Kurz und knapp – darum geht’s
In der Waschküche eines Münchner Mietshauses wird die junge Carola Schmitz erstochen aufgefunden. Die Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr stehen vor einem komplexen Fall: Hauptverdächtiger ist der exzentrische Ingenieur Kai Herman, der an einer millionenschweren Erfindung für den Straßenbau arbeitet. Doch auch der Verlobte der Toten gerät ins Visier der Ermittler. Als die Ermittler Hermans Verschwörungstheorie nachgehen, ahnen sie nicht, dass der zunehmend unberechenbare Erfinder zur echten Gefahr wird…
Inhalt der Tatort-Folge „Blutiger Asphalt“
Das grelle Neonlicht der Waschküche enthüllt den leblosen Körper von Carola Schmitz. Für die anderen Hausbewohner scheint der Fall eindeutig: Der Täter muss Kai Herman sein, ihr exzentrischer Mitbewohner, der im selben Haus wohnt.
Die beiden Kommissare Batic und Leitmayr stoßen bei ihren Ermittlungen auf einen ungewöhnlichen Verdächtigen: Herman, ein Ingenieur, steht kurz vor dem Durchbruch mit einer bahnbrechenden Erfindung für den Straßenbau. Seine Patente könnten ihm Millionen einbringen – wenn er die letzten technischen Probleme lösen kann. „Sie wollen mich ausschalten und an mein Patent kommen“, behauptet der Ingenieur und weist alle Vorwürfe zurück.
Während Batic Hermans Verschwörungstheorie für absurd hält, entwickelt Leitmayr zunehmend Verständnis für den seltsamen Erfinder. Er erfährt von dessen Scheidung und dem Sohn, den er nur selten sehen kann. Herman zeigt sich als Mann mit Visionen, der die Geldgier seiner Umwelt verachtet – aber gleichzeitig panische Angst hat, im letzten Moment zu scheitern.
Der zweite Verdächtige, Treiber, präsentiert den Ermittlern einen überraschenden Fund: Den Wohnungsschlüssel Hermans, den er unter den Sachen seiner toten Verlobten entdeckt hat. „Sie hat sich in letzter Zeit verändert“, gibt er zu und deutet eine mögliche Affäre an. Als Batic herausfindet, dass das Opfer kürzlich 100.000 Mark aus einem Hausverkauf erhalten hat und das Geld verschwunden ist, verdichten sich die Hinweise.
Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als in Hermans Wohnung eingebrochen wird. Computer und Disketten werden zerstört – und mit ihnen die Arbeit des Ingenieurs. Seine ohnehin ausgeprägte Paranoia steigert sich ins Unermessliche.
Hinter den Kulissen
„Blutiger Asphalt“ ist die 321. Folge der Tatort-Reihe und wurde vom Bayerischen Rundfunk produziert. Unter der Regie von Vivian Naefe und nach dem Drehbuch von Harald Göckerits entstand der elfte Fall für das Münchner Ermittlerduo Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl). Die Rolle des komplexen Charakters Kai Herman übernahm Hansa Czypionka. Für die musikalische Untermalung zeichnete sich Uli Kümpfel alias One Tongue verantwortlich.
Die Erstausstrahlung am 12. November 1995 im Ersten verfolgten 8,62 Millionen Zuschauer, was einem beachtlichen Marktanteil von 25,03 Prozent entsprach. Der Fall überzeugte besonders durch sein cleveres Verwirrspiel um Schuld und Unschuld sowie die intensive psychologische Zeichnung der Charaktere.
Besetzung
Kriminalhauptkommissar Ivo Batic – Miro Nemec
Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Herman – Hansa Czypionka
Treiber – Ulrich Wiggers
Jutta – Annemarie Bubke
Martin – Constantin Baier
Tine – Maria Bachmann
Menzinger – Michael Fitz
Carola – Katharina Abt
Stab
Regie – Vivian Naefe
Buch – Harald Göckeritz
Kamera – Peter Döttling
Schnitt – Vessela Martschewski
Musik – Uli Kümpfel · One Tongue
Produktion – BR
Der Tatort mit der Nummer 321 aus München. Die Hauptkommissare Batic und Leitmayr, von der Mordkommission, untersuchen den Mord an einer jungen Hausbewohnerin, erstochen im Keller des Mietshauses. Die Mieter, redselig und schlau, präsentieren den Tatort-Polizeibeamten schnell einen Tatverdächtigen, einen Erfindergeist aus dem Haus, unter Verfolgungsängsten, um sein Patent bangend und einer ausufernden Paranoia nahe. So richtig glauben die Ermittler auch nicht daran, nehmen sich den Verlobten vor und werden fündig. So einen will auch keine. Aber auch der Erfinder dreht durch, will seinem Chef ans Leder und Leitmayr, der arme Wicht, zieht, zielt, trifft. Für mich weder ein spannender noch realistisch erscheinender Tatort-Fernsehfilm mit vielen Wirrungen und Irrungen. Dieses fängt schon beim Titel an. Die Erstsendung von 1995 ist mir gar nicht mehr in Erinnerung und noch einmal schauen ist auch nicht drin. Rien Ne Fonctionne.