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02.12.2018

STIRB LANGSAM 3 - JETZT ERST RECHT (1995)

"Stirb langsam 3" ist ein temporeicher, gut unterhaltender Actionfilm, dem zwar die nötigen Innovationen fehlen um mit dem herausragenden Original in einer Liga spielen zu können, im Vergleich zu "Stirb langsam 2", der Teil 1 lediglich in aufgeplusterter Form variierte, kommt die zweite Fortsetzung aber wesentlich einfallsreicher daher, dabei den Stil der Reihe wahrend, um tatsächlich Teil dieser zu sein. Ob der eingebettete Zusammenhang zu "Stirb langsam" tatsächlich nötig war, sei einmal dahin gestellt, als damals geplanter Abschluss einer Trilogie sind solche Methoden andererseits wieder üblich. Ein flotter Einstieg ins Geschehen lässt einen schnell in die Handlung eintauchen. Besagtes flottes Tempo wirkt aufgrund eines durchdachten Plots, der pointenreich Neugierde und Interesse zu wecken weiß, weder aufgesetzt, noch zu hektisch, sondern beschert dem Film tatsächlich einen actionreichen Sehwert ohne sich vordergründig einen Schwanzvergleich mit Konkurrenzprodukten zu liefern. Alles was geschieht, geschieht zum Wohle der Story und nicht einzig dafür zu zeigen was im Genre mittlerweile üblich ist. Somit ist "Die Hard: With a Vengeance" (Originaltitel) noch ein Old School-Film, Mitte der 90er Jahre zu einer Zeit entstanden, in der das eigentlich nicht mehr üblich war.

Nun ist es nicht so, dass sich der Streife zum Wohle der Geschichte zurückhalten würde. Ständig rummst es an allen Ecken, ein Showdown folgt dem nächsten, und doch wirkt das Ergebnis nie aufgesetzt, eben weil die überraschenden Wendungen der Geschichte zu funktionieren wissen, u.a. weil sie durchdacht sind, und den Zuschauer damit ebenso auf Trab halten wie die Hauptfigur McClane. Freilich übertreibt man, wie typisch für das Genre, immer wieder, so dass der Film in manchen Momenten mehr einem Comicstrip gleicht als der Realität, aber zumindest finden diese Übertreibungen noch auf einem standardmäßigen Niveau des Actionfilms statt, so dass dieser in gewisser Weise noch glaubwürdig bleibt. Erst mit "Stirb langsam 4.0" entfernte man sich endgültig von dem was an Menschenunmöglichem einem Actionfilm noch nicht schadet, was aber nicht weiter wild war, da dieser ohnehin nur ein Actionfilm ist, den man einfach zu einer weiteren Fortsetzung erklärte, ohne dass er sich tatsächlich wie ein Teil der "Stirb langsam"-Reihe anfühlte.

John McTiernan, der auch das Original inszenierte, kehrte nachdem Renny Harlin die erste Fortsetzung übernahm, wieder auf den Regiestuhl zurück und zeigte ein letztes Mal in dieser Reihe wie gute Popkornunterhaltung auszusehen hat. Bruce Willis spielt gekonnt, wie man es von ihm gewohnt ist, und mit Samuel L. Jackson hat er einen ebenso talentierten Schauspielpartner an die Seite gesetzt bekommen, eine Mischung die zu funktionieren weiß. Dass man es inmitten von Action, coolen Sprüchen und genreüblicher Stereotype-Moral schaffte ganz nebenbei das Rassismusthema Weiße hassender Schwarzer mit einzubauen, ist ein überraschend gut funktionierender Bonus eines ohnehin schon geglückten Drehbuchs. Es ist schön dass dieser Aspekt nie zu sehr in den Vordergrund rückt und trotzdem treffsicher thematisiert wird. "Stirb langsam 3 - Jetzt erst recht" ist auf der einen Seite ein typischer Actionfilm seiner Zeit, der nicht kleckert, sondern klotzt und mit immer wieder neuem Anlauf einer übertriebenen Chose eine weitere beschert. Aber er ist inmitten seines Nonsens auch cleveres Action-Kino, was er an vielen Stellen zu beweisen weiß.  OFDb

11.08.2017

STIRB LANGSAM (1988)

Es gibt Menschen, die schauen sich den oft kopierten „Stirb langsam“ zu jedem Weihnachtsfest an. Ich könnte ihn nicht so oft sichten, zumal ich mich in Filme wie diese ohnehin nicht mehr so gut hineinfühlen kann, wie noch in jüngeren Jahren, und mein Favorit gegenüber des hier besprochenen Filmes war ohnehin immer „The Last Boy Scout“, der sprach mich ganz persönlich mehr an. Aber ganz unabhängig davon ist John McTiernans Action-Kracher, der das Genre für kommende Jahre maßgeblich mit beeinflussen sollte, eine rundum gelungene Sache, mit Klischees versehen, selbstverständlich, aber ohne diese würde ein Actionfilm, der grundsätzlich im Kino und nicht in der Realität zu Hause ist, ohnehin nicht funktionieren.

Das wirklich tolle am Drehbuch von „Stirb langsam“ ist, dass es immer weiß wann ein Klischee dick aufgetragen zu wirken weiß (Gut-Böse-Zeichnung, die Actionszenen allgemein) und wann es in einer reduzierten Form besser funktioniert (emotionaler Bereich). Dies zusammen mit einer Erzählung, die so viel wie möglich in die zu erzählende Geschichte an Ideen hereinzupacken weiß, und dies ohne den Radius der eigentlich erzählten Geschichte unnötig zu erweitern, macht aus „Die Hard“ (Originaltitel) dank menschlicher Helden, unmenschlicher Verbrecher, einem würdevollen Terroristenanführer, einer Geschichte in der nicht alles ist wie es scheint und einer meist großartigen Besetzung jenen Film, den die Freunde des Genres heute noch zu loben wissen. Im schnelllebigen Genre des Actionfilms und bei dem dazugehörenden Publikum, das sich nur selten für Filmklassiker interessiert, ist dies keine Selbstverständlichkeit.

Während ich kürzlich bei „Lethal Weapon“ feststellen musste, dass er nur noch mit einem Augenzwinkern und viel Wohlwollen bei einem erwachsenen Publikum zu funktionieren weiß, bin ich positiv überrascht, dass „Stirb langsam“ nach wie vor auf hohem Niveau zu unterhalten weiß. Das liegt mitunter daran, dass dem Zuschauer nicht nur auf Actionbasis immer etwas geboten wird (ganz im Gegenteil gibt es diebezüglich auch Ruhephasen und einen langsam Einstieg in die Geschichte), sondern inhaltlich werden immer wieder Leckerlies eingestreut, die das Interesse des Zuschauers aufrecht erhalten.

So setzt man nicht einzig auf das stupide Feuerwerk in Dauerberieselung, sondern auch auf Drama und Thrill, führt hierfür einige Figuren recht spät ein oder lässt welche in anderer Konstellation als bisher gewohnt aufeinander stoßen. Der einseitige Plot wird stets zusätzlich gefüttert, und selbst dieser wirkt in der Ein-Mann-Perspektive bedrohlich, eben weil die Kriminellen die gefährlichen Suspekte sind und nicht McClane als der Beschützer der braven Bürger. Die Gegner strahlen noch eine echte Bedrohung aus, und McClane ist trotz einiger Ausnahmeszenen nicht derart übermächtig gezeichnet, als dass man nicht mehr mit ihm mitfiebern könnte.

Er blutet und leidet, er stößt an seine Grenzen zu wissen was der nächste Schritt sein soll, und dank des Klischees untauglicher Polizisten und FBIs vor der Tür, ist er tatsächlich meist auf sich allein gestellt. Damit machen seine ironischen und sarkastischen Sprüche mehr Sinn als die Oneliner vergleichbarer Actionfilme. Dort wie hier würde der Film jedoch besser ohne sie funktionieren. Wirklich förderlich waren für die Stimmung des Streifens lediglich ein Kommentar zur Schuhgröße von Terroristen, diverse Selbstbeschimpfungen, wenn McClane wieder kaum wahrhaben will auf was er sich als nächstes einlässt, und ein weiterer treffsicherer Kommentar, den ich leider wieder vergessen habe.

Dank einer für Actionverhältnisse bodenständigen Geschichte und wenig infantilem Getue, kann man „Stirb langsam“ tatsächlich noch ernst nehmen und mit Würde gucken, zumal die Verantwortlichen des Streifens das ideale Gleichgewicht schufen zwischen der Perspektive dass ohnehin alles nur Kino sein soll und dem Blickwinkel, dass sich die Chose an den richtigen Stellen trotzdem echt genug anfühlen soll, um mit dem Einzelkämpfer mitfiebern zu können. Ernst, Ironie und kurz durchschimmernde Komik, wie Dramatik wissen in ihrer eingebauten Dosis zu funktionieren, und da Bruce Willis zur Entstehungszeit noch nicht der alt eingesessene Actionheld war, bereitet es Freude ihm im Laufe der Geschichte dabei zuzusehen, wie aus ihm die coole Sau wird, die er daraufhin in diesem Genre fast immer von Anfang an mimen musste.  OFDb

12.11.2013

DER 13. KRIEGER (1999)

Ich selbst sehe Filme dieser Art nur sehr selten, denke aber feststellen zu können, dass Freunde dieses Genres bestens unterhalten werden. Auch ich fand „Der 13. Krieger“ ganz okay, finde aber dass der Film mehr will als er kann. Rein optisch gibt es nichts zu meckern, die Kostüme sind gelungen, die Locations gut gewählt, die Maske okay. Allerdings gibt es hin und wieder Gestalten, die sehen trotz aller Möchtegern-Urigkeit einfach zu gestylt aus und erinnern zu sehr an das Heute. Interessanter Weise betrifft dieser Punkt kaum die Hauptdarsteller, jene Rollen die Teenherzen höher schlagen lassen sollen. Es sind die Randdarsteller, bei denen mir das aufgefallen ist.

„Der 13. Krieger" ist um Tempo bemüht, deswegen werden so gute Ideen, wie erst die Sprache des Verbündeten lernen zu müssen, auf die Schnelle abgehakt. Das finde ich an solchen Produktionen immer etwas schade, fehlt es in solchen Dingen doch immer an Konsequenz aus Angst man würde eine Geschichte damit ausbremsen. Die Hauptfigur hätte länger lernen müssen. Es hätte im Laufe des Films einen immer weiter abnehmenden Bröckchengehalt von noch unbekannten Worten und Wortspielereien geben müssen, den er nicht versteht. Eventuell durchgezogen bis zum Schluss des Films. Die eigentliche Geschichte hätte man damit nicht verändern müssen. Das Tempo wäre das selbe.

Dass ein im Film aufkommender Mythos von der Realität eingeholt wird, ist wohl mit die beste Idee am Film. Allerdings muss mir nur noch wer erklären, warum ein Volk nach dem Tod seines Anführers nicht mehr kämpfen kann oder will, so als habe man es mit einem Insektenstaat zu tun. Da hätte man ruhig andere Wege finden können die Geschichte kurz zu halten. Ein solches Ende eines Kampfes ist einfach nicht überzeugend. Banderas gibt sich sichtlich in seiner Rolle Mühe, stößt aber freilich an seine Grenzen, so dass es für den Film besser gewesen wäre man hätte die Rolle mit einem talentierteren Schauspieler besetzt. Etwas schade finde ich seine Leistung schon, denn ich hätte ihm persönlich mehr zugetraut. Trotz aller (teilweise engstirniger) Kritik hat es der Film zumindest geschafft einen Menschen wie mich, der mit Filme um Schlachten, Fantasy und Abenteuer nur wenig am Hut hat, zu unterhalten. Und das ist doch eigentlich ein recht gutes Zeichen, oder?  OFDb

17.10.2013

LAST ACTION HERO (1993)

Wenn sich der Drehbuch-Autor von „Lethal Weapon“ mit dem Regisseur von „Stirb langsam“ zusammen tut, um mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle eine Parodie auf das 80er Jahre Action-Kino zu drehen, dann sollte man meinen, dass die richtigen Leute an einem solchen Projekt beteiligt sind. Wer sollte sich bitte besser auskennen als jene Menschen, die das Action-Genre durch ihre Innovationen mitgeprägt haben? Doch was sich in der Theorie so ideal liest, wird in der Praxis gerne mal von der Realität eingeholt. „Last Action Hero“ floppte an den Kinokassen, und dies nicht weil er seiner Zeit voraus war oder zu anspruchsvoll für das Blockbuster-Publikum war, nein, aus dem gerechtesten Grund den es überhaupt gibt um finanziell zu scheitern: er ist eine Enttäuschung.

Als Ausgangspunkt eine magische Eintrittskarte zu nehmen, ist schon nicht die beste Entscheidung, passt aber zum Grundton des Films, der das Action-Genre auf das Niveau eines Kinderfilmes stellt und das erwachsene Publikum ausblendet. Das ist ein Unterschied zu der alternativ möglichen Herangehensweise den Actionfilm aus den Augen eines Kindes erleben zu lassen, ein Unterschied der für den fertigen Film leider nicht zählt. Aber selbst auf dieser Grundlage aufgebaut hätte ein ordentliches Ergebnis erzielt werden können. Denn auch die einzelnen Zutaten klingen in der Theorie sehr reizvoll. Ein Junge gerät in einen Film, später gerät der Actionheld in die Realität und muss der Tatsache ins Auge sehen, dass er lediglich eine erfundene Figur ist, Schwarzenegger darf sich selbst als arrogantes Hollywood-Arschloch spielen wenn er bei einer Premiere auf Slater trifft, Gastauftritte und Anspielungen auf andere Filme gibt es zuhauf, die Bösewichter sind gut gecastet, das Genre wird nicht nur in seinen Schwachpunkten parodiert und die Action kommt trotz Schwerpunkt Komödie auch nicht zu kurz.

Wenn aber nun ein kleiner Junge stets mit schriller Stimme Sachen ruft wie „Au man, ich bin im Film“ wenn etwas atemberaubendes passiert, oder „Ich kann doch nicht mal Auto fahren“ wenn der Bengel einen Kran steuern soll, dann sind wir genau im Kernbereich warum der fertige Film nicht funktioniert. Klar, der Knabe nervt, aber da sind schon ganz andere Produktionen mit fertig geworden. Nein, den Verantwortlichen fehlte es an einer zurückhaltenden, subtilen Grundform, die das Action-Genre mit Respekt hätte parodieren können. Stattdessen stampft man wie ein Elefant durch den Porzellanladen und zeigt mit dem Finger auf die meisten Parodiemomente, damit der Zuschauer sie auch ja nicht übersieht. Immer wieder wird man auf die stolzen Momente hingetreten, so als bekäme man sein Gesicht in eine Toilettenschüssel gesteckt, um bloß nicht den wunderbaren Haufen zu übersehen. Das ist penetrant. Das nervt. Und so geht es bei „Last Action Hero“ am Stück zu.

Ideen für den kleinen Schmunzler, wie der Einfall ein Cartoon-Tier im Präsidium als Polizist arbeiten zu lassen, werden durch unnötige Wiederholungen verwässert. Kurzum: der Film ist bestens geeignet für Menschen fürs Grobe. Wer gerne an die Hand genommen wird, selbst gerne in jenen Momenten „WOOOOW“ ruft, in welchen es auch der kleine Danny tut, und wer quantitative Sehwerte wichtiger findet als psychologisches Feingefühl, der ist in „Last Action Hero“ bestens aufgehoben, ein Film auf den Schwarzenegger zur Erscheinungszeit laut Interviews sehr stolz war.

Schade ist das magere, aber durchaus noch guckbare Ergebnis mit Blick auf seine wirklich genialen Ideen. Trockene Sprüche hagelt es reihenweise, inklusive meinem liebsten bezüglich Falschgeld und dieses für die Alimente an die Ex-Frau verwenden zu wollen. Stallone darf für ein „Terminator 2“-Plakat herhalten und von Slater als toller Actionheld bewundert werden, wenn Danny Slater beweisen will, dass er nur Fiktion ist. Und auch Slater durch die Gefühlshölle schreiten zu lassen, wenn er erfahren muss, dass er nicht real ist, wäre theoretisch auch eine gute Idee, die aber nur im Schnellverfahren abgefertigt wird, anstatt sich diesem seelischen Elend tatsächlich einmal feinfühlig zu nähern. Dass man dafür nicht zur Tragikomödie werden muss oder zu viel Laufzeit in Anspruch nehmen muss, zeigt der passende Vergleich von Danny DeVitos Rolle in „Zwillinge“, in welcher er erfahren muss, dass er nur genetischer Abfall ist.

Kurzum: mit weeeeeit heruntergeschraubten Ansprüchen kann man sich „Last Action Hero“ mal geben. Aber es wird keine kurzweilige Unterhaltung ohne zwischendurch enttäuscht den Kopf zu schütteln und man verpasst auch nichts, wenn man sich den Streifen überhaupt nicht zu Gemüte führt. Am interessantesten ist „Last Action Hero“ dann, wenn man ihn rein theoretisch guckt, um nachzuschauen an welchen Stellen welche Fehler begangen wurden. Wahrscheinlich hätte es aber auch einfach gereicht dem legendären Action-Trio vor Drehbeginn das Wort subtil zu erklären. Das hätte einiges retten können.  OFDb
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