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Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 13.01.2008

Das Interessante, das Besondere an "Death proof" ist das lustvolle Spiel Tarantinos mit Filmdefiziten, die Ambivalenz zwischen dem Können Tarantinos und dem Nicht-Können dessen, dem der Mann hier ein Denkmal setzt.

Man kann das jetzt natürlich als Unentschlossenheit bezeichnen, doch ist das bewusste, durchkomponierte Einsetzen von Mängeln aber auch verantwortlich für einige der besten Momente der letzten Jahrzehnte Filmgeschichte. Alleine der Moment, als nach einer längeren Passage in Schwarzweiß die Farbe wieder zurückkehrt - Boom! Ein voll frontaler Aha-Effekt. Natürlich ist das nicht authentisch; dass die Authentizität von Anfang an aber lediglich als artifizielle Beilage gedacht war, ist schon daran zu erkennen, dass "Death Proof" ganz offensichtlich in der Gegenwart spielt.

Es zählt am Ende sowieso nur eines: Die Liebe zum Sujet. Die kongeniale, handgemachte Autostuntarbeit, die dramaturgische Holprigkeit in einer Gruppe von Mädchen, die einen halben Film lang ausufernd mit Dialogen charakterisiert wird, um dann einfach von hier auf jetzt Platz zu machen für eine neue Gruppe von Mädchen, mit der sich die Story im Grunde nur wiederholt, der herrlich greasy wirkende Kurt Russell, die offensichtlichen Filmfehler (mein Favorit: als die Gruppe im Dunkeln die Bar verlässt, ist es eine Szene lang hellichter Tag) - "Death Proof" vermittelt dank all dieser Dinge, was der Begriff "Grindhouse" für Tarantino eigentlich bedeutet.

*weitere Informationen: siehe Profil

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