Eine weitere Variante des altbekannten Ripper-Stoffes mit wenigen Höhen und sehr viel Mittelmaß.
Die Story dürfte allgemein bekannt sein, Jack the Ripper schleicht durch London, mordet und verstümmelt Huren und verhöhnt den Yard ob seiner Unfähigkeit ihn zu kriegen.
Wichtig bei der Verfilmung historischer Stoffe sind Kostüme und Sets und die sind in diesem Fall glaubhaft und gelungen. Gedreht wurde in Prag, die düsteren, winkligen Pflastergassen der tschechischen Hauptstadt eignen sich augenscheinlich hervorragend zur Darstellung des Londoner East Ends jener Tage.
Zu den Highlights des Filmes zählen zweifellos die recht drastischen Mordsequenzen, die auch härter gesottene Fans zufriedenstellen dürften.
Im Laufe der 90 min. gewinnt man den Eindruck, Reg. Tannen wollte mit aller Macht vermeiden, einen reinen Horror-Thriller zu drehen und hat deswegen versucht, Zeit bzw. Sozialkritik unterzubringen. Gut gemeint aber mißlungen, die aufständische Arbeiterschaft wirkt unglaubwürdig und sehr klischeehaft, unfreiwillig komisch auch die zehn demonstrierenden Damen mit ihren Transparenten und Sprüchen. ( "Komm Schwester, schließ Dich uns an..." ;-] ) Nach meiner Ansicht völlig fehlbesetzt Faye Dunaway als Journalistin und Chef-Frauenrechtlerin, hätte Sie mir in der Rolle der drallen Dirne gewünscht !
Im Gegensatz zur wahren Geschichte wird am Ende ein Täter präsentiert. Die angebotene Lösung wirkt leider sehr an den Haaren herbeigezogen und ist äußerst unbefriedigend. Motivation und Antrieb des Killers bleiben völlig im Dunkeln. Die Taten eines Jack the Ripper lapidar mit den Abgründen der menschlichen Seele zu erklären wird ihm in keiner Weise gerecht !
Fazit : Es gibt bessere Ripper-Filme, für Sammler und Komplettisten aber okay.