Geballte Fäuste (1993)

Produzent, Regisseur und Nebendarsteller Mark DiSalle konnte Ende der Achtziger das Actiongenre für einige Jahre ein wenig aufwirbeln. An Streifen wie „Bloodsport“ und „Karate Tiger 3“ war er maßgeblich beteiligt. Regisseur Alberto Magnoli feierte seinen Einstand mit dem Musikfilm „Purple Rain“ mit Prince, bevor er 1989 mit „Tango & Cash“ ins Actiongenre wechselte. Also eine Kooperation, die zumindest auf dem Papier einiges zu versprechen scheint.

Cop Barett (Jeff Speakman) quittierte seinen Dienst, weil er nicht verhindern konnte, dass ein Mädchen in den Fängen eines irren Geiselnehmers getötet wurde. Nun wendet sich die Schwester eines verschwundenen Gangmitglieds an ihn, denn zwischen den Lords und den Blades herrscht wieder Zwietracht, nachdem eine dritte Instanz in Form unehrenhaft entlassener Cops Unruhe in LA stiftet…

Mit einem vergleichsweise geringem Budget liefert Magnoli einen schlicht konzipierten Actioner ab, der von vornherein klare Linien zwischen Gut und Böse zieht und sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten aufhält. Die Actionszenen in Form von Zweikämpfen, Feuergefechten und einer Hatz hoch zu Ross sind ordentlich verteilt und zumindest sind die Figuren so gestrickt, dass ein Mitfiebern gegeben ist.

Leider bringt Speakman als Hauptfigur wenig Charisma mit. Seine Fights sind aufgrund der Schnelligkeit durchaus beachtlich, die Choreo stimmt und ein gewisser Härtegrad ist festzustellen. Doch in den wenigen ruhigen Momenten offenbaren sich seine limitierten Fähigkeiten als Mime, wobei viele der Nebendarsteller, vor allem einige Gangmitglieder ebenfalls nicht sonderlich überzeugen. Christopher Neame ist da als Antagonist schon deutlich präsenter unterwegs.

Letztlich verläuft der Streifen nach gängigen Genremustern, die in den 90ern so beliebt waren und folgerichtig häufig verwendet wurden, was vorliegenden Streifen ein wenig in der Menge untergehen lässt. Für anspruchslose Unterhaltung zum reinen Berieseln langt es jedoch, denn ein gewisser Sympathiefaktor, gepaart mit einem passablen Unterhaltungswert lässt sich nicht absprechen.
6 von 10