kurz angerissen*
Obwohl Robert Schwentke viel fokussierter inszeniert als sein ausschweifender Vorgänger Neil Burger, fällt er letztlich den gleichen Banalitäten anheim und gestaltet die Fortsetzung zu „Divergence“ sogar noch offensichtlicher als obsoletes Dystopie-Stückwerk, das einem naiven Geist entsprang. Nachdem Shailene Woodley im letzten Film erst ankommen und sich ihren Status erkämpfen musste, ist sie diesmal mit angesäuertem Gesichtsausdruck und drohender Körpersprache sehr darum bemüht, ihre „Ferox“-Gene von Beginn an unter Beweis zu stellen. Daher dann wohl auch der keck gemeinte Kurzhaarschnitt, der sie im digitalen Klötzchenkrieg allerdings wie ein jungenhaftes Modepüppchen umherirren lässt, was sie im direkten 1:1 mit der ungeschminkten Jennifer Lawrence aus „The Hunger Games: Mockingjay Pt. 1“ wieder den Kürzeren ziehen lässt.
Schwentke indes zeichnet zuerst die Ödnis des nativen Friedens, lässt den Zuschauer also unerträglich langweilige Minuten in einem kriegsneutralen Dorf durchstehen, um so die folgende Action als aufregenden Wachmacher einzubringen, doch haben die (zugegebenermaßen ansprechend getricksten) Plattformhüpfereien eher den Charakter einer Computersimulation. Er lässt seine Hauptdarstellerin damit regelmäßig auflaufen, denn sie reagiert durchweg aggressiver und forscher als der Film seinem Wesen nach ist. „Insurgent“ ist somit die wertneutrale Verwaltung einer langweiligen Sci-Fi-Welt voller uninteressanter Figuren. Zu schade um die immerhin hochkarätigen Nebendarsteller.
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