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Review

Der etwas naive Freddy Heflin zieht seinen Dienst als Sheriff im verschlafenen Garrison, in dem vor allem New Yorker Cops und ihre Familien leben, mehr schlecht als recht durch. Erst als Internal Affairs-Agent Tilden dem Verschwinden eines Polizisten, der zwei Schwarze auf dem Gewissen hat, nachspürt, muss Heflin sich zwischen Loyalität und Wahrheit entscheiden. Denn im Schutz des Provinzstädtchens wickeln seine von ihm bewunderten Kollegen ihre dubiosen Deals mit der Mafia ab. Doch sie ahnen nichts von Heflins Gerechtigkeitssinn.

Sylvester Stallone einmal anders. Statt den taffen Actionhelden, spielt er hier sogar mal einen neuen Charakter mit einigem Tiefgang. Für seinen Sheriff Heflin futterte er sich sogar einige Kilos auf die Rippen und ist hier eine eher verletzliche Figur auf einsamen Posten, zumal er noch den Background des halb Tauben mitbekam, was besonders im Showdown noch eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Das wir es hier nicht mit dem Standard Strahlemann zu tun bekommen, sehen wir gleich, als Heflin mit Alk im Cop seinen Dienstwagen schrottet und stellen auch schon die anderen korrupten Cops vor, die einen der ihren mit allen Mitteln schützen wollen und sogar dessen Tod vortäuschen.
Das Setup ist damit in Garrison, New Jersey, gesetzt (der Name Copland wird nur beiläufig von de Niros Charakter fallengelassen) und das Drama/ Thriller nimmt seinen Lauf. Während Heflin zunächst nichts hören will von möglichen Verfehlungen seiner Einwohner, kristallisieren sich diese doch immer deutlicher heraus und irgendwann steht die Entscheidung an, seinem Gewissen zu folgen oder schulterzuckend den Status Quo zu akzeptieren. Als Kicker fürs Gute spielt dabei ein Kollege der internen Dienstaufsicht, der bereits auf der Spur der Bad Cops ist, diese aber nicht festnageln kann und sogar vom Mayor zurückgepfiffen wird.
Dadurch das sich Copland sehr ruhig abspielt, hat das top besetzte Schauspielerensemble alle Freiheiten um zu glänzen und dies nutzen sie auch reichlich aus. Alle Welt lobt besonders Stallone für seine Perfomance und yo, sie haben Recht. Während man von den Routiniers wie de Niro oder Keitel so etwas locker erwarten darf, gibt sich Sylvester überraschend souverän in dieser Charakterrolle bewegt. Die Geschichte wird dabei trotz kleinerer Längen interessant erzählt und eigentlich vermißt niemand irgendwelche Verfolgungsjagden oder Shootouts, am Ende wird zwar mal kurz geballert (und sogar blutig), aber vom Actiongenre ist der Film meilenweit entfernt. Aber dank der darstellerischen Leistungen für Freunde des ruhigen Thrillers empfehlenswert.
7/10

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