Aber derartiges darf man ohnehin nicht hinterfragen, so blind wie z.B. auch die Jedis ihm bezüglich waren. Das wird zwar im Drehbuch direkt angesprochen, doch eine solch extreme Lücke wird mit einer kurzen Erwähnung in diesem Falle nicht glattgebügelt. In Richtung Logik und Glaubwürdigkeit darf man sowieso nicht schauen, das zeigt schon der olle Plan der finalen Zwillingsunterkünfte, damit Vader nie erfährt, dass sein Kind Kinder sind, und sie zudem noch leben. Dieses naive Stück Fantasy-Seifenoper im Science Fiction-Gewandt ist aber immerhin zügig erzählt, weckt die Neugierde des Zuschauers und erhält diesen Zustand konstant bei, es erzählt eine interessante Geschichte, auch wenn Kenner der Ur-Trilogie den Ausgang bereits kennen, und spannend darf es an mancher Stelle auch werden. Das Massaker an den Jedis schockt nicht nur in der ungezeigten Kinderszene, der Geheimcode für die Klone und was dieser an sämtlichen Orten des Universums auslöst, gehört wahrlich zu den packendsten Momenten von jener Star Wars-Trilogie, die George Lucas im Alleingang inszenierte. Sicherlich hilft das automatische Herunterschrauben der Erwartungen nach solch banalen Vorgängern dabei, "Die Rache der Sith" so zu akzeptieren wie er ist, aber all zu streng muss man tatsächlich nicht mit ihm sein, innerhalb seines mystisch verringerten eigenen Kosmos, welcher losgelöst von der Ur-Trilogie seiner Linie intellektuell wie inhaltlich treu bleibt. Und dass Yar Yar Binks diesmal nur im Hintergrund zu sehen ist, befriedigt ungemein. Wiki
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
28.01.2024
STAR WARS: EPISODE 3 - DIE RACHE DER SITH (2005)
STAR WARS: EPISODE 2 - ANGRIFF DER KLONKRIEGER (2002)
Was ansonsten erheblich stört, ist der Umgang mit der Jedi-Thematik. Sie werden weit actionreicher und heldenhafter gezeigt, verkörpert und interpretiert, als das was uns "Krieg der Sterne" samt seiner zwei Fortsetzungen einst über sie erzählte. Geheuchelte Demut, die ist vorhanden, gelebte im Auftrag des Friedens ist nicht erkennbar. Die Vorbereitungen auf den kommenden Übergang Anakins zu Lord Vader in "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" sind psychologisch plump ausgearbeitet und werden in besagter Fortsetzung ebenso beibehalten. Der Weg zur dunklen Seite findet weit weniger aufregend und düster statt, als man meinen sollte. Eine Generation von übersensibilisierten Persönchen hat es möglich gemacht und findet dementsprechend noch heute ein Publikum, welches die mauen Prequels einer liebgewonnenen Trilogie verteidigen. "Star Wars: Episode II - Attack of the Clones" (Originaltitel) ist unsympathisches Formelkino, in welchem sich die Figuren den Effekten unterordnen müssen, das Weltbild der alten Filme den widersprüchlichen Tatsachen des neuen Drehbuchs weichen muss und in welcher verspielte Fröhlichkeit gegen infantile und steril anmutende Späßchen ausgetauscht werden.
Dass auch die Verantwortlichen der deutschen Synchronisation keine Ahnung von Figurenverständnis und Psychologie besaßen, beweisen sie besonders deutlich in der Stimme von C3PO, die sich seit Episode 1 nun kindlich, anstatt intellektuell anhört. Wiki
21.01.2024
DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER (1983)
Dass die Ewoks in ihrer Verniedlichung etwas arg über die Strenge schlagen, mag kein völlig unberechtigter Kritikpunkt sein, er ist zumindest definitiv ein häufig geäußerter, ich persönlich habe mit ihnen jedoch keine Probleme, was auch daran liegen mag, dass "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" eines meiner ersten Kinoerlebnisse war, und ich den Streifen folglich noch immer unbewusst parallel zum Erwachsenenblick mit kindlichen Augen gucke. Mein erwachsenes Ich mag am Einbringen dieser Waldmondbewohner aber auch die entscheidende Glaubwürdigkeit im Plot, denn diese auf Ur-Volk getrimmten Viecher hinterlassen beim Imperium nun einmal nicht den Eindruck einer Gefahr, und diese Überheblichkeit des Imperiums, zusammen mit einer anderen, sorgen erst für die entscheidenden Schritte zum Happy End. Damit wird das Herumgekasper, dass mächtige Kriegsmaschinen und folgsame Soldaten simpelsten Bekämpfungsmitteln zum Opfer fallen, zu einer tatsächlich heiteren Angelegenheit, ohne dem noch immer vorhandenen düsteren Ton der Gesamtgeschichte zu schaden. Die zeigt sich spätestens im Imperator, der eine unheimliche, wie mystische Figur ist und zusammen mit Lord Vader ein böse anmutendes Gespann abgibt. Gelegentlich wird Lucas Einfallslosigkeit vorgeworfen, weil das Imperium erneut an einem Todesstern baut. Ich hingegen habe mich gefreut, dass Filmbösewichte eine gute Idee endlich einmal wiederholen dürfen, anstatt stets auf die nächste fixe Idee zu setzen, denn diese Waffe einmal vollendet im Einsatz, ließe die Ziele des Imperators für immer Wirklichkeit werden, und keine Rebellen könnten dem noch etwas entgegen setzen. Das Aufheben des Gedankens, die dunkle Seite könne man nie mehr verlassen, finde ich einen sehr lobenswerten, menschlichen Aspekt an "Return of the Jedi" (Originaltitel) und sorgt für einen sehr bewegenden Schluss. Dieses von Richard Marquant inszenierte Werk sollte der letzte rundum gelungene "Star Wars"-Film werden. Nicht alles was danach kam war unsympathisch, aber eine derartige Professionalität, wie hier vorhanden, kehrte leider nie wieder zurück, erst recht nicht unter der Beteiligung von Schöpfer Geoge Lucas. Wiki
07.01.2024
DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK (1980)
06.01.2024
KRIEG DER STERNE (1977)
Der ist nicht immer logisch, nicht nur was physikalische Elemente betrifft, auch inhaltlich, wenn z.B. über den Mentor, der einen gefühlt zwei Tage in die Macht einführte, mehr getrauert wird, als über Onkel und Tante, die man ein Leben lang kannte und einen groß gezogen haben. Das meiste andere, worüber man diesbezüglich stolpert, ergibt sich erst über die Fortsetzungen, damalige ebenso wie heutige, so dass die Geschichte durch sie immer mehr Lücken erhält. Als Film für sich lässt sich alles andere mit der anderen Welt und dem Schwerpunkt, lediglich ein Unterhaltungsfilm sein wollen, entschuldigen. Und die vielen Stärken, Schauwerte und die Stimmung, die dieser wundervolle Film zu entfachen vermag, lassen einen an einen solch unnötigen Kritikpunkt ohnehin nicht zu lang und streng verweilen. Das Outfit Lord Vaders, die beeindruckenden Weltraumschlachten mit unterschiedlich anzusehenden Raumschiffen, der Mut die Geschichte einige Zeit über zwei Roboter zu tragen, von denen einer nur fiepsen kann, "Star Wars" (Originaltitel) lebt von vielen Schauwerten und Ideen, getragen von einer klassischen Heldengeschichte, in welcher am Ende das Feiern eben dieser zählt und nicht die bitteren Verluste.
Hätte es nie eine Fortsetzung gegeben, würde auch umso mehr auffallen wie mutig es gerade in einem Film für ein großes Publikum zu nennen ist, den Oberbösewicht überleben zu lassen. Nun ja, angeblich hatte George Lucas schon immer einen Mehrteiler im Sinn, auch zur Entstehung von "Star Wars IV - Eine neue Hoffnung" (Alternativtitel), aber der Mann schwätzt viel, und eben jene Ungereimtheiten, welche der hier besprochene Science Fiction erst durch die Fortsetzungen erhält (z.B. alles was mit dem Nichtwissen Vaders über seine Kinder zu tun hat), zeigen dass er die Geschichte, wenn seine Aussage stimmen sollte, zumindest noch nicht weit durchdacht hatte. Dennoch sei gesagt, dass auch die komplette Trilogie, trotz anwachsender Widersprüche, ein wundervolles Filmerlebnis der besonderen Art bleibt, damals wie heute, Episode 4 ebenso wie 5 und 6. Wiki
07.08.2019
THE PEOPLE VS. GEORGE LUCAS (2010)
Meist kommt hier der fanatische Anhänger der beliebten Science Fiction-Reihe zu Wort, was bis zu einem gewissen Grad auch in Ordnung geht, immerhin entlarven sich solche Leute von ganz allein als Extremisten, deren Meinung man nicht zu ernst nehmen sollte. Allerdings betrifft das angegangene Problem nicht nur die Fans. Auch Freunde der Reihe, die aus den Filmen keine Religion zauberten, waren wie vor den Kopf gestoßen, als Episode 1 erschien und jeglichen Zauber der drei Original-Filme vermissen ließ. Bis es zu diesem Thema kommt, erleben wir das unangenehmste Drittel von "The People vs. George Lucas", geht es in diesem doch lediglich um den Hype um "Krieg der Sterne". Und dieses Drittel lobt den gelungenen Film derart hoch, dass er als unübertroffenes Meisterwerk gefeiert wird, als Gott unter Filmen, als unglaubliches Ausnahmeprodukt, welches zurecht derart kultig verehrt wird, wie es jene Personen machen, die Philippe am meisten beachtet. "Star Wars" ist keine gute Filmreihe mehr in dieser sich wie ein unreflektierter Werbespot anhörenden Phase des Streifens, er wird zu mehr als einem geglückten Unterhaltungsfilm erkoren, so als habe Kino erst mit ihm begonnen zu werden, was es werden musste, um ein geniales Medium zu sein, und als sei es die Höchste Kunstform cineastischen Schaffens etwas derartiges wie "Star Wars" auf die Leinwand zu zaubern. Das ist nicht nur ein äußerst peinliches, primitives und respektloses Denken, es wird auch in seiner bejubelnden und euphorischen Art derart langweilig thematisiert, dass man kaum noch damit rechnet, dass "PvG" (Alternativtitel) sich an anderer Stelle noch halbwegs interessant gucken lässt.
Das ändert sich mit Aufkommen der Thematik rund um "Die dunkle Bedrohung", einem Film der den Großteil der Bewunderer der ersten drei Filme unangenehm überraschen sollte und tatsächlich derart unverzeihlich schlecht ausgefallen ist, dass man kaum glauben kann, dass er es auf diese Art zur Fertigstellung geschafft hat. Zwar greift mir "The People vs. George Lucas" an dieser Stelle zu spät das Ärgernis Lucas auf, immerhin gab es auch die unsinnige Spielerei der computeraufpolierten Special Edition der Original-Reihe, diese wird mit Ausnahme der politisch korrekten Veränderungen jedoch als erfreuliches Ereignis gefeiert, da im kompletten Film fast nur "Cineasten" zu Wort kommen, denen es hauptsächlich um Quantitäten wie Spezialeffekte geht. Das ist schade, macht aber noch einmal deutlich wohin der Kinogänger erzogen wurde und wie wenig Kino noch mit Kunst zu tun hat, ein ohnehin stets interessanter Kampf in einem von Profitgründen lebendem Kreativbereich.
Zumindest wird die Dokumentation nun interessanter, muss man doch wahrlich schmunzeln wenn Leute davon berichten wie sie mit hohen Erwartungen, sich wie ein Kind freuend, die Vorstellung von Episode 1 besucht haben und wie dieser Film auf sie gewirkt hat. Hier, wie später auch an anderer Stelle, erwischt man sich dabei, wie man den Sprechern zustimmt, geradezu nur zustimmen kann, wenn sie von ihrer Verwunderung sprechen, wie sehr man eine liebevolle Schöpfung wie "Krieg der Sterne" mit Füßen getreten hat und wie man diese unangenehme Überraschung erlebt hat. Andererseits bleibt auch diese Kritik zu oberflächlich gehalten. Es ist zwar nachvollziehbar, dass als Ärgernisse Yar Yar Binks und die Mediclorianer herangezogen werden, das sind immerhin Schwerpunkte am Desaster des Streifens, oft hat man aber den Eindruck dass es für die maulenden Leute darüber hinaus kaum Ärgernisse gab, so als sei die Flut an herzlosen Computereffekten und die völlig dämliche, geradzu infantile Handlung nicht ebenfalls Grund genug sich verarscht vorzukommen.
Aber die Versöhnlichkeit mit der Reihe wird ohnehin deutlich, wenn von den Fortsetzungen des Prequels gesprochen wird, die immerhin besser ausgefallen wären, was sie als mittelmäßige Filme tatsächlich auch sind, was dann auch ausreicht um nicht mehr ganz so gehässig auf die Episoden 2 und 3 zu gucken. So wird "The People vs. George Lucas" in seinem letzten Drittel wieder eine Spur braver, wird allerdings auch dort nie wieder so nervig wie zu Beginn, auch wenn meiner Meinung nach falsche Schwerpunkte gesetzt werden. Der Wandel George Lucas vom Filmemacher zum Unternehmer bildet hier die Ausnahme, das ist ein interessantes Thema, das auch relativ ausführlich angegangen wird und im Zuge dessen auch Lucas' Unterstützung gegenüber Fan-Produkten aufzeigt. Leider nutzt Philippe diesen Zweig, um nun Unmengen an Imitationskunst zu zeigen, die Fans eigenhändig daheim fertiggestellt haben. Manches davon ist einen Blick wert, ein geringer Teil davon besitzt sogar Charme, in der hier gezeigten Menge nervt es jedoch irgendwann. Zudem bedient der Film damit erneut nur den Fan-Hype, der dazu führt, dass meist geistlose Leute sich freuen ihre Fresse zusammen mit ihrer Meinung einmal in die Kamera eines Dokumentarfilmes halten zu dürfen.
Ja, es sind hauptsächlich die Fanatiker die sich aufregen und ja, es sind sie, die damit eine Wut auf eine Person entwickeln, mit der sie nicht umgehen können. Und weil es Fanatiker sind, kommen auch mal wieder die Ewoks aus "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" schlecht weg, die gerne als Beispiel herangeführt werden, dass zum Ende der Original-Reihe schon erste Fehlentscheidungen fielen. Das ist freilich Unsinn, so toll wie dieser Teil der Trilogie ausgefallen ist, aber da geht es eben nur um Meinungen frei von Reflexion, um Fanatismus, und der Fehler von "The People vs. George Lucas" ist, dass er sich von diesem nicht wirklich distanziert. Zum Ende hin wird auf den Filmemacher Lucas außerhalb seines "Star Wars"-Imperiums verwiesen, und was er der Filmwelt Gutes tat, und so endet der Film so brav und banal wie er begonnen hat. Es ist schade dass er nicht das wahre Potential seiner Thematik erkannt hat und fast ausschließlich im Fanbereich unterwegs war um zu "recherchieren". So reizvoll die Thematik klingt, den Film kann man sich definitiv sparen. Sachlichkeit ist kaum auszumachen und war in diesem hysterischen und glorifizierenden Treiben wohl auch nie gewollt. OFDb