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Review

David Zucker war einmal der Inbegriff für durchgeknallte Slapstick Komödien. Klassiker wie "Die nackte Kanone", "Airplane" oder "Top Secret" stammen von ihm. Unterstützt wurde er dabei immer von Jim Abrahams und seinem Bruder Jerry, das ZAZ Gespann hat bis heute einen absoluten Kultstatus bei Komödienfans. Das diese Zeiten aber seit einiger Zeit wohl vorbei sind, hat David Zucker in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Filme wie "BASEketball" oder "Scary Movie 3" sind kaum mehr als ein müder Abklatsch vergangener Tage. In diese Reihe fügt sich auch "Partyalarm" nahtlos ein.

Dabei kann man zunächst mal den absolut irreführenden deutschen Titel vergessen. Denn weder geht es hier um eine große Party noch darum das jemand gegen den Willen des Vaters mit der Tochter rummacht. Die Story ist vielmehr eine unmotivierte Aneinanderreihung von Missverständnissen und lauen Gags. Tom Stansfield (Ashton Kutcher) soll auf das Haus seines Boss aufpassen, während er auf Geschäftsreise ist und seine Tochter (Tara Reid) auf einer Party ist. Dabei gibt es natürlich allerhand zu beachten, und es ist nicht gerade von Vorteil, das Jack Taylor, der Boss, ein Ordnungsfanatiker und auch sonst nicht ganz dicht ist. So muss Tom etwa auch auf eine depressive Eule aufpassen und ähnliches. Natürlich kommt es so, das schon bald allerhand seltsame Gestalten die Villa belagern und für reichlich Sachschaden sorgen. Da wäre der Sohn von Taylor, der sich dem Haus nicht nähern darf, laut Richterlichem Beschluss, es aber trotzdem tut und mit der Hilfe des unwissenden Tom einen Drogendeal durchzieht. Da wäre noch eine Sekretärin, die ihren Job wieder will, ein Killer, der schon mal die ganze Bude voll pisst, ein Mädchen mit offener Kopfwunde und dann kommt auch noch Taylors Tochter zurück und hält Tom für schwul. Ach ja und der Exfreund der jungen Taylor, ein dicker farbiger, der auf den Namen Hans hört, ist auch noch da.

So gibt es dann schon bald ordentlich Chaos, viele, viele Verwechslungen und noch viel mehr Gags, die absolut nicht witzig sind. Zumeist sind es dann auch Gags, die sich auf Behinderungen beziehen, oder in die Fäkalschiene abdriften, wenn sie nicht im Zusammenhang mit den zahllosen Verwechslungen stehen. Die sind aber leider alle schon x-mal durchgekaut worden in anderen Film, und bieten so mit nichts neues und lassen sich noch dazu auch schon weit im Voraus erkennen.
Natürlich darf man hier keine tiefgründige Story erwarten, das war ja auch in Zuckers anderen Filmen nicht nötig, aber hier ist es schon arg konstruiert wie sich das alles entwickelt. Zumal der Film sich dann auch nie entscheiden kann, ob er nun völlig der Realität entbunden ist, wie es ja zum Beispiel die Nackte Kanone Filme waren, oder aber ob er doch nur eine konventionelle Komödie sein will. Diese Unentschlossenheit überträgt sich dann auch auf den Zuschauer, der sicher das ein oder andere Mal genervt auf die Uhr schauen dürfte.

Die Darsteller tragen zu diesem Gefühl des genervt seins noch eine gehörige Portion bei. Ashton Kutcher ist selbst mit dieser oberflächlichen und eindimensionalen Figur sichtlich überfordert und schaut zumeist eher recht unbeteiligt drein. Michael Madsen ist komplett daneben und seine Figur im Film hat kaum mehr zu tun als in einer an Dämlichkeit kaum zu überbietenden Szene 5 Minuten lang ein Wohnzimmer komplett voll zu pissen. Carmen Elektra bietet da wenigstens ein paar optische Highlights und darf sich von Kutcher an der Oberweite rumspielen lassen. Terence Stamp zeigt das auch ein gestandener Schauspieler mal so richtig ins Klo greifen kann, bei der Rollenauswahl und so bleibt als einziges Highlight Tara Reid, hier noch vor ihrer Brust Vergrößerung, die einfach unglaublich süß aussieht und, das ist eigentlich ein Armutszeugnis für alle anderen Beteiligten hier bei, am besten schauspielert.

„Partyalarm“ ist letztlich nicht mehr als die lieblose Abspulung von altbekannten Gags, die immer mal wieder auch in die pure Peinlichkeit abdriften. Das ganze besitzt noch dazu nicht die Substanz um über eine komplette Filmlänge zu unterhalten, zu sehr ist der Film dabei auf seine eine Lokalität beschränkt, und zu wenig holt David Zucker aus dieser heraus. Es gibt zwar den ein oder anderen Gag der zündet, aber die gehen dann zumeist in der Vielzahl der Fehlzündungen gnadenlos unter. Schade, denn wenn Zucker sich hier entschlossen hätte, den Humor noch mehr in Richtung in seiner alten Werke zu verlagern, hätte aus diesem Film sicherlich etwas werden können. So ist er eine unterdurchschnittliche Komödie, die man sich zwar sicher mal anschauen kann, aber viel Freude wird man damit nicht haben. 4 von 10 Punkten.

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