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Review

Da sitzt man so beim Abspann, die Credits werden eigentlich kaum beachtet, doch der Score mit Chor und Streichern lässt einen glauben, man hätte sonst was gesehen.
Dabei haben die Fließbandarbeiter von Syfy nur ein weiteres ihrer unzähligen Produkte vom Stapel gelassen.

Am Mount Lincoln stellt die Seismologin Emily unnatürliche hohe Erschütterungen fest und auch ihr Ex Thomas ist nicht gerade wohl bei dem Gedanken, einem angeblichen Geologen als Bergführer zur Seite zu stehen. Als vermehrt Kohlendioxid austritt und die düsteren Prognosen eines alten Professors zur Realität werden, tritt der Behemoth auf den Plan…

Der Sage nach ist das Ungetüm eigentlich in der Wüste unterwegs und wird ab und an auf die Menschen losgelassen, um ihr gottloses Treiben zu sanktionieren, - hier steckt es eigentlich nur im Berg fest und wirbelt seine Tentakel um sich, als wäre es eine Attraktion auf dem Rummel, allerdings eine sehr große.

Bis das Monster überhaupt in Erscheinung tritt, ist die Halbzeit bereits überschritten und man wird mit den parallel ablaufenden Handlungssträngen der Familie Walsh eine Weile über Wasser gehalten. Thomas verliert zunächst einen Waldarbeiter, sein Dad, der erwähnte Professor orakelt vom Ende der Welt, während die jüngere Schwester mit einem gleichaltrigen Knaben ein paar Tage campen will, - natürlich auch in der Nähe vom Mount Lincoln. Die Szenenwechsel erfolgen rasch und häufig, die meisten Figuren erscheinen sympathisch, nur die Synchro ist an Betonungslosigkeit kaum zu unterbieten.

Ist man innerhalb der ersten Einstellungen mit einigen gefälligen Fahrten über urige Landschaften noch einigermaßen in Stimmung zu bringen, wirken andere Szenen arg nach billiger Studiokulisse, besonders einige Felsen sehen leichter aus als sie eigentlich sein sollten. Vom Monster sieht man indes erst nur die langen Tentakel durch die Bäume wandern, doch das riesige Auge in einer Felswand kommt in dem Moment durchaus spooky.
Als das komplette Ausmaß der Kreatur ersichtlich wird, ist die Größe durchaus beeindruckend und auch die technische Umsetzung gehört zweifelsohne zu den besseren Ungetümen aus der Syfy Schmiede.

Nur leider geht von dem Vieh nicht allzu viel Gefahr aus, etwas effektiver gestalten sich hingegen einige Beben und Risse in der Erde, etwa als ein Diner in einen Krater rutscht und zwei Leute versuchen, aufs Dach zu gelangen, während um sie herum der Kohlenmonoxidgehalt zunimmt. Auch als zwei über einer Schlucht hängen und verzweifelt um ihr Leben kämpfen, kommt mehr Suspense auf als zum Showdown, da die verbliebenen Helden eigentlich nur einen Heli erreichen müssen und eine Waffe, die wie ein schwarzes Abflussrohr mit Tingelchen aussieht, auf die Bestie abzufeuern brauchen.

Wer Syfy Produktionen kennt und sich an einen ihrer Monsterfilmchen ranwagt, ist sich darüber bewusst, dass die Effekte wahrscheinlich nicht so schnell oscarprämiert werden und die Darsteller nur selten mehr als Mittelmaß liefern, was selbstverständlich auch hier zutrifft.
Das Ungeheuer kann sich zwar sehen lassen und schaut überdurchschnittlich gut gestaltet aus, dafür agiert es jedoch in einem äußerst begrenzten Rahmen um ein erhöhtes Mitfiebern zu bewirken. Das Drumherum der Geschichte ist demgegenüber routiniert und größtenteils klischeebeladen ausgefallen, nichts desto trotz sympathisch genug, um zumindest auf der Ebene noch ein wenig zu punkten.
Ganz okay, nur leider etwas einfältig und im Bezug auf das Monster schon fast eine vergebene Chance.
5,5 von 10

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