Analoges Fernsehen hat mittlerweile ausgedient, zumindest wenn es terrestrisch per Antenne verbreitet wird. Das Digitalfernsehen ist klar im Vorteil: Der Fernsehfreund kommt in den Genuss von zwei Dutzend Programmen und kann sich über ein gestochen scharfes Bild freuen. Darüber hinaus werden Programminformationen in Form einer elektronischen Programmzeitschrift übertragen. Aber was tun, wenn der Bildschirm dunkel bleibt? Denn im Gegensatz zum herkömmlichen Antennenfernsehen, gibt es bei DVB-T kein schlechtes Bild mit „Schnee” oder Streifen. Entweder wird das Signal empfangen und das Bild dargestellt oder eben nicht. Allenfalls Aussetzer sind möglich. Sie äußern sich durch sogenannte Artefakte, d.h. im Bild tauchen sporadisch rechteckige Klötzchen auf.
Der Bildstörung auf der Spur
Bei Bildstörungen rückt zunächst der Receiver ins Visier, da er schließlich das Bild auf den TV-Bildschirm bringt. Doch der kann häufig gar nichts dafür. Viel mehr hängt die Signalqualität von der eingesetzten Antenne ab. Hier kann sich derjenige glücklich schätzen, der seine gute alte Dachantenne noch nicht abmontiert hat. Dann steht dem Empfang des DVB-T-Signals nichts mehr im Weg. Er muss höchstens noch die Antenne ausrichten, um das bestmögliche Signal zu empfangen. Die Richtung hängt maßgeblich von der Lage des Sendeturms ab. Dies ist die optimale Lösung für alle, die sich weiter als ein paar Kilometer von der Sendestation entfernt befinden. Darüber hinaus lässt sich auf diesem Weg sicherstellen, dass das TV-Bild auch bei schlechtem Wetter nicht abreißt – man stelle sich nur einmal vor, dass man das entscheidende Tor bei einem wichtigen Fußballspiel verpasst.
Online-Check: DVB-T-Empfangsgebiet

Unser Tipp: Auf der Webseite www.ueberallfernsehen.de steht Ihnen eine Karte mit den bundesweiten DVB-T-Sendegebieten zur Verfügung. Damit nicht genug, können Sie darauf auch ablesen, in welchen Gegenden eine Zimmerantenne ausreicht und wo Sie nur mit einer Dachantenne ein genügend starkes Signal empfangen können. Mieter haben bisweilen ein schweres Los, da Vermieter nicht verpflichtet sind, eine Dachantenne für den DVB-T-Empfang zur Verfügung zu stellen. Einzige Voraussetzung ist ein anderer Weg, dem Mieter Fernsehempfang zu ermöglichen. Dies kann beispielsweise auch kostenpflichtiges Kabelfernsehen sein. Also bleiben in den Gebäuden ohne Dachantennen – die in den Städten in der Mehrzahl sein dürften – nur kleine Zimmerantennen als Ausweg übrig. Wir haben uns ein paar dieser Kleinantennen genauer angesehen und ihre Empfangseigenschaften getestet.
Alte Antennen wiederbelebt
Wer noch eine Zimmerantenne aus der Zeit des alten Antennenfernsehens eingemottet hat, kann diese prinzipiell wieder reanimieren. In den meisten Fällen erzielen Sie damit auch zufriedenstellende Ergebnisse beim Empfang via DVB-T. Ansonsten steht ggf. der Kauf eines neuen Modells an. Bei den digitalen Empfängern wird grundsätzlich zwischen passiven und aktiven Antennen unterschieden. Passive Geräte besitzen keine eigene Stromversorgung und kosten deshalb auch nur wenige Euro. Kein Wunder also, dass im Lieferumfang von TV-Karten und Receivern oftmals nur die billigen Modelle enthalten sind. Dagegen werden aktive Antennen entweder durch ein separates Netzteil oder vom Receiver mit Strom gespeist, um das DVB-T-Signal zu verstärken. Aber selbst wenn Sie Ihren Receiver passend konfiguriert haben, sollten Sie beispielsweise über die Status-LED der Antenne überprüfen, ob sie tatsächlich mit Energie versorgt wird. Denn es kann durchaus passieren, dass der Strom des Receivers nicht ausreicht, um die Antenne aktiv zu betreiben.
Passiv bisweilen besser als aktiv

Grundsätzlich warten aktive Antennen mit einer besseren Empfangsleistung als ihre passiven Verwandten auf. Doch es gibt Ausnahmen: Unsere Messungen mit der aktiven Stabantenne Digiflex TT von Technisat unterschieden sich praktisch nicht von einer passiven Antenne. Unter optimalen Empfangsbedingungen reicht deshalb eine einfache passive Antenne locker aus. In zwei von drei Empfangssituationen lieferte sie kein ausreichend starkes Signal. Dagegen brachte die kastenförmige Terratec Antenna One für knapp 30 Euro an allen drei Standorten ein ordentliches Bild zustande. Lediglich an einem der Standorte fehlte eines der DVB-T-Programmpakete.
Tarnen und täuschen

Unsichtbare Antennen gibt es nicht, wohl aber als Bilderrahmen getarnte Geräte: Das beste Ergebnis erzielten wir mit einer Clixxun fancy alpha. Die aktive Antenne ist als Bilderrahmen designt, kann – mit einem 10 x 15 Zentimeter großen Bild bestückt und anschließend unauffällig auf dem Fernseher positioniert werden. Die Stromversorgung übernimmt wahlweise der Receiver oder der USB-Port, falls die Antenne am Rechner eingesetzt wird. Auch dieses Modell kostet 30 Euro. In allen drei Empfangssituationen lag die Leistung rund zehn Prozent über den Werten der anderen Antennen.