Season 1
Western-Attitüde im SciFi-Gewand – das hatten wir schon mal bei “Firefly”, dort allerdings mit mehr Klasse. „Defiance“ untergräbt alle Erwartungen, die sein großspuriger Trailer geweckt hatte… von exotischen Alienplaneten und gigantischen Schlachten zwischen den Spezies, die tatsächlich aber in dieser ersten Staffel gemeinsam ihren Alltag in einer Kleinstadt meistern und sich dabei miteinander arrangieren müssen. Das Aliendesign schwankt zwischen ganz nett und albern (einige Figuren wirken anbiedernd an bestimmte Zielgruppen, etwa die Teenager der Albino-Alienrasse, die Visual-Kei-Merkmale zur Schau tragen), die Handlung streift bisweilen Soap-Zustände und rappelt sich erst gegen Ende der Staffel, als es tatsächlich mal etwas interessanter wird. Immerhin aber hat die politische und soziale Organisation der Gemeinde ihren Reiz… da kann die Bürgermeisterin auch mal die Schwester einer Prostituierten sein. So zeigt „Defiance“ unter dem Banner des ikonischen Torbogens durchaus gelungene Ansätze für politisch anspruchsvolle Ränkespiele auf „Battlestar Galactica“-Niveau, die aber zumindest in der ersten Staffel noch sehr unterentwickelt bleiben, weil sich die Drehbücher lieber auf alberne Balgereien zwischen den Rassen konzentrieren und auch die Gefahr von außen zu wenig thematisieren. Immerhin verspricht das Finale, dass letzteres in der zweiten Staffel stärker in den Vordergrund rückt.
weitere Staffelbesprechungen können folgen.