Meine Fresse! Eigentlich hätte ich schon gewarnt sein müssen, als die Ansagerin im Kino vor der Sneak so etwas sagte wie „Humor für die Jüngeren“. Aber das mich ein so dumpfes und infantiles Werk wie „Deuce Bigalow: European Gigolo“ heimsuchen würde, hätte ich freilich nicht erwartet. Deuce Bigalow alias Rob Schneider hat die Grob-Handlung für den Film auch noch selbst ersonnen. Und da schauspielern und Story ausdenken gleichzeitig ja so schwierig ist, blieb letztere wohl auch nur ein weitergedachter Entwurf anstatt eines umfangreichen Drehbuchs; das erklärt auch die Kürze des Films.
Hier nun ein Abriss der simplen Minimal-Story: Im Millieu der Gigolo-Szene geht ein Mörder um. Just zu dem Zeitpunkt flieht Deuce Bigelow zu seinem Freund T.J. nach Holland, den die Polizei alsbald verdächtigt, für die Morde verantwortlich zu sein. Deuce will seinem Freund helfen und wird wieder zum Prostituierten…
Dieser Plot dient als Vorwand für unzählige geschmacklose Ekelwitze um Sperma in der Suppe, Schwänze im Gesicht, eine Katze an den Eiern, einer Frau mit Babytick oder kackende Kanadier auf der Strasse. Und da ja Holland das Konsumieren von Cannabis und Co. legalisiert hat, gibt es noch einen Haufen Kifferwitze obendrauf. Anfangs witzig nutzt sich dieser an Niveau arme Humor doch auf Dauer ab und beginnt alsbald zu nerven. Einzig die eine oder andere anti-amerikanische Spitze ist wirklich gelungen (z.B. die Szene mit dem Raucher am Aquarium). Leider halten die sich in Grenzen. Darstellerisch ebenso flach und schlecht wie die Witze verwundert doch die kleine Rolle von Til Schweiger als deutscher Gigolo und Mordopfer Hans Hummer (!) mit Riesen-Hammer (ja, es ist wirklich das gemeint). Obwohl doch angesichts der Krimi-Story angemessen, wird jegliche Spannung durch peinliche und platte Zoten im Keim erstickt, die aufgrund ihrer Peinlichkeit manchen Zuschauer die Schamesröte ins Gesicht treiben könnten.
Fazit: Ein niveauloses Affentheater mit einer zu hohen Dichte von abgestandenen Furz-Pimmel-Kacke-Aua-Witzen. Für ein paar Brüller hat es gereicht, doch spätestens nach einer Dreiviertelstunde beginnt dieser Quark endgültig zu nerven und unterbietet sein ohnehin schon niedriges Niveau danach spielend immer wieder. Von der Botschaft am Ende (nur innere Werte zählen und so) ganz zu schweigen, denn die ist genauso platt und plump vorgetragen wie der gesamte Rest. Alles in Allem eine ziemlich dürftige Klamotte.