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Review

Was uns Regisseur Stephen Manuel und Hauptdarsteller Axel Wedekind hier als innovativen deutschen Independent-Film zu verkaufen versuchen, ist nichts anderes als ein in zehn Tagen heruntergekurbeltes No-Budget-Kammerspielchen von erschreckend minderer Qualität.

Die Ausgangssituation wurde von anderen Filmen wie z.B. dem ersten „Saw“-Teil geklaut, die Hauptrolle ist ein unsympathischer Sprücheklopfer, gespielt von einem bemühten, aber hölzernen Axel Wedekind, und die Ideen- und Konzeptlosigkeit des Drehbuchs, das außer ein paar Ekelszenen (Urin trinken und Maden essen) nichts zu bieten hat, haarsträubend.

Ich werde jetzt spoilern, aber glaubt mir: Ihr werdet den Film ohnehin nicht sehen wollen. Wedekind erwacht also in einem verriegelten Tresorraum und beginnt, sobald er sich mit der Situation abgefunden hat, mithilfe der gefundenen Utensilien wie Hammer und Meißel und einem Schweißbrenner, sich aus dem Raum zu befreien, stößt zunächst aber lediglich auf einen weiteren Tresorraum, in dem eine nur ihrer Muttersprache mächtige Schwarzafrikanerin in einem Sarg schläft und auch keine Ahnung hat, wie sie in diese Lage gekommen ist. Nachdem man sich vorsichtig beschnuppert hat, beginnt man zusammen, eine weitere Wand mit Hammer und Meißel durchbrechen zu wollen – das ist, um es mit Homer Simpson zu sagen, „laaaaangweilig“. Aus irgendeinem nicht näher erläuterten Grund, wird es plötzlich möglich, die Tresorraumtür zu öffnen, wenn man rückwärts auf sie zugeht. Aha!? Diese führt aber – welch Überraschung – in einen dritten verschlossenen Raum, wo man fleißig in einem Grab herumschaufelt, in einer unglaublich unpassenden, aufgesetzten und zudem völlig unglaubwürdigen Sexszene miteinander pimpert und nach dem Erwachen am nächsten Morgen auch die Tür dieses Raumes öffnen kann, die eine paradiesische Landschaft offenbart. Und Schluss.

Was für ein ärgerlicher, unglaublich idiotischer Schwachsinn! Das einzige, was einen über die Laufzeit des Films halbwegs rettet, ist die Hoffnung, endlich die Hintergründe zu erfahren, das Warum beantwortet zu kommen, den „Sinn“ dieses Films zu begreifen. Und dann wird man mit einem so üblen Unfug abgestraft, in dem man nach Meinung der Filmemacher vermutlich nach einem tieferen Sinn suchen soll, irgendeinem philosophisch-esoterischen Humbug. Bullshit!

„Iron Doors“ wurde von Leuten verbrochen, die augenscheinlich keinen blassen Schimmer von Horrorfilmen oder (Mystery-)Thrillern haben, denen jegliches Verständnis dafür abgeht, was einen guten Film dieser Genres ausmacht. Anders kann ich mir dieses Totalversagen, das aufgrund seiner ausgedehnten Ereignislosigkeit auch nicht unter Trash-Gesichtspunkten funktioniert, nicht erklären.

Zu allem Überfluss wurde dieser Mist auch noch ins hippe 3D-Format konvertiert, was wohl in kaum einem anderen Fall weniger Sinn ergibt als hier. Der 3D-Effekt ist minimalst, welch Wunder bei einem Kammerspiel in engen Räumen… doch ohne diese erhofft werbewirksame Maßnahme würde vermutlich schlichtweg niemand einen Schritt ins Kino wagen.

Mehr als einen Punkt für die grundsätzlich stimmigen Sets, einen für das ansehnliche Äußere der Afrikanerin und einen halben für die leider ins totale Nichts führende Spannung bin ich nicht zu geben bereit. Stattdessen hoffe ich inständig, dass alle an diesem Amateurschrott Beteiligten auf einer schwarzen Liste landen und mich niemals mehr mit ihrem Dilettantismus werden belästigen können.

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