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Review

kurz angerissen*

In Terence Youngs Ostwestmix sind Dynamitstangen explosionsfreudiger als der Culture Clash zwischen Cowboy und Samurai, auch wenn er publikumswirksam auf genau dieses Zusammentreffen der klassischen Antipole Eastern und Western ausgelegt ist.

Für eine ernsthafte Beschäftigung mit den kulturellen Differenzen reicht ein zweistündiger Film natürlich ohnehin kaum aus. Das Innere eines Zuges dient der Einführung der exotischen Gäste wie ein Mikrokosmos in sich selbst, der von traditionsreichen Kostümen und symmetrischer Ordnung und Selbstbeherrschung bestimmt wird, die mit der amerikanischen Tendenz zum mutwilligen Chaos auf den Prüfstand gestellt wird. Wo immer man Japaner als einsame Fremde durch amerikanische Weiten ziehen sieht, wirken sie ein bisschen wie Pinguine, die auf einen Pfad mit bellenden Hunden geschickt werden und dabei versuchen, ihre Würde zu behalten. In Bronson findet Toshiro Mifune einen Archetyp westlicher Kulturdarstellung und vice versa, und so bahnt sich „Rivalen unter roter Sonne“ zögerlich seinen Weg zum Buddy Movie, das sich auch von einer Ursula Andress nicht aus der Bahn werfen lässt. Oberflächlichkeiten werden ausgetauscht und vertiefen sich bis zum Ende nicht zu wahrhaftiger Substanz, hinterlassen aber ein Schlachtfeld voller Krater und Löcher, von Alain Delon mit durchdringendem Ernst angetrieben, der in diesem schillernden Film keinerlei Reflektion findet. Das ist krachend unterhaltsam, wenn auch über die Action-Mechanik hinaus nicht sonderlich erkenntnisreich.

*weitere Informationen: siehe Profil

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