John Wayne in einer seiner Paraderollen. Rio Bravo zählt zweifelsohne zu den großen Klassikern des Westerngenres und steht noch heute Pate für thematisch ähnlich gelagerte Filme - zuletzt erwies der französische Actionkracher Nid de Guepes in einer weiteren Variation Howard Hawks Evergreen die Ehre. Ganz so rau wie heutzutage ging es 1959 freilich noch nicht zu: Rio Bravo bleibt stets korrekt und bedient all die liebgewonnenen Klischees des US-Western. Die Palette reicht vom raubeinigen, obercoolen Sheriff über den blutjungen Superschützen, den gebrechlichen Haudegen bis hin zur charmant-frechen Spielerdame - Schauspielerrisch gibt es dabei rein garnichts zu kritisieren, alle Rollen scheinen absolut perfekt besetzt und nach all den Jahren will man rein niemanden der Besetzung jemals missen...
Etwas weniger perfekt ist hingegen der Spannungsbogen gelungen. Rio Bravo ist meiner Meinung nach rund 20 Minuten zu lang geraten, was vorallem aus der Tatsache resultiert, daß der Film im Anfangs- sowie im Mittelteil zu wenig Action bietet und im Gegenzug den Zuschauer mit zuvielen Dialogen und unnötigen Füllszenen langweilt. Glücklicherweise gibts dann das furiose Finale, das für jede Warterrei entschädigt. Für darmalige Verhältnisse wahrlich spektakulär und auch heute von zeitloser Perfektion - auch ohne Blut und Spezialeffekte.
Fazit: Kultiger Pflichtwestern für Nostalogiker, Cineasten und John Wayne-Fans!