kurz angerissen*
Um als Fortsetzung dem Versprechen zu genügen, das Unfassbare noch zu toppen, wagt sich das zweite Abenteuer des schillernden Trickkünstler-Ensembles auf eine Special-Effects-Ebene, die auch mal die Gesetze der Realität aushebelt. Die vormals demonstrierte Zwanglosigkeit und die Leichtigkeit werden mit diesem Steigerungsversuch jedoch aufs Spiel gesetzt, denn wer interessiert sich in der Welt des phantastischen Films noch für das „wie“ in der Umsetzung?
Die „Reiter“ beginnen derweil, mit ihrer dank Doppelbödigkeit stets bewahrten Souveränität zu langweilen. Die zum Drehzeitpunkt schwangere Isla Fisher wurde verlustfrei gegen Lizzy Caplan ausgetauscht, Woody Harrelson gar verdoppelt, der Rest steigert sich weiter in seine kleinen selbstzweckhaften Ablenkungen hinein und beginnt als Kollektiv die Wirkung einer Mutanten-Ausgabe der „Ocean's Eleven“ zu verströmen, insbesondere bei einer hoffnungslos affektieren Kartenversteckspielorgie in einer Tresoranlage.
Das sympathisch finden zu wollen, fällt ziemlich schwer; lieber möchte man jedem dieser Zauberer eins auf die Nase geben und das befreiende Gefühl genießen, wenn all die Taschentücher und Kaninchen endlich aus dem Ärmel purzeln und die traurige Wahrheit preisgeben.
Das in dieser Hinsicht völlig fehlkonzipierte Skript gibt immerhin dem Widersacher Raum zum Glänzen: Daniel Radcliffe ist als bärtiger Hipster-Unternehmer-Bond-Villain mit Anzug und Sneakern mal wieder eine echte Schau in einer ansonsten völlig verquasten Fortsetzung zu einem unterhaltsamen Original, das rückblickend aber auch schon ein wenig zu modern beginnt.
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