Asphalt-Cowboy (1969)

Damit hatte ich bei weitem nicht gerechnet, als ich nach vielen Empfehlungen die DVD einlegte. Verstörend anders, das wären die ersten Worte, die mir dazu einfallen würden - im positiven Sinne.

Viele sogenannte Landeier träumen von einem besseren Leben in einer amerikanischen Großstadt wie New York, so auch Joe Buck (John Voight), ein im Grunde gut aussehender junger Mann, der seiner Meinung nach mit einer außergewöhnlichen Begabung versehen ist. Diese versucht er zu nutzen. Die ernüchternde Wahrheit, die ihn erwartet, ist jedoch alles andere als ein schöner Traum. Das liegt nicht zuletzt an seinem naiven Verhalten im schmutzigen Großstadtdschungel, zu dem er nicht wirklich einen Draht findet. Stattessen findet er Ratso Ritzo (Dustin Hoffman), einen kleinen Gauner, der schon lange die Hoffnung auf Erfolg und ein besseres Leben aufgegeben hat und sich mit kleinen kriminellen Machenschaften, die Joe auch prompt zu spüren bekommt, am Leben hält.

Schlesinger schafft es von Anfang an, eine bedrückende und wenig gutes versprechende Atmosphäre aufzubauen. Hinzu kommt das perfekte Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, die sich gut ergänzen und dabei beide eine ihrer besten, wenn nicht sogar die beste Leistung ihrer Karriere, abgeben und sich buchstäblich gegenseitig an die Wand spielen. Von Dustin Hoffman ist man ja sowieso herausragendes gewohnt. Ich erwähne nur einen der coolsten improvisierten Sätze der Filmgeschichte: "I'm walkin' here". Umso mehr hat mich John Voight beeindruckt, der ja heute meist als Villain in Nebenrollen zu sehen ist.

Ein wirklich außergewöhnliches Stück Film, dass wahrscheinlich zurecht mit einigen Oscars ausgezeichnet wurde. Eine klare Empfehlung von meiner Seite. Gute 9/10