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Review

Staffel 1 - 9/10

Staffel 1

Who Watches The Watchmen After We've Watched The Watchmen?

Zack Snyder schaffte mit seiner „Watchmen“-Filmadaption Monumentales und verfilmte Stoff, der lange als unverfilmbar und unerreichbar galt. Und das einfach nur geil, mit sinnvollen Änderungen, aber doch der Vorlage treu genug. Eine echte Meisterprüfung und für mich noch immer eine der feinsten Comicverfilmungen überhaupt. Wahrscheinlich auch der Ursprung und weiterhin Grundpfeiler für Snyders Beliebtheit und Ambitionen. Was aber noch schwerer ist? Eine Fortsetzung zur Graphic Novelle auf die Beine zu stellen - egal in welchem Medium. Und diese gleichnamige, polarisierende Serie wagte nun eben genau das - wodurch ich zwar sau neugierig war, aber auch gehörig skeptisch bis ängstlich. Selbst wenn ein TV-Mastermind wie Lindelof die Zügel in der Hand hält. Immer noch ein extrem gewagtes und mutiges Unterfangen - das zu meiner Begeisterung nahezu gänzlich aufgegangen ist! Wahnsinn! Erzählt wird über Geschehnisse und Entwicklungen nach der Handlung des Comics - zwischen neuen Helden, alten Gefahren und verstrickten Geschichten aus einer Welt im dauerhaften Clinch mit sich selbst, mit Rassenhass, Vorurteilen, Verschwörungstheorien und verlorenem Mut… 

Was geschieht nach Mitternacht?

Diese „Watchmen“-Serie ist Sequel, Prequel und eigenständiges Epos zugleich. Sie schaffte fast Unmögliches, respektiert seine Vorlage, seinen Ursprung, erstarrt aber nie vor Angst. Lindelof und Co. machen ihr eigenes Ding - mutig, schon in bester Tradition und passend, aber dennoch ein deutliches Kind unsere Zeit. Mit klarer Kante, durchaus dicken Eiern, eigener Identität, selbstständigen Ideen und neuen Wegen. Politischen Ambitionen und gesellschaftlicher Message. Mit neuen (Anti-)Helden und alten Bekannten. Mal whacky, mal erbarmungslos hart. Mit Zeitkolorit und augenöffnenden Momenten, insbesondere für Fans des Graphic Novelle-Meilensteins. Regina Hall sticht heraus und steht noch am ehesten im Mittelpunkt. Doch es gibt noch viele weitere Highlights und Überraschungen. Die Fäden führen famos zusammen, das Warten lohnt sich. Und wie gesagt: für mich auf Augenhöhe mit dem bisherigen „Watchmen“-Niveau, auf Papier wie im Kino. Irgendwie auch eine Melange aus allem, was zuvor die Wege bereitet hat. Und das will echt was heißen. Stößt vor Köpfe, erzürnt Gemüter von Rassisten über die „Snyderarmy“ bis zu engstirnigen Comicpuristen. Ist im Endeffekt aber ein Werk, absolut mit Daseinsberechtigung, einer Bootladung voll Mut und genug zu Sagen. Richtig gut und… anders!

Fazit: grenzgeniale Fortsetzung des legendären Comics, teilweise auf einem Niveau mit Moores wegweisendem Werk. Was schon alles sagen sollte. Bockstark von Lindelof und Co.! (9/10)

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