Silberkugelgorillas
Alle Jahre wieder, da kommt der gute Werwolfhorror… „Ravenous“, „Ginger Snaps“, „Dog Soldiers“, „Late Phases“, „Wolf of Snow Hollow“. Um ein paar zu nennen. Selten, aber es gibt sie. Und nun reiht sich da „The Cursed“ nicht gerade reißerisch ein - auch wenn ich den Titel auch international „Eight For Silver“ gelassen hätte, wäre ich der Verleih. Am Produkt ändert das nichts. Das ist klasse. Ein düsteres period piece mit spitzen Zähnen und blutigen Klauen: nach dem Massaker an einer Gruppe Roma (gleich zu Beginn eine der grausamsten Szenen seit langem!) werden Ende des 19. Jahrhunderts einige Mediziner und Dorfbewohner von grauenhaften Kreaturen geplagt und dezimiert…
Nebelige Landschaften, hübsche Bilder, fast wie als ob Malick diesen Werwolfhauer gedreht hätte. Die ebenso hübsche Kelly Reilly („Eden Lake“). Tolles Kreaturendesign, selbst wenn sie nicht wirklich an klassische Werwölfe erinnern. Effektiv. Brutal. Rigoros. Ekel- und Verwandlungsmatsch, teils wie in Carpenters „The Thing“. Unfassbar fies. Atmosphärisch. Ruhig erzählt. Bei sich. Vielleicht nicht gruselig bis ins Mark. Daffür splattrig genug. Ich übertreibe und hype nicht: „Eight For Silver“ hat es in sich und ist ein Biest von einem Historien-Genre-Mischmasch. Daran kann man sich kaum satt sehen, von dieser Rasse gibt’s wie gesagt nicht viele. Gab’s noch nie. Eine rare Spezies, in der Tat. Toll auch, dass hier nichts mit Witzchen oder unnötiger Lockerheit verweichlicht wird. Das ist garstig, bissig und fast oldschool.
Fazit: haarige Zigeunersauce auf dem Silbertablett?! Kurz: endlich mal wieder eine gute Werwolfgeschichte!