Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
Was 1981 mit „Jäger des verlorenen Schatzes“ begann und 1989 mit „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ ein vorläufiges Ende fand, wird nun zu neuem Leben erweckt. Auch im vierten Teil der Reihe macht sich Harrison Ford als sichtlich gealterter Archäologe Indiana Jones auf die Suche nach mysteriösen Artefakten. Nach den Nazis sind es nun die Russen, mit denen sich „Indy“ anlegt. Sein viertes Abenteuer spielt während des Kalten Krieges. Zusammen mit seiner einstigen Gefährtin Marion Ravenwood (Karen Allen) und seinem unehelichen Sohn (Shia LaBeouf) macht er sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Kristallschädel von Akator, der laut Legende außerirdischen Ursprungs ist und überirdische Macht verleiht. Seine härteste Gegenspielerin: Die KGB-Agentin Irina Spalko (Cate Blanchett).
Indy ist wieder da! 19 Jahre Pause zwischen dem dritten und vierten Teil haben nicht wirklich geschadet. Erneut liefert Steven Spielberg einen gekonnt inszenierten und perfekt abgestimmten Abenteuer-Mix, der nie langweilt. Allerdings hätte ein bisschen weniger Außerirdischenglaube und eine Prise mehr trockener Humor nicht geschadet. Mit Shia LaBeouf stünde als Henry Jones III. ein würdiger Nachfolger für weitere Fortsetzungen in den Startlöchern.
Lars und die Frauen

Der menschenscheue Sonderling Lars Lindstrom (Ryan Gosling) hat sich in den letzten Jahren immer mehr in seine eigene Welt geflüchtet. Einzig sein Bruder Gus (Paul Schneider) und seine Schwägerin Karin (Emily Mortimer) finden noch Zugang zu ihm. Als Lars den beiden seine neue Freundin Bianca vorstellt, denkt Gus ernsthaft darüber nach, seinen Bruder in eine Anstalt einzuweisen. Grund: Die geheimnisvolle Flamme, die Lars im Internet kennengelernt hat, ist eine lebensgroße Silikon-Sexpuppe. Auf Anraten der Psychologin Dr. Dagmar (Patricia Clarkson) wird Bianca in das Leben der gesamten Gemeinde eingebunden, als wäre sie eine lebendige Person. Nur so sei dem introvertierten Lars zu helfen. Also begleitet Bianca Lars fortan in die Kirche, auf Partys und arbeitet nebenberuflich als Schaufensterpuppe.
Ex-Werbefilmer Craig Gillespie hat ein warmherziges Plädoyer für mehr Toleranz geschaffen. Hauptdarsteller Ryan Gosling hätte für die Interpretation des verschrobenen Außenseiters allemal eine Oscarnominierung verdient gehabt. Übrigens: Während der Dreharbeiten hatte Bianca ihren eigenen Wohnwagen und wurde wie eine echte Schauspielerin behandelt. Das Experiment hat funktioniert: Heraus kam ein toller Film.
Die Geschwister Savage

Seit Jahren haben die Geschwister Wendy (Laura Linney) und Jon Savage (Philip Seymour Hoffman) kaum Kontakt. Erst als die Lebensgefährtin ihres demenzkranken Vaters Lenny (Philip Bosco) stirbt, müssen die beiden ein Pflegeheim für ihn finden. Plötzlich sind sie verantwortlich für einen Menschen, der sich selbst nie besonders viel um seine Kinder gekümmert hat. Bis die richtige Unterkunft gefunden ist, müssen die drei erstmals seit langer Zeit unter einem Dach leben und sich zusammenraufen.
Während das Duo langsam zwangsweise aus seiner alltäglichen Lethargie erwacht, wächst es einem immer mehr ans Herz. Dank messerscharfem Humor gerät die Geschichte um das Tabuthema Altersversorgung allerdings nie deprimierend. Die beiden charmanten Hauptdarsteller tun ihr Übriges.
Ein einziger Augenblick

Als der frisch geschiedene Rechtsanwalt Dwight (Mark Ruffalo) seinen Sohn von einem Baseballspiel nach Hause fährt, verliert er in einem unachtsamen Moment die Kontrolle über seinen Wagen und überfährt einen kleinen Jungen am Straßenrand. In Panik begeht Dwight Fahrerflucht. Die Eltern des Unfallopfers, Ethan (Joaquin Phoenix) und Grace (Jennifer Connelly), trauern auf unterschiedliche Weise. Während sie die Geschehnisse still zu bewältigen versucht, will er Vergeltung und forscht ruhelos nach dem flüchtigen Fahrer. Ethan engagiert einen Rechtsanwalt, der ihn unterstützen soll. Doch der Advokat ist ausgerechnet Dwight.
Ein Film über Trauer und Schmerz, der nachhaltig zum Denken anregt. Man fühlt nicht nur mit den trauernden Eltern, sondern kann auch die Zerrissenheit des Täters nachvollziehen – wenn auch nicht seine Tat. Regisseur Terry George ist nach „Hotel Ruanda“ erneut ein bewegender Film gelungen, der von der Leistung der drei Hauptdarsteller ebenso lebt wie von meisterlichen Dialogen.
The Eye

Seit einem Unfall als Kind ist die Violinistin Sydney Wells (Jessica Alba) blind. Auf Drängen ihrer Schwester Helen (Parker Posey) unterzieht sie sich einer Hornhauttransplantation, die ihr das Augenlicht wieder schenken soll. Als das Sehvermögen nach der Operation allmählich zurückkehrt, muss Sydney erkennen, dass sie die Geister von Verstorbenen sehen kann. Zusammen mit ihrem Arzt Dr. Faulkner (Alessandro Nivola) sucht sie den Wohnort der Organspenderin auf, um die Erklärung für das Phänomen zu finden.
Erneut ein lahmer Aufguss eines asiatischen Gruselschockers mit überfrachteter Orchestermusik, zu viel Gequassel und platten Schockeffekten. Wer das Finale sieht, hat sich entweder nicht zu Tode gelangweilt oder irgendwann entnervt vorgespult. Von Jessica Alba, die nicht mehr als zwei Gesichtsausdrücke beherrscht, wollen wir mal gar nicht sprechen.