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Review

Gut, viele Worte muß man über „Supershark“ wohl nicht verlieren, es genügt zu erwähnen, daß Trashkönig Fred Olen Ray hier das Regieszepter geschwungen hat.
Mit Haien hat man ja schon so manches gemacht, sie wachsen lassen, prähistorisch auftauen, mit zwei Köpfen versehen oder mit Krakenunterbau versehen, neuerdings machen sie sogar Tornados unsicher. Da ist so ein Hai, der auch mal am Strand rumflippert, schon fast langweilig.
Immerhin ist Rays Hai recht groß, aber so eckig und billig animiert, daß nicht mal das noch billiger aussehende CGI-Blut irgendeinen Spaß provoziert.

Interessanter ist da schon die Drehbuchkonzeption, die vollkommene Hilflosigkeit offenbart. Da haben wir einmal die Mitarbeiterin einer Umweltbehörde, die aber längst entlassen ist und persönliche Motive hat (Wahnsinnsenthüllung mittendrin). Sie schippert mit einem unglaublich coolen Stetsonträger und Bootsbesitzer durch die Gegend, der natürlich Colt-Seavers-schusselig genug ist. Abgesehen hat unsere Heldin es auf den Industriellen Wade, der das Freikommen des offenbar in Fels gefangenen (aber irgendwie eben nicht toten) Hais verursacht hat, aber mal eben nicht gleich das ganze Ökosystem zum Kippen gebracht hat wie sonst. Deswegen kann man ihm auch nur ein bißchen und nicht total böse sein – und daher kann er auch von Supermans Dad John Schneider gespielt werden, der seine vier Kurzauftritte (reicht aber fürs Top Billing) auf die Schnelle in zwei, drei Büros abgedreht hat.

Nebenbei gibt es noch einen „ach, er ist ja so süß“ – „ja, aber der nimmt jede“-Plot rund um drei Baywatchplomben (zwei weiblich, einer männlich), der als Füller dient und irgendwie zu dem Wet-T-Shirt-Titten-raus-Contest paßt, der unvermittelt in der Filmmitte auftaucht. Kurz darauf endet dieser Handlungsstrang aber, denn alle drei werden zu netten Haihappen gemacht.

Und dann ist da natürlich noch die Top-Geheimwaffe für Strandhaie: der mobile Strandpanzer auf Teleskopbeinen, der irre legotechnikesk rumeumeln darf, aber mit seinen Granätchen dem Hai genauso wenig antun kann wie alles andere, weil das viel zu aufwändig fürs Programmiererbudget wäre. So schlecht getrickst, daß es schon fast Aufmerksamkeit verdient.

Mein persönlicher Favorit in diesem stinklangweiligem Retortenmist ist das Finale, in dem Mäusele Sarah Lieving sich von dem Hai in eine enge Höhle verfolgen läßt, ihm dann Sprengstoff ins Maul wirft und ihn damit quer über das Meerpanorama bläst – um dann in angekokelter Unterwäsche unversehrt aus der Höhe zu taumeln und Skipper Chuck (die Rolle heißt wirklich so!!!) in die Arme zu fallen.

Also noch mal auf die Schnelle: wirr zusammen montierter Quark, der über die komplette Strecke total öde und zusammenhangslos ist und nicht mal Spaß macht, weil er eben doof rüberkommt – er ist so deppert gewollt und das funktionierte bei Trash nur selten. Immerhin, für Anspruchslose gibt’s ein paar Mädels – nackt ist aber nur der Hai und den hat mein Patenkind auf seinem Home-PC schon flotter hinbekommen… 1/10

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