kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 09.12.2009
Verfilmte deutsche Geschichte von Deutschen verfilmt, das bedeutet vor allem immer eines: Insiderperspektive, intrinsischer Blickwinkel, beim Publikum vorausgesetztes Grundwissen. Das ist soweit auch in Ordnung oder zumindest besser als alles vorgekaut zu bekommen. Strukturell allerdings ist der Film misslungen - einer nach dem anderen wird erschossen, immer und immer wieder, und besonders am Ende hat man das Gefühl, einer Erschießungs-Dauerschleife beizuwohnen. "Der Baader-Meinhof-Komplex" bebildert die einschneidenden Ereignisketten und tut nichts dafür, die Lücken zwischen ihnen auszufüllen. Das ist dann aber kein Anspruchskino mehr, sondern Rätselraten in der Dunkelheit. Wer eine historische Perspektive aufbauen will, sollte mehr erhellen als nur die Szenen, in denen "etwas passiert".
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