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12.06.2016

EIN COLT FÜR ALLE FÄLLE - DIE REISE NACH ARIZONA (1981)

So ziemlich jeder meiner Generation hat seiner Zeit „Ein Colt für alle Fälle“ geschaut. Neben der aufregenden Abenteuer die der Stuntman erlebte, war hauptsächlich sein Auto der Blickfang für uns Kinder, und ich muss sagen, nach all den Jahren und in Anbetracht dessen dass ich mit Autos als Führerschein-loses Wesen herzlich wenig am Hut habe, weiß mir die Karre Colts in seinem wunderschönen Farbton noch heute zu gefallen. Viel mehr habe ich vom Pilotfilm nicht erwartet, dachte ich doch was einst aufregend erzählt war würde heutzutage eher langeweilen, sowohl dem Zeitgeist geschuldet als auch der Reife die man seit damals durchgemacht hat.

Zugegeben, eine wahrlich aufregende Serie sieht anders aus, aber der Charme kehrte zurück, fast schon mehr denn je, wenn man bedenkt wie naiv die Serie aus Erwachsenensicht erzählt ist, immer Gefahr laufend infantil zu wirken, dafür aber doch zu augenzwinkernd erzählt, als dass aus „The Fall Guy“ (Originaltitel) etwas derart dämliches wie „A-Team“ oder „Knight Rider“ werden könnte. Der Pilotfilm „Die Reise nach Arizona“ ist für eine poplige Actionserie für Halbstarke recht aufwändig inszeniert. Der Gastauftritt einer damals in Amerika bekannten cineastischen Persönlichkeit konnte für das Projekt ebenso gewonnen werden wie die finanzielle Unterstützung für einige sehenswerte Stunts und Actionszenen, die man in dieser Größenordnung so nie erwartet hätte.

Mitfinanziert hat das Ganze der Star Lee Majors höchst persönlich, der auch den nach wie vor grandiosen Titelsong singt. Er schien dem Konzept der Serie also Vertrauen zu schenken, eine Eigenschaft die ihn mit fünf Jahren Erfolg belohnt werden sollte. Zumindest den Pilotfilm betreffend war den Verantwortlichen scheinbar klar, dass man keinen Action-Krimi über einen Stuntman erzählen kann, wenn nicht ordentlich die Post abgeht. Und so bereitet es selbst heute noch kindliches Vergnügen dabei zuzusehen wie Polizeiautos geschrottet und Drogendealer mit einem Auto am Hubschrauber festgebunden auf einem einsamen Felsen ausgesetzt werden, nicht etwa weil die Action und die Spezialeffekte einen fesseln würden wie damals mit ungeschulten Sehgewohnheiten, sondern weil die Art mit welcher Colt die Dinge anpackt verschmitzt vonstatten gehen. Er ist ein Schelm. Und dass er zur Erfüllung seines Auftrages x Gesetze bricht, verkommt zur gern übersehenen Nebensächlichkeit. „Ein Colt für alle Fälle“ ist eben selbstgerechte Trivialunterhaltung und nicht Shakespeare.

Colts humoristischer Sidekick Howey sorgt freilich nicht für solch große Lacher wie im gerne albern herumkischernden  kindlichen Alter, aber seine Dämlichkeit weiß zumindest das ganze Szenario ein wenig aufzulockern, während der Prototyp-Texaner Colt mit coolen Sprüchen auf seine Art den zu ernsten Grundton aufbricht, bevor er der höchst naiven Story schädlich werden könnte. Sicherlich haben sich im Pilotfilm durch das Konzept der Doppelfolge kleine Längen eingeschlichen, aber durch die Kombination zweier Fälle und dem recht späten Einbringen des wesentlich dominanteren Auftrages von beiden, wird das Problem recht ordentlich gelöst, so dass man überrascht sein darf, dass die 90 Minuten doch schneller vergehen als man sich dies mit immerhin 40 Jahren zugetraut hätte.

Nach solch enttäuschenden Wiedersichtungen wie den Zeichentrickserien „Cool McCool“ und „Inspektor Gadget“ tat es gut einmal eine Neusichtung aus fernen Kindertagen zu erleben, die einen nicht enttäuscht. Ich hatte mit wesentlich mehr Abnutzungserscheinungen gerechnet, bin allerdings auch mit sehr geringen Erwartungen an den Film herangegangen. Ob „Ein Colt für alle Fälle“ gut genug ausgefallen ist, um tatsächlich die komplette erste Staffel erfolgreich zu Ende zu sichten, bleibt fraglich, aber die ein oder andere Folge werde ich mir noch geben bis mein Interesse so nach und nach verschwunden sein wird.  OFDb

15.08.2015

LIGHTSPEED (2006)

SyFy ist ein TV-Sender, der im Horror-, Fantasy- und Science Fiction-Bereich Filme am Fließband produziert, wobei nur selten so etwas unterhaltsames wie die TV-Serie „Eureka - Die geheime Stadt“ bei herum kommt. Was passiert wenn solch ein TV-Sender sich mit Marvel-Gründer Stan Lee zusammen tut, um die überflutete Superheldenwelle, in welcher Stan Lees weltberühmte Figuren ordentlich erfolgreich mitmischen, mit einem weiteren Beitrag zu segnen? Der Gedanke macht neugierig, also habe ich mir „Lightspeed“ angeguckt, einen Film über einen Helden, welcher sich wie Flash übernatürlich schnell bewegen kann, im Gegensatz zu ihm jedoch nie in einem Comicheft erschien.

Mit Blick auf den Gegner, der sehr früh zu erhaschen ist, scheint auf SyFy-Niveau zunächst auch alles okay sein. Der Schlangenmensch sieht recht nett aus, zumindest für Freunde typisch überzogener Marvel-Figuren, die mir mit Ausnahme von „Spider-Man“ meist zu sehr in den Fantasy-Bereich abrutschen. Ein wenig Geld schien Lee für sein TV-Projekt scheinbar durchaus locker zu machen. Spätestens der Zusammensturz eines Hochhauses in billigster CGI-Qualität zum Fremdschämen revidiert diesen Gedanken jedoch schnell, so dass „Lightspeed“ sich dann doch wie das typische Billigprodukt der TV-Schmiede um den phantastischen Film schaut.

Dies betrifft nicht nur die Spezialeffekte und das typisch einfallslose, Klischees abgrasende Drehbuch, sondern leider auch so ziemlich alles andere. Die Hintergrundmusik dudelt uninspiriert vor sich hin. Die Inszenierung ist so lahmarschig wie der Held schnell ist, und die Darsteller sind gerade mal okay zu nennen. Wenn der nicht gerade mit Schauspielfähigkeit gesegnete Lee Majors mit seinem starken Profil am positivsten wirkt, dann kann das nicht gerade für die Besetzung sprechen. Die Regie übernahm Don E. FauntLeRoy, der auch für die SyFy-Fortsetzungen des Kinoerfolgs „Anaconda“ verantwortlich war und seit der letzten im Jahr 2009 auch nichts mehr gedreht hat.

„Lightspeed“ könnte interessieren, wenn es auf der ganzen Welt noch nie einen Superhelden-Film gegeben hätte. Dann wäre er zumindest noch in Ordnung als Popkorn-Unterhaltung für die Jugend. Aber die wird aufgrund der lahmen Storyentwicklung und der lächerlichen Spezialeffekte ebenso die Augen verdrehen, wie es der erwachsene Zuschauer tut. Von daher ist „Lightspeed“ eine Nullnummer die sich selbst für den anspruchslosen Schnellverzehr des Vielsehers nicht lohnt.  OFDb
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