kurz angerissen*
Der fünfte Teil der ohnehin sehr oldschooligen Graboidensaga fällt anachronistischer denn je aus. Schließlich drängt er in ein Filmzeitalter, das ihm wohl nur noch wenig Verständnis für seine absonderlichen Kreaturen entgegenbringen dürfte - gerade wenn man bedenkt, welch verrückten biologischen Zyklus sich die Drehbuchautoren für die bisherigen Fortsetzungen ausgedacht haben. Bei "Arschknallern" wird ein junges Publikum jedenfalls an alles mögliche denken, nur nicht an feuerangetriebene, blinde Hühnchen, die mit Maulwurf-Riesenwürmern in Verwandtschaft stehen.
Insofern ist "Tremors – Bloodlines" 12 Jahre nach dem letzten Film als reiner Fanservice zu verstehen und auf dem dtv-Sektor gerade richtig aufgehoben, macht hier aber wiederum gar keine so schlechte Figur. Michael Gross ist wieder dabei und konnte als alter Waffennarr ja nur reifen (selbst als 85-Jähriger, der im Schaukelstuhl seine Blechbüchse umklammert und Bierdosen mit dem letzten verbliebenen Zahn öffnet, würde er einer weiteren Fortsetzung in ferner Zukunft noch einen Mehrwert bieten); Co-Star Jamie Kennedy ist für solche Filme ohnehin wie gemacht. Der Schauplatz wurde von amerikanischen Wüstenkäffern in die afrikanische Savanne verlegt, was für den Bodenbelag wohl kaum einen Unterschied machen dürfte, sondern höchstens für das überirdische Szenenbild. Und die CGI haben seit den gurkigen Teilen 3 und 4 wahre Quantensprünge gemacht. Selbst wenn "Tremors 5" natürlich nicht auf High-End-Lösungen unserer Zeit zurückgreifen kann, sehen die Graboiden und ihre freilaufenden Sprösslinge mindestens so gut aus wie Mendez'sche Spinnenschöpfungen ("Lavalantula", "Big Ass Spider!"), gleichwohl die handgemachten Effekte des Originals mit Kevin Bacon natürlich unerreicht bleiben.
Der Plot ist natürlich wieder zäh wie Schuhsohle und atmet eigentlich nur über taktische Finten und militärische Ablenkmanöver, aber das kennt man ja von der Reihe. Wer sich bei den "Raketenwürmern" schon immer halbwegs heimisch fühlte, findet sich jedenfalls auch im fünften Teil schnell wieder zurecht. Die Videothek hat wesentlich Schlimmeres zu bieten als Burt Gummers Waffenarsenal – auch wenn man irgendwie immer das Gefühl hat, Hauptzielgruppe sei kein ironisches Monster-Movie-Publikum, sondern all die anderen kleinen Burt Gummers auf der Welt...
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