kurz angerissen*
Eine Traumhochzeit als Prolog, eine pompöse Big-Band-Tanzszene nach der Titeleinblendung und dann der harte Fall in die asoziale Unterschichten-Mockumentary-Realität... MacFarlane, wie er leibt und lebt. In ausgeschnittenen Momenten würgt sich auch der zweite Versuch eines Spielfilms um einen lebendigen Stoffteddy und seinen besten Menschenkumpel passable Gags in Sketchformat heraus, auch wenn man sich dazu in die tiefsten Niederungen wagen muss. Manchmal reicht das schlichte Einspiel eines bekannten Filmscores, um die Pointe zu zünden (Hanf-Feld), mal kulminiert eine Abfolge von Komponenten in einer schreiend komischen Situation (in Teds Paddington-Outfit bei seinem nächtlichen Besuch in Tom Bradys Schlafzimmer sind mehr Ebenen enthalten als man anfangs angenommen hätte). Unter den vielen Star-Cameos ragt Liam Neeson im „Taken“-Look bei einer ungewöhnlichen Beschaffungsmaßnahme heraus.
Dennoch dominiert ähnlich wie beim ersten Teil der Ansatz, sich an ein konventionelles Filmgerüst anzupassen. Dabei harmonieren die losen Event-Ketten und Flashbacks eines „Family Guy“ besser mit MacFarlanes Humor als dieser erfolglose Versuch, diverse Genre-Regeln mit Anarchie zu überrennen. Tatsächlich geschieht genau das Gegenteil: Im elend langen Mittelteil überrennt der Gerichtsfilm mit seiner Dramatik und seinem Ernst seinerseits den angepeilten Humor, der dann, als er schwer verwundet am Boden liegt, anschließend noch einmal vom Road Movie überfahren wird. Ausgerechnet in dieser Phase auch noch einen Schauspieler wie Morgan Freeman einzusetzen, gehört dann auch nicht gerade zu den besten Einfällen. Der müden Kumpel-Konstellation mit Frauen-Anhang (Amanda Seyfried erstetzt Mila Kunis still und unauffällig) gelingt es dann auch kaum, ihre Brechstange einzusetzen; Wahlberg kauert sich lieber müde in die Embryonalhaltung, Ted ist mit den Regeln des Spiels überfordert und Seyfried betrachtet das Elend mit traurigem Blick, wenn sie nicht gerade an ihrer Bong zieht.
Das Finale auf der Convention bringt mit seinem Overkill an Aberdutzenden Filmanspielungen binnen Sekunden noch einmal Tempo ein. Zu spät, um das Interesse an Teds Abenteuer und der abstrakten Problemstellung noch einmal anheizen zu können.
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