Staffel 22
Das Ende der Serie war näher gerückt, auch wenn das Produktionsteam das noch nicht wahrhaben wollte. Um die Serie wieder auf Kurs zu bringen, entschloss man sich, das Format zu ändern und aus der 25-minütigen eine 45-minütige Serie zu machen. Aus den Vierteilern wurden damit Zweiteiler (mit einem Dreiteiler dazwischen), Peri sollte möglichst oft möglichst wenig bekleidet durch die Serie turnen und insgesamt war das Ganze recht brutal. Der Erfolg hielt sich in Grenzen –am Ende der Staffel war man wieder bei 25-Minütern und Peri war erst züchtiger gekleidet und schließlich weg.
Mit Attack oft he Cybermen fängt das Ganze allerdings sehr gut an. Die Geschichte verbindet die ersten beiden Cybermenfolgen mit einer extrem spannenden Handlung um Zeitreisen, Doppelagenten und eine Rettung in letzter Minute. Eine starke Folge.
Die nächste Folge hat ebenfalls ein hohes Niveau. Vengeance on Varos ist extrem düster und ziemlich brutal, eine spannende Geschichte um Ausbeutung und Mediengeilheit, die zudem Jason Connery in einer Gastrolle hat. Connery (der Sohn von Sean) hatte gerade die Rolle seines Lebens an Land gezogen – Robert of Huntington in der dritten Staffel von Robin of Sherwood, meiner absoluten Lieblingsserie: auch hier lehnt er sich gegen ein unmenschliches System auf, allerdings kommt sein Gegenspieler nicht an Nicholas Grace, den Sheriff aus Robin, heran. Aber welcher Bösewicht tut das schon?
Mit The Mark of the Rani wird eine neue böse Time Lady eingeführt, die sich durch genetische Experimente an Menschen hervortut und hier mit dem Master verbündet. Das Ganze funktioniert recht gut, da mit dem England der industriellen Revolution ein starker Background gewählt wurde. Eine recht gute Folge, leider die letzte der Staffel.
Die Probleme beginnen mit The Two Doctors.. Es macht Spaß, Jamie in Aktion zu sehen, die Sontarans sind bei allem Humor gute Gegner, aber leider baut das Skript eine zweite Alienrasse, die Androgum, ein, die reines Klischee sind. Sie sind böse und eine Nebenfigur will einfach nur Menschen essen. Das soll lustig sein, funktioniert aber leider überhaupt nicht, schon gar nicht, wenn der zweite Doktor, wohl nur, um das Ganze auf drei Folgen zu strecken, selbst verwandelt wird. Die beiden Doktoren giften sich nur an, was ziemlich schnell extrem anstrengend wird. Schade. Da nur zwei Doktoren im Spiel waren, hätte man hier viel Potenzial gehabt. Außerdem kriert man hier ein Logikproblem. Über die Tatsache, dass Troughton und vor allem Frazer Hines sichtlich gealtert sind, kann ich hinweg sehen. Es ergibt aber keinen Sinn, dass der Doktor so gelassen auf einen Auftrag der Time Lords reagiert – die Geschichte deutet an, dass sie zwischen der fünften und sechsten Staffel spielt, als er noch auf der Flucht vor den Time Lords ist, ein Großteil der Spannung aus dem grandiosen The War Games ergibt sich daraus, dass er sich den Time Lords entzogen hat. Hier gemütlich einen Auftrag von ihnen anzunehmen, ergibt so gar keinen Sinn (deshalb ist die Legende einer „Series 6b“ entstanden, die zwischen The War Games und Spearhead in Space spielen soll). Bitteres Logikloch.
Timelash hat der deutschen Doctor Who Convention den Namen gegeben. Mehr Positives fällt mir nicht ein., Eine recht langweilige und alberne Folge, die anscheinend weiß, dass sie nicht viel zu bieten hat, und deshalb H. G. Wels hochgradig unpassend und unmotiviert reinwirft. Eine ziemlich vergebene Chance.
Revelation oft he Daleks ist dann ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss, in dem Menschen zu Nahrung verarbeitet und zu Daleks mutiert werden.