kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 16.01.2014
Sehr ungewöhnlich aufgebauter und strukturierter Serienkillerfilm, der gerade deswegen so ungemein sehenswert ist. Jennifer Lynchs Film umfasst einen Zeitraum, in dem ein Kind zum Teenager heranwächst, und sie verwendet die verstrichene Zeit dazu, die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren, einem Entführer / Frauenmörder und seinem Gefangenen, zu verformen. Aus der Geiselkonstellation entwickelt sich über die Sklaven- und Nutzhaltung ein forciertes Schüler-Lehrer-Verhältnis – eine Entwicklung, die Spannung entfacht, weil Eamon Farren ein interessantes neues Gesicht ist und Vincent D’Onofrio mal wieder so viele Nuancen in sein Schauspiel legt, dass jeder seiner Shots vor Informationen überquillt. Über das Ende kann man geteilter Meinung sein, weil es mit dem gemächlichen, rein psychologischen Aufbau von zuvor radikal bricht und weil es mit seinem ausgeprägten Mindfuck-Stil relativ plump erscheinen mag, blickt man allerdings auf die zurückliegenden Geschehnisse, so scheint alles am Drehbuch und auch an der ganzen Art des Serienkillers auf genau dieses Ende zugesteuert zu haben.
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