so genannte Link-fähige Videorecorder gleich zur Aufnahme programmieren.
LINK-SYSTEM Standard für den Datenaustausch zwischen Fernseher und Videorecorder. Setzt eine Scart-Verbindung voraus.
PROGRESSIVE DARSTELLUNG Moderne TV-Bildschirme oder DVD-Player geben Bilder Zeile für Zeile aus, statt im früher bei Fernsehern üblichen Zeilensprungverfahren. Das vermeidet Flimmern.
RAUSCHUNTERDRÜCKUNG Soll “Schnee” im Bild entfernen. Prinzipiell sinnvoll; bei schlechter Schaltungsauslegung entstehen aber Rauschschlieren und ein unscharfes Bild.
RGB (ROT, GRÜN, BLAU) Die TV-Grundfarben. Eine RGB-Verbindung (etwa per Scart-Kabel) übermittelt das Bild in bestmöglicher Qualität.
SCART (Syndicat des constructeurs d’appareils radio récepteurs et téléviseurs) 21-polige Schnittstelle für Bild- und Tonweitergabe. Kann Composite-, Y/C- oder RGB-Signale übertragen.
Y/C (auch S-Video) Die Abkürzung steht für Helligkeit (Y) und Farbträgersignal (C). Die Signale können über Scart oder vierpolige Stecker (“Hosiden”) übermittelt werden. Gute Bildschärfe; gegenüber YUV-Komponenten oder RGB aber weniger Farbdetails.
YUV-KOMPONENTEN Aus dem RGBSignal gebildete Bildanteile für Helligkeit (Y) und Differenzsignale (U und V). Auf DVD gebräuchlich, Qualität ist gleichwertig zu RGB.
Testexpress

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PLASMAFERNSEHER
JVC PD-42 D 30 ES
Preis (ca.) 8300 Euro Bilddiagonale 42 Zoll (106 cm) Maße (cm) 112,3 x 64 x 8,9

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JVC setzt ein Panel mit 768 x 1024 Pixel ein – genug für PAL-Bilder. Die Ausstattung zielt aufs Heimkino: Dank spezieller Magnete sollen die orgelpfeifenähnlichen Lautsprecher, unterstützt vom gemeinsamen Basslautsprecher, satten Sound liefern. Zwei Kabel-TV-Empfangsteile ermöglichen die Bild-im-Bild-Funktion, mit der sich in einem kleinen Fenster ein zweites Programm verfolgen lässt. Die Anschlussbox ist für audiovisuelle Zwecke üppig bestückt.
HANDHABUNG
Die Bedienung des eleganten TV-Geräts gibt keine Rätsel auf. Bildschirmmenü und vor allem die Fernbedienung wollen aber optisch nicht recht zum gediegenen Äußeren des JVC passen.
TONQUALITÄT
Mehr Freude macht da der Ton: Die schmalen Boxen spielen im Verbund mit der Bassbox recht lebendig auf. Zwar meint es der – etwas optimistisch “Subwoofer” genannte – Schuhkarton manchmal fast zu gut und trägt die Tiefen zu dick auf. Insgesamt macht es aber Spaß, Musikvideos und Spielfilme mit dem JVC zu genießen. Nur eine minimale Tendenz zum Hohlen und Nasalen ist dem PD-42 D 30 ES anzukreiden – ganz ohne Auswirkungen auf den Sound bleibt die ultraschmale Bauweise der Lautsprecher offensichtlich nicht.
BILDQUALITÄT
In puncto Schärfe-Testbilder gibt sich der JVC-Plasma keine Blöße: Wie der Philips, zeigt er auch die feinsten Strichmuster von Test-DVDs detailliert und exakt umrissen. Mit Spielfilmkost fällt aber ein Schwachpunkt deutlich auf: Er reproduziert dunkle Bildpartien deutlich zu grau. Dieses für ein Plasmagerät ungewöhnliche Verhalten raubt etwa Landschaftsaufnahmen die Tiefe. Auch die Kampfszenen aus dem Hollywoodstreifen “Gladiator” wirken ungewohnt flach.
Subjektiv kostet das gräuliche Bild auch Schärfe: Das menschliche Auge interpretiert hohe Kontraste als Detailreichtum. Im TV-Betrieb schlägt sich der Plasmabildschirm respektabel. Auf Störungen im Kabelnetz reagiert er recht gutmütig. Der etwas flaue Kontrast vereitelt allerdings auch hier höhere Bewertungen.
FAZIT
Der JVC PD-42 D 30 ES kann mit einem scharfen Bild und den eleganten Lautsprechern punkten. Wegen des recht flauen, milchigen Schwarz fehlt ihm aber die für Top-Geräte nötige Bildtiefe.
LOEWE SPHEROS 42 HD
Preis (ca.) 12.300 Euro Bilddiagonale 42 Zoll (106 cm) Maße (cm) 114,5 x 122 x 46

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Für den stolzen Preis von 12.300 Euro bietet der Spheros 42 HD das flexibelste Gerätekonzept des Testfelds. Die Möglichkeit, digitale Empfangsteile für Satellit oder Hausantenne (“DVB-T”) zu integrieren, gehört ebenso dazu wie Optionen für Internet-Boxen oder die Beleuchtungssteuerung. Aber schon ab Werk schlägt der Loewe die Konkurrenz: Bild im Bild mit zwei Empfangsteilen, Dolby-Digital-Decoder, PC-Anschluss und gleich zwei Komponenteneingänge, die auch progressive PAL-Bilder vom DVD-Player verstehen.
HANDHABUNG
Die massive Loewe-Fernbedienung ist formschön – aber nicht alle Funktionen erschließen sich sofort. Dass “M” für “Menü” und “E” für “Menü beenden” steht, muss der Käufer wissen. Dafür liefert ein Druck auf die “I”-Taste Erläuterungen zu den einzelnen Funktionen im Menü. Das überzeugt mit seiner klar gegliederten Struktur.
TONQUALITÄT
Im Tontest fegt der Loewe die Konkurrenz vom Platz. Display- und Motorfußgehäuse bieten den großen Lautsprechern ausreichend Platz. Da sie zudem sorgfältig abgestimmt sind, reproduzieren sie Sprache wie Musik volltönend, mit sattem Bass und klaren Höhen. Auffällige Verfärbungen verkneift sich der fränkische Beau.
BILDQUALITÄT
Ganz anders das Bild: Zwar arbeitet der Spheros 42 HD mit einem großen Panel von 1024 x 1024 Pixeln. Die Signalverarbeitung liefert ihm aber keine optimale Kost zu. Früher als bei der Konkurrenz verschwimmen die feinsten Konturen des Schärfetestbilds. Sie zeigen zudem Farbflimmern bei Zuspielung via RGB, was bei dieser Verbindungsart vermeidbar wäre. Sind Helligkeit und Kontrast optimal eingestellt, wirkt das Bild dennoch recht flau und blaustichig. Zudem zeigt der Spheros mit Abstand das auffälligste Pixelrauschen.
Auch die Bewegungserkennung, die ruckelnde Bewegungen glätten will, ist nur bedingt leistungsfähig: Kampfszenen sind von Geisterkonturen umgeben. Zudem zeigt das Panel den “False Contour”-Effekt am deutlichsten – an bewegten Objekten laufen die Farben aus.
FAZIT
Schade – Bedienung, zukunftssichere Ausstattung, toller Ton – das Konzept des Loewe Spheros 42 HD stimmt. Leider ist die Bildqualität deutlich schlechter als das der Plasmakonkurrenz.
PHILIPS 42 PF 9965
Preis (ca.) 7000 Euro Bilddiagonale 42 Zoll (106 cm) Maße (cm) 121,5 x 65,7 x 9

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Philips setzt auf ein Plasma-Panel mit 1024 x 1024 Bildpunkten, erfüllt also alle Voraussetzungen für ein scharfes PAL-Bild. Die “Pixel Plus”-Schaltung der mitgelieferten Anschlussbox will dem Auge mehr feine Details vorgaukeln. “Digital Natural Motion” verspricht, das durch die progressive Ansteuerung des Panels entstehende Ruckeln wegzuputzen. Die Ausstattung des Philips-Sets ist gehoben: Neben drei Scart-Buchsen gibt es einen YUV-Komponenteneingang, der allerdings keine extern zugespielten progressiven Bilder versteht.
HANDHABUNG
Der 42 PF 9965 lässt sich bequem bedienen: Neben einer hochwertigen und eleganten Vollfernbedienung gibt es noch ein etwas billigeres Kunststoffmodell für die Basisfunktionen. Das pfiffige Bildschirmmenü führt bequem durch alle Schritte.
TONQUALITÄT
Die eingebauten Lautsprecher tönen voll und rund. Supertiefe Töne darf man aus dem flachen TV-Gehäuse nicht erwarten. Klassische Musik weist leicht verfärbte Höhen auf. Mit üblichen TV-Geräten kann der Philips aber im Ton mithalten, und fürs Heimkino setzt man ohnehin auf eine getrennte Dolby-Digital-Anlage.
BILDQUALITÄT
Überaus erfreulich verläuft der Sichttest mit Bildern von DVDs: Satte Kontraste, natürliche, leuchtende Farben und leuchtendes Weiß. Feine Strukturen in Häuserfronten sind klar zu erkennen, Schwarz wirkt satt. In dunklen Partien zeigt der 42 PF 9965 aber feines Schneegestöber: Ganz hat auch Philips das Pixelrauschen nicht im Griff. Im TV-Betrieb fallen zudem die Unzulänglichkeiten des Kabelsignals deutlicher als bei der Konkurrenz auf.
Das Bildverbesserungsverfahren Pixel Plus überzeugt nur bei großem Betrachtungsabstand – auf Distanz wirkt der Philips-Plasma knackiger als die Konkurrenz. Aus der Nähe erscheint das Bild aber unnatürlich und übertrieben. Digital-World-Tipp: Für Film-DVDs auf “Progressive Scan” schalten.
FAZIT
Der Philips 42 PF 9965 zaubert das leuchtendste Weiß auf den Schirm und verbeißt sich Pixelrauschen weit gehend. Menü und Fernbedienung sind gelungen, der Ton solider Durchschnitt.
SONY KE-42 TS 2 E
Preis (ca.) 7000 Euro Bilddiagonale 42 Zoll (106 cm) Maße (cm) 105,6 x 76,4 x 12,4

©2014
Der flache Sony erspart seinen Besitzern die Anschlussbox – die gesamte TV- und Video-Elektronik ist im Bildschirm integriert. Auch Sony setzt auf ein Panel mit 1024 x 1024 Bildpunkten. Neben drei Scart-Buchsen und einem Hosidenkontakt findet sich am Anschlussterminal des KE-42 TS 2 E zusätzlich ein YUV-Komponenteneingang, der auch progressive PAL-Bilder versteht. Zudem eignen sich die Buchsen per Adapter auch für RGB-Signale von einem PC.
HANDHABUNG
Der tägliche Umgang mit dem Sony ist recht simpel: Beim ersten Aufstellen sucht, erkennt und sortiert die Empfangstechnik die am Ort per Kabel oder Hausantenne verfügbaren TV-Sender. Die Tasten der Fernbedienung sind übersichtlich gegliedert und sinnvoll angeordnet. Nur der Umgang mit dem Menü ist etwas hakelig: Wer etwa den Kontrast verändern will, muss mehrfach die Menütaste drücken, um danach auch die Helligkeit oder Farbe justieren zu können – andere TV-Geräte schalten hier einfach weiter.
TONQUALITÄT
Der KE-42 TS 2 E tönt recht dünn: Aus den unter dem Bildschirm montierten Lautsprechern erschallt Musik mit verfärbten Höhen und ohne Bassfundament. Auch Sprecher klingen topfig – für ein besseres Tonkonzept ist wohl in dem prall gefüllten Gehäuse kein Platz.
BILDQUALITÄT
Deutlich erfreulicher dagegen der Sichttest: Vom DVD-Player beliefert, brilliert der Sony mit einem sehr scharfen, detailreichen Bild. Sein Trick: Er hebt die Schärfe künstlich an, reproduziert etwa Falten oder Bartstoppeln klarer als die Konkurrenz. Testbilder zeigen aber, dass auch Sony nur mit Wasser kocht: Die messtechnische Schärfe entspricht der der Mitbewerber.
Ärgerlich: Durch Bilder mit intensiv roten Details ziehen sich senkrechte Streifen. Der TV-Betrieb ist respektabel: Sofern Kabel oder Dachantenne störungsfreie Bilder zuliefern, zeigt sie der Sony makellos. Ausnahme: Wegen eines ungünstig abgestimmten Kammfilters verunzieren grobe Perlschnüre bestimmte Motivkanten.
FAZIT
Ein solide konzipierter, kompakter Fernseher. Bedienung und Ausstattung stimmen; das Bild zeigt leichte Schwächen. Dennoch für den Preis ein empfehlenswertes Gerät.
LCD-FERNSEHER
ORION TV 30002 SI
Preis (ca.) 5000 Euro Bilddiagonale 30 Zoll (76 cm) Maße (cm) 91 x 50 x 10

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Die Ausstattung ist etwas knapp, aber praxistauglich: Die wichtigen Anschlüsse sind vorhanden – sogar als PC-Display lässt sich der Orion nutzen. Was viele Anwender begrüßen: Orion verzichtet auf die Anschlussbox – alle Kontakte sind ins Gehäuse integriert.
HANDHABUNG
Fernbedienung und Bildschirmmenü halten die Japaner recht schlicht, aber funktional. Der TV 30002 SI findet die vor Ort verfügbaren Kabel-TV-Stationen automatisch und speichert sie.
TONQUALITÄT
Der Hörtest liefert gemischte Ergebnisse: Zwar spielt der Orion mit respektabler Lautstärke manchen Konkurrenten an die Wand. Aber aus dem Kunststoffgehäuse tönt es bisweilen recht verfärbt. Stimmen klingen hohl und topfig, Musik etwas nach Plastik.
BILDQUALITÄT
Mit recht natürlichen Farben und strahlender Helligkeit wirkt das TV-Bild lebendig. Aber die Hintergrundbeleuchtung strahlt viel zu hell – kein anderes LC-Gerät im Test wirkt mit Schwarz milchiger. Diesen Eindruck erhärtet auch das Kontrasttestbild: Entweder sieht man in dunklen Partien alle Nuancen – dann verschwimmen die hellen Bilddetails – oder umgekehrt. Die “Gladiator”-Arena wirkt denn auch reichlich flau; Tiefe und Feinzeichnung bietet der Orion nicht. Schade – das Display selbst brilliert mit seiner Schärfe.
FAZIT
Das LC-Display ist hervorragend, die zu helle und nicht regelbare Hintergrundbeleuchtung verdirbt den Kontrast. Ohne Vergleich wirkt das TV-Bild angenehm; im DVD-Betrieb fehlt die Bildtiefe.
SONY KLV 30 MR 1
Preis (ca.) 5500 Euro Bilddiagonale 30 Zoll (76 cm) Maße (cm) 97,1 x 52,4 x 9,3 (mit Tischstandfuß 97,1 x 59,4 x 22,9)

©2014
Sonys erster LC-TV setzt Designakzente: Der Plexiglas-Rahmen unterstreicht die leichtgewichtige Bauart. Der Breitbildschirm kommt mit einer Anschlussbox, die sich Computern und auch den hauseigenen “Memory-Stick”-Speicherkarten aufgeschlossen zeigt.
HANDHABUNG
Elegante Metallfernbedienung und gediegenes Menü ergänzen sich hervorragend. Wie am Sony-Plasma-TV stört die behäbige Logik: Nur ständiges Drücken der “Menu”-Taste hilft weiter.
TONQUALITÄT
Die eingebauten Lautsprecher überzeugen durch ihre tonalen Qualitäten – Sprecherstimmen haben Volumen und näseln wenig, Musik klingt satt und dynamisch. Dank “Virtual Dolby” bereiten sie auch Dolby-Surround-kodierten Vierkanalton ansprechend auf.
BILDQUALITÄT
Das Bild erscheint strahlend weiß, viel intensiver als von üblichen Bildröhren gewohnt. Die hohe Schärfe sowie die saubere Umsetzung der TV-Signale in progressive Bilder faszinieren. Nur mit schnellen Kameraschwenks zeigen sich gelegentlich Treppenstufen. Allerdings erscheinen dunkle Partien nur grau, Feinzeichnung und räumliche Staffelung im Schwarz fehlen. Im Vergleich zu den besten Plasma-TVs im Test wirkt das Bild wie eine durchleuchtete Folie. So erscheint die Kampfszene aus “Gladiator” recht trübe.
FAZIT Optik, Schärfe und Leuchtkraft faszinieren. In puncto Kontrast fehlt es der LC-Technik aber im Vergleich zu Plasmas oder Bildröhren aber noch. Das Bild wirkt schnell ermüdend und gräulich.