Sylvia, eine Ehefrau im goldenen Käfig, beobachtet vom Schlafzimmerfenster aus den versuchten Mord an einem Mädchen. Weil es sich nicht um das Schlafzimmer ihrer ehelichen Wohnung handelt, sondern um das ihres Yuppie-Geliebten Terry, kann Sylvia selbst nicht zur zur Polizei gehen kann und schickt deshalb ihren Liebhaber zu Aussage vor. Dabei verstrickt sich Terry logischerweise in Widersprüche, weil er ja die Tat nicht selbst gesehen hat. So gerät unser Held schnell in den Verdacht, selbst der Täter einer Mordserie an jungen Frauen zu sein.
Curtis Hansons „Das Schlafzimmerfenster“ ist wie ein Essen nach Rezept. Man nehme: Ein wenig Schlitzermentalität à la „Halloween“, die gestylte Schlüpfrigkeit von „Dressed to Kill“, eine Prise „Das Fenster zum Hof“ und vermenge das Ganze mit dem von Hitchcock abgeschauten Regiestil. Diesmal hat der Koch Glück gehabt, und das Essen mundet. Doch es hätte genausogut versalzen schmecken können. Also Mister Hanson: In Zukunft bitte mehr Selbständigkeit und eigene Ideen. Doch nun zum Film. Die Besetzung mit dem smarten „Police-Acadamy“-Aspiranten Steve Guttenberg in der Rolle des Terry ist mißglückt, was aber durch die beiden glänzend agierenden weiblichen Hauptdarsteller wettgemacht wird. Als Psychothriller ist „Das Schlafzimmerfenster“ jedoch solide Hollywood-Unterhaltung, die bis zur letzten Minuten spannend gemacht ist. Was will man mehr. Auf Video cropped, im TV letterboxed (bis zu 2,1:1 je nach Sender). Des weiteren mit Elizabeth McGovern, Isabelle Huppert, Paul Shenar u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin