„Jagd nach Roter Oktober“ markiert den Start der Jack Ryan Verfilmungen, dieses Mal mit Alec Baldwin in der Titelrolle.
Der sowjetische Kapitän Marko Ramius (Sean Connery) soll zur Zeit des Kalten Krieges ein neues russisches U-Boot testen, welches durch einen neuartigen Raupen-Antrieb quasi unsichtbar für das Sonar ist. Doch während der Übung wollen Ramius und seine Offiziere überlaufen, weshalb der anwesende linientreue Politoffizier abgemurkst wird, was man als Unfall darstellt. So beginnt der Einstieg recht kurz und unvermittelt, ohne große Erklärungen, was schon früh das Interesse des Zuschauers weckt.
Derweil wird CIA-Analytiker Jack Ryan (Alec Baldwin) angeklingelt, da Fotos von dem neuen russischen U-Boot aufgetaucht sind und die amerikanische Führung Angst vor einem Erstschlag mit dem „Roter Oktober“ genannten U-Boot hat. Während die meisten Generäle daran denken das Boot schnellstmöglich zu versenken, erkennt Ryan Ramius’ Vorhaben anhand seiner Recherchen. Ebenso faszinierend wie Clancys Bücher kann diese Umsetzung das Spiel von Schein und Sein im Geheimdienstgefüge aufzeigen und den Zuschauer mitfiebern lassen.
Doch Ramius hat dem sowjetischen Oberkommando einen Brief hinterlassen, dass er gedenkt überzulaufen, weshalb bald die sowjetische Flotte hinter ihnen her ist. Gleichzeitig muss er seine Absichten vor der Mannschaft geheim halten und auch von den unwissenden Amerikanern nicht versenkt werden. Derweil will Ryan beweisen, dass Ramius keine Gefahr darstellt und überlaufen will...
Die Handlung von „Jagd auf Roter Oktober“ ist spannend und packend, allerdings treten über die Laufzeit einige Längen auf, an denen man den Film hätte kürzen können. Nichtsdestotrotz kann der Film seine Spannung aufrecht erhalten, wobei der Wechsel zwischen ein paar verschiedenen Schauplätzen und Figuren zum einen die parallel verlaufenden Geschehnisse zusammenhält und so auch das Interesse aufrecht erhält. Zudem hat die Geschichte ein paar Wendungen parat, welche mit unvorhergesehen Ereignissen die Spannung erhöhen.
Nebenbei profitiert der Film von der Faszination des geheimen Taktierens hinter dem, was die Öffentlichkeit erfährt. Vor allem die Tatsache, dass aufgrund von Vermutungen richtig bzw. falsch entschieden werden muss, schafft einiges an Nervenkitzel, auch wenn der Zuschauer mit einem Happy End geradezu rechnet. Dennoch kann die Faszination der Geheimorganisationen einen in ihren Bann ziehen.
Hinzu kommen ein paar sehr gute U-Bootszenen, die wirklich gut getrickst sind (und deshalb wohl auch in diversen B-Movies noch mal recycelt wurden). Hier kann der Film einige schöne Spannungshöhepunkte erschaffen, vor allem gegen Ende, und auch ein wenig Action in diesen Politthriller bringen. Allerdings handelt es sich nicht um Action aufgrund des Augenschmauses, sondern sie gehört zur Story und erhöht die Spannung. Auch sehr gut: Die Inszenierung durch John McTiernan.
Ebenfalls wirklich gelungen ist die Auswahl der Schauspieler. Vor allem Sean Connery überzeugt mit viel Charisma, gegen das auch Alec Baldwin als eigentlicher Held nicht ankommt. Wenn man einen Blick auf die wirklich gut spielende Besetzung wirft, fallen einem jede Menge bekannte Namen wie James Earl Jones, Sam Neill, Scott Glenn, Tim Curry usw. auf.
„Jagd auf Roter Oktober“ ist eine gelungene Tom Clancy Verfilmung, die einen spannenden Blick hinter die Kulissen von CIA und Co. wirft. Nur ein paar Längen trüben das Filmvergnügen.