Ravenhawk - Lautlos und tödlich (1996)

Langweiliger Spätwestern von Videomeister Albert Pyun, der hier gnädigerweise mal auf Cyborgs und Cyberspace verzichtet, um statt dessen eine unoriginelle wie abgedroschene Rachestory abzuspulen: Kleine Indianerin muss zusehen, wie ihre Mutter ermordet wird. Große Indianerin nimmt Rache an den Bösewichtern...

Grundlage des Film dürfte ein B-Movie namens "Johnny Firecloud" aus dem Jahre 1975 sein, den Pyun kurzerhand in die Neunziger verlegte. Wurde das Original von Trash-Legende David F. Friedman ("Blood Feast", "Ilsa-She-Wolf of the SS") produziert, so kam schon damals der rachehungrige Indianer zum tragen, der es mit einer ganzen Kleinstadt aufnimmt.

Rund 21 Jahre später ist es Kraftpaket und Fitness-Queen Rachel McLish, die den Laden aufmischt. Ihr schauspielerisches Pensum beschränkt sich allerdings darauf, durch die Prärie zu rennen und SitUps im Bett zu machen. Die McLish hatte in den 90ern eine kurzlebige Schauspielkarriere und ist physisch sogar in guter, immernoch femininer Form. Warum Pyun sie in ein doofes Trucker-Outfit gesteckt hat anstatt ihr ein hübscheres Kostüm zu verpassen, ist vielleicht die zentrale Frage des Filmes überhaupt.

Die Morde sind unoriginell, die Story vorhersehbar. Es gibt noch allerhand weitere bekannte B-Mimen (William Atherton, Ed Lauter, Thom Matthews, Mitchell Ryan), die jedoch nichts anderes zu tun haben, als ihren halbwegs bekannten Namen auf die Besetzungsliste zu transportieren.

Fazit: Sexy Indianerin auf dem Rachetrip gräbt das Kriegsbeil aus - der Zuschauer hat nix zu Lachen dabei. TV-Heuler der verzichtbaren Sorte. Auf politische Statements braucht ohnehin niemand zu hoffen.