Out of Reach (2004)

Ostblock, here he comes!

Direkter Sprung in Seagals dunkle DTV-„Ich drehe gerne in Rumänien!“-Phase… „Out of Reach“ lässt ihn nach einem kleinen Mädchen aus einem polnischen Waisenhaus suchen (mit der er seltsamerweise eine Brieffreundschaft inklusive geheimer Codes führte!), das von der organisierten Mafia und Kinderschiebern verschleppt wurde…

Taken -2

„Out of Reach“ lässt einige Augenbrauen hochgehen. Egal ob wegen Interner Logik, seinem Groß an Langeweile und Leerlauf, der mässigen Action, komischen Schnitten oder Seagals immergleichem Gesichtsausdruck. Dabei könnte die Story eigentlich kaum simpler sein. Manchmal grenzt das dann an Belustigung, was man wieder positiv heißen kann. Aber davon gibt’s nicht genug. Von einem guten Film noch viel weniger. Ein bisschen Bond(-Bösewicht), ein bisschen Ostblock-Trockentorte, ein bisschen Videothekenschnellschuss. Sehr wenig hat das noch von Seagal-Knallern a la „Under Siege“ oder „Out For Justice“. Und selbst in seinem 00er-Kuddelmuddel an Drecksveröffentlichungen findet man sicher noch genug bessere Vertreter als „Out of Reach“. Schlechtere aber sicher auch. Was eine Kunst für sich ist… Die unterkühlte Aura passt zwar zum Sujet. Und „Kinderhandel“ ist immer ein düsteres, bitteres Thema, das gerade in Osteuropa sicher auch nicht kleinzureden ist. Zu einem passenden emotionalen Anker oder etwas zum Mitfiebern führt das aber noch lange nicht. Alles gibt’s hier nur sporadisch, lethargisch und in Ansätzen. Shootouts, Fights, coole Sprüche, fiese Badguys… alles eher Mangelware. Es gibt sie. Aber hinter dem Ofen hervor lockt kein einziger Moment, kein einziger Kniff, nichts steht hier hervor oder bleibt im Gedächtnis. Die meiste Zeit dümpelt das Ding in grauen Innenräumen vor sich her und man kann sich als Zuschauer problemlos einen Sixpack aus dem Kühlschrank holen - ohne auch nur irgendetwas zu verpassen… Schönsaufen wird bei dieser Betonpampe aber auch schwer. 

Fazit: ziemliche leblose und kalte Nummer… Der Papst war einer Pussy in der Zeit näher als Seagal seiner Bestform!