kurz angerissen*
Ein Film voller Situationskomik, endloser Weiten und Kulturexotik. Für einen Tom Hanks ist so etwas Routine, zumal er sich gerade erst für Spielberg in "Bridge Of Spies" als Vermittler auf fremdem Terrain bewähren musste. Jede seiner Szenen scheint er mit einer Backe abzusitzen, wirkt dabei aber keinesfalls gelangweilt, sondern beweist vielmehr sein hart erarbeitetes Timing in der Beherrschung der ihm eigenen Comedy, die ihn vor allem mit Nebendarsteller Alexander Black harmonieren lässt (ein typischer Sidekick, den man sich beispielsweise an der Seite eines Tom Cruise ebenso gut vorstellen könnte) und die kombiniert mit Sarita Choudhury einen interessanten Kontrast hervorbringt. Sowohl Schauplatz als auch Plot erfrischen mit einer angenehmen Bodenständigkeit, die das Kino sonst nur noch in Nischen zu kennen scheint. Zumal es zu einem der zentralen Kniffe gehört, das Tykwer den Hauptplot mit zunehmender Laufzeit zu einer Bedeutungslosigkeit abschwächt, wenn auch leider zugunsten kitschiger Postkartenromantik mit (Lebens-)Herbstmotiv.
Das im Filmtitel versteckte Oxymoron behauptet natürlich einen Culture Clash zwischen West und Ost und vor allem zwischen Moderne und Tradition. Auf dieser rhetorischen Figur als Leitfaden beharrt Tykwer vielleicht etwas zu sehr und erklärt sie etwas unglücklich zur Leitlinie seiner Regieführung, was seinen Film trotz der fein gewobenen Spitzen in Sachen Komödie und Drama unnötig plakativ wirken lässt. Insofern ein zwiespältiges Vergnügen, dessen Unterhaltungswert zwar höher ausfällt als angenommen, dessen Nachhall dafür aber um so kürzer ausfällt.
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