kurz angerissen*
Während die Vorlage von Jacques Tati aus Drehbuchsicht leider mit einer Romantik belegt wird, die zu offen in mitleidigem Kitsch aufgeht, bleibt „Der Illusionist“ alleine der beispiellos feinfühligen Animation wegen ein Must See. Sylvain Chomet setzte bereits das meisterhafte „Rennen von Belleville“ um und findet auch in der Geschichte des alten Zauberers und seiner jungen Bewunderin die Gelegenheit, jedem einzelnen Frame Persönlichkeit einzuhauchen. Der karikaturistische Stil, mit dem hier Konzertsäle, schottische Pubs, Pflasterstraßen und Zugfahrten illustriert werden, sagt in kleinen Gesten ebensoviel über die gezeichneten Figuren aus wie über den Zeichner; eine Lesart, bei der kein noch so detailliert gerenderter Computeranimationsfilm konkurrieren kann. Schade, dass sich der Film inhaltlich, obwohl er angenehmerweise fast ohne Worte auskommt, so sehr auf die Frage versteift, wo die Magie hin sei im Leben, anstatt sie einfach ohne jedes emotionale Statement wirken zu lassen.
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