Das fiese Ende von „Das Omen“ bot eine Fortsetzung an, die jedoch erwartungsgemäß schwächer als der erste Teil ausfällt.
Der Auftakt spielt kurz nach dem Ende des ersten Teils: Der freundliche Dolchlieferant aus dem ersten Teil liest in der Zeitung von den Vorfällen und berichtet einem Freund darüber. Doch das übersinnliche Böse ortet die beiden und verschüttet sie in einer Grabkammer, wo sie dann ersticken. Damit hat man dann auf halbwegs glaubwürdige Art erklärt, warum sich erstmal keiner in Sachen Teufelssohn rührt und der sieben Jahre ungestört bei der Pflegefamilie seines Onkels Richard Thorn (William Holden) aufwächst.
„Damien“ beschäftigt sich nämlich mit Damien (Jonathan Scott-Taylor) im Alter von 13. Er wird an einer Militärakademie mit seinem Cousin Mark (Lucas Donat) zusammen ausgebildet. Hier wird er von Teufelsjüngern über seine Bestimmung aufgeklärt…
Doch Damiens Werdegang kann man hier bestenfalls als sekundär beschreiben, denn wirklich interessiert er die Macher nicht. Damien kriegt kurz Gewissensbisse und einen Heulkrampf angesichts der auf ihm lastenden Verantwortung, aber in Rekordzeit hat er sich mit seiner neuen Bestimmung abgefunden. Die Teufelsjünger haben eine noch untergeordnete Rolle als im Vorgänger, da hatte das Kindermädchen noch eine wichtige Funktion, hier ziehen sie kaum merklich die Fäden und dienen eher als Stichwortgeber für Damien.
Von der Story her erwartet den Zuschauer dann ein Aufguss vom Vorgänger: Wieder kommt der Papi dank einiger Warnungen hinter das Geheimnis des Adoptivsohnemanns, wieder werden alle Mitwisser durch per Telekinese verursachte Unfälle umgebracht. Innovationen gibt es kaum, die Spannung erreicht auch kaum neue Höhen, da Richard noch weniger Nachforschungen über seinen Sohn anstellt. Da hilft dann auch die wirklich gelungene Schlusspointe kaum, die aber auch den Nachteil hat, dass das Finale in Sekundenschnelle gelaufen ist und der Zuschauer auch hier enttäuscht wird.
So sind die Tötungen mal wieder die Highlights des Films, wobei man sich klar an die Regeln einer Fortsetzung hält: Mehr Gore, höherer Bodycount. Gelegentlich wird schnöde mit Herzanfall oder Einbrechen ins Eis gekillt, doch meist ist hier kreatives Killen angesagt, z.B. wenn einer Frau von Krähen die Augen ausgehackt werden und sie infolgedessen vor einem LKW tapert.
Doch obwohl „Damien“ im Bereich Mordszenen mehr bietet als der erste Teil (der auch hier eine seiner Stärken besaß), kann er an den Erstling nicht heranreichen, da Regisseur Don Taylor einfach kein Richard Donner ist. Wirklich gruselige Stimmung kann er selten erzeugen, mit Nachtszenen wird sträflich sparsam umgegangen und kleine Schauerstückchen wie die Friedhofsszene in „Das Omen“ sucht man auch vergebens. Gelegentlich wird dann Kirchenchoralbeschallung und religiöser Symbolik noch ein ähnliches Flair wie im ersten Teil erreicht.
Auch William Holden spielt hier mit wenig Ausdruck und überzeugt kaum in der Hauptrolle. Exquisit, aber unterfordert ist Lance Henriksen in einer Nebenrolle, während Jonathan Scott-Taylor als Titelfigur ganz ordentlich spielt, aber nicht an das Charisma seines Vorgängers aus „Das Omen“ heranreicht. Der Rest der Cast spielt solide, doch wirklich tolle Leistungen kann man hier nicht finden.
Komplett misslungen ist „Damien“ sicher nicht, aber passagenweise Stimmung erzeugen und dem Zuschauer kreatives Killen zu präsentieren, reicht einfach nicht für einen guten Film, wenn die Story innovationslos und nur selten wirklich spannend ist. Mittelmaß, aber mehr nicht.