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Review

kurz angerissen*

Obwohl eigentlich eine Verfilmung des Brettspiels „Cluedo“, sieht Jonathan Lynns Krimikomödie aus wie eine Neuauflage von „Eine Leiche zum Dessert“. Nicht nur Ablauf und Tempo orientieren sich an dem Klassiker mit Peter Falk und Alec Guiness, auch das Haus mitsamt seiner Räumlichkeiten weist eine unglaubliche Ähnlichkeit auf (alleine diese Küche...). Doch gute Rezepte soll man ja öfter nachkochen, und so bekommt man einen äußerst vielversprechenden Beginn. Ausgefallene Kameraperspektiven gewähren interessante Einblicke nicht nur in die hübsch ausstaffierten Räumlichkeiten, sondern gerne auch immer wieder in das auffällig weit ausgeschnittene Dekolleté Colleen Camps, die als Bedienung wie ein roter Hering von einem Raum in den anderen stakst und von der man selbstverständlich genau weiß, dass sie in der ein oder anderen Weise auf die falsche Fährte locken soll. Tim Curry erweist sich derweil als der perfekte Tourguide und zieht mit gewohntem Haifischgrinsen langsam die Fäden zwischen den Hausgästen.

Nachdem jedoch der erste Mord geschehen ist, verliert Jonathan Lynn langsam einige Zügel aus der Hand. Curry dreht zwar erst jetzt als von A nach B hastendes, Schlüsse ziehendes Stehaufmännchen so richtig auf und hat mit Sicherheit so manchen Lacher auf seiner Seite, ansonsten lässt der Plot Federn, wenn es darum geht, rätselhafte Andeutungen und Mystery-Puzzles in einen schlüssigen Kontext zu setzen. Entsprechend klein fällt auch der Aha-Effekt der drei verschiedenen Auflösungen aus, insbesondere in der DVD- bzw. TV-Fassung, in der sie alle zusammenmontiert werden und erst recht Schulterzucken auslösen. Ob nun dies oder das...
Dennoch profitiert auch „Alle Mörder sind schon da“ von der zeitlosen Grundprämisse und dem stimmungsvollen Herrenhaus-Ambiente bei Blitz und Donner.

*weitere Informationen: siehe Profil

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