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Review

kurz angerissen*

Was sonst als Landschafts- und Extremsportpornografie hätte man von einem "Point Break"-Remake zu diesem Zeitpunkt erwarten können, da das wahre Remake namens "The Fast and the Furious" bereits sechs Fortsetzungen abgeworfen hat und ohnehin in jeder Hinsicht näher dran ist an Kathryn Bigelows Nischen-Klassiker.

Man muss natürlich sagen, wer auf Schauwerte steht und sich das Erlebnis auch von Computereffekten nicht vermiesen lässt, der könnte mit der Event-Abfilmerei von Ericson Core (der übrigens auch Kameramann beim ersten "Fast and the Furious" war) durchaus auf seine Kosten kommen, denn die Action kommt Nonstop und deckt vom Surfbrett bei hohem Wellengang über den Wingsuit-Flug bis zum Snowboard-Abgang so ziemlich jede Nummer ab, für die es auch Special-Interest-DVDs mit authentischerem Material zu erstehen gibt. Dringt man jedoch durch die dünne Schicht der optischen Vorzüge hinaus, bleibt überwiegend heiße Luft übrig: Einen Keanu Reeves schauspielerisch nicht austrumpfen zu können bedeutet in der Regel, einfach gar nichts zu tun.

Das wäre dann auch Luke Braceys Strategie, der als ehrgeiziger Sonnyboy weder Präsenz noch Charisma hat, um sich die nötige Kredibilität zu erspielen. Dass er sie dennoch erlangt, kann nur daran liegen, dass Édgar Ramírez und seine Kumpels vergleichbare Blassbacken sind, die nicht einmal von einer starken Frauenrolle aufgefangen werden, begnügt sich Teresa Palmer im Rund der harten Jungs doch mit der Objektrolle. In einer solchen darf sie dann dabei zuhören, wie bei jeder sich bietenden Gelegenheit Hosentaschenphilosophie über den Mann und seinen Weg in unserer Welt verbreitet wird. Was spätestens dann in die Lächerlichkeit abdriftet, als einer der Männer angestrengt einen Berghang hinaufschaut, etwas zu suchen scheint und seinem vorauseilenden Leitwolf dann zuruft, dass er nicht mitkommt. Nicht seine Linie sei es, betont er bedeutungsschwanger. Nicht sein Weg.

So avanciert die bekannte Infiltrationsstory zum aufgesetzten Schmierentheater, das man nur deswegen so bereitwillig über sich ergehen lässt, weil die Welt ein paar ihrer schönsten Seiten zeigt. Doch die kann man sich ohne aufgesetzten Plot auch einfach in einer Naturdoku ansehen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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