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24.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (3)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:

 

No Man of God (2021)

Zum Thema Ted Bundy trotz True Crime nichts reißerisches und geschmacksloses, sondern stattdessen tatsachennah anhand der alten Dokumente und Erinnerungen des Ermittlers erzählt. Wir blicken ein in die Gespräche zweier intelligenter Menschen als eine Art Anti-"Der Totmacher", was sich aufgrund sämtlicher Ereignisse nach der Verurteilung als großartige Kombination zum ebenfalls bemerkenswerten "Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile" herausstellt, der sämtliche Bereiche zuvor thematisiert. Beide zusammen ergeben ein interessantes Rundumwissen, in welcher versucht wird die Natur des Verbrechens zu verstehen, anstatt uns lediglich ein Monster vorzusetzen.  Wiki

 

Rush Hour (1998)

Das übliche Actionrezept zweier unterschiedlicher Cops, die erst zueinanderfinden müssen, verwässert durch Chris Tucker, der stets eine billige Kopie von Eddie Murphy abliefert und dem ohnehin dünnen Konstrukt der wiederholten Anwendung entsprechend oft peinliche Momente beschert. Meiner Meinung nach stimmt die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren ohnehin nicht, und Jackie Chan wirkt, abgesehen von seinen eigens durchgeführten Stunts, auch nicht grad überzeugt vom Stoff, so routiniert, wie er seine Rolle herunterspielt. Ich fand das Ergebnis trotz (?) pausenloser Action arg ernüchternd.  Wiki   


Schizofrantic (1996)

Wieder einmal ein Blick in die psychopathische Serienkillerseele in einem Werk aus der Undergroundszene, von der man eher Härte anstatt psychologischen Feinsinn erwartet. Dass dies auch in einem Produkt aus dem liberalen Dänemark bei höherem Bildungsstand der Fall ist, überrascht wenig, aber zumindest ist man nicht einzig nur um brutale Bilder bemüht, sondern baut tatsächlich manch interessante Zusatzidee ins Krankenbild und den Taten des Massenmörders mit ein. Das füllt zwar keinen Langfilm, eine Kurzvariante wäre reizvoller ausgefallen, lässt einen Blick auf das Werk aber zumindest nicht verschwendete Lebenszeit sein. Auf Amateurbasis solide gespielt!  OFDb

 

Sonic the Hedgehog (2020)

Die Titelfigur ist so lahm und unkreativ animiert, wie sie im Deutschen viel zu brav synchronisiert ist, und so richtig interessant ist auch sein menschlicher Begleiter nicht ausgefallen, aber ob man es glaubt oder nicht, der von Jim Carrey als zum Leben erwachte Comicfigur gespielte Antagonist reißt das meiste wieder raus. Durch den Aspekt Geschwindigkeit gegen Technologie erinnert das zwar alles stark an Road Runner, aber es macht schlichtweg Spaß den Komiker in seiner völlig überzogenen Rolle aus Genie, Wahnsinn und Überheblichkeit beim Scheitern zuzusehen, ohne dass das Drehbuch dabei besondere Raffinesse vorweisen müsste. Glücklicher Weise pausiert Carrey immer nur in kurzen Phasen und zu Beginn der Geschichte, ansonsten ist er pausenlos zu bestaunen, so dass es stets was zu lachen gibt.  Wiki 

 

Das Geheimnis der ewigen Nacht (1956)

Dachte ich zunächst aufgrund einiger Parallelen zu Beginn hier die sowjetische Variante der Triffids zu sichten, so wie es zur Unsichtbarenthematik selten gelistete Werke aus dieser Region gibt, so entpuppt sich alles als doch in eine völlig andere Richtung gehend, leider eine die viel auf Dialog und persönliches Drama setzt, anstatt uns so wundervolle Science Fiction-Momente zu bescheren, so wie jenen während eines unheimlichen Nebels. Gegen Ende startet endlich jene Mission in die Meerestiefe, von der ansonsten nur geschwätzt wird, so dass das Gesamtergebnis mehr vom Hinhalten lebt, als von einer tatsächlich aufregend erzählten Geschichte.  Wiki 

23.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (1)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:


Come to Daddy (2019)

Ein sympathischer Elijah Wood hin oder her, "Come to Daddy" ist um zu viele Wendungen und Coolness bemüht, als dass seine teilweise gar nicht reizlosen Ideen tatsächlich für ein erwachsenes Publikum funktionieren könnten. Verspielt, brutal und locker, okay, verkrampft auf locker und cool getrimmt, nicht okay.  Wiki


Dread (2009)

Ein dreckiger Film, der sich in die verstörenden Seiten der menschlichen Psyche austobt, es mit Blick auf den hier tätigen Psychopathen zwar ein wenig übertreibt (nicht frei von Augenzwinkern), recht spannend erzählt aber mit Abartigkeiten zu schocken und zu provozieren weiß, inklusive sympathischer Schlussidee.  OFDb


Klute (1971)

Trotz seiner Themen bezüglich abseitiger Sexualtechniken wirkte "Klute" auf mich zu verkrampft erzählt. Die ruhige 70er Jahre-Art, die ich andernorts schätze, wirkte auf mich nicht aufgrund der Unnahbarkeit der Figuren und dem Gefühl, dass mir alles doch etwas arg gewollt auf intellektuell getrimmt vorkam.  Wiki

 

Wrecker - Death Truck (2015)

Plumpe Teenie-Variante von Spielbergs großartigem "Duell", der tatsächlich Schritt für Schritt dessen Szenario wiederkäuert, ohne die psychologischen Hintergründe und Zusammenhänge des Originals zu verstehen. So wird aus der Nacherzählung ein unreflektiertes Stück Idioten-Kino der peinlichen Art.  Wiki  


Dave Made a Maze (2017)

Herrlich durchgeknallter Fantasyfilm voll von kreativen Ideen, innovativ wirkenden Spezialeffekten, eingefangen in tollen Bildern und konsequent in seiner Erzählung. Ein gelungener Mix aus "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" und "Die Reise ins Labyrinth", pointenstark geschrieben, und absichtlich mit der Sinnlosigkeit der Ausgangsidee und den fehlenden Hintergrundinformationen arbeitend.  Wiki

09.09.2017

COOTIES (2014)

Die Idee und die Umsetzung von „Cooties“ mag nicht so innovativ und außergewöhnlich sein, wie sie Produzent und Hauptdarsteller Elijah Wood laut Interview empfinden mag, immerhin mixt sie lediglich die klassischen Kinder-Horrorfilme a la „Ein Kind zu töten“ und „The Children - In ihnen schlummert das Böse“ mit dem Sub-Genre des Zombiefilms, letztendlich haben sich jedoch genügend amüsante Situationen und Ideen eingeschlichen, die den Streifen durchaus unterhaltsam gestalten. Albernheiten, gesellschaftskritische Seitenhiebe und relativ zahm ausgefallener Splatstick geben sich die Hand in einer Geschichte, die eigentlich nichts anderes erzählt als die vielen Zombiefilme die es zuvor gab ebenso.

Sicherlich mag es interessant und ein wenig schwarzhumorig erscheinen, wenn Erwachsene auf kleine Kinder einprügeln, eine zu sehr in hektische Bewegungen getauchte Kamera und zu schnelle Schnitte lassen einen jedoch zu selten in diese wunderbare Randidee des Streifens eintauchen, diesbezüglich hatte ich von „Cooties“ ein wenig mehr erwartet. Als Ausgleich darf zumindest die oft kritisierte zu zahme Methode Kinder zu erziehen für einige Lacher sorgen, erst recht wenn Kollegen untereinander jenen den Kindern gegenüber angewöhnten überkorrekten Ton beibehalten, innerhalb von Situationen die Aufgrund ihrer Extreme selbst gewöhnliche Höflichkeit nicht mehr nötig gehabt hätten.

Sicherlich kann man „Cooties“ als Kritik dieser Erziehungsmethoden betrachten und die Zombies als Sinnbild dessen sehen, zu welch kleinen Bestien die ewig nörgelnde, verwöhnte Generation, die regelrecht gezüchtet wird, verkommt. Dafür geht das Drehbuch jedoch nicht analytisch tief genug vor, und die Kritik am Fleischkonsum aus Massentierhaltung als Auslöser der Pandemie dominiert gegenüber besagtem Aspekt. Will man tatsächlich Kritik an besagter Erziehung äußern, welche die Kinder zu sehr in Watte packt und nicht auf das wirkliche Leben vorbereitet, so habe ich mir gedacht, müsste man viel eher einen Horrorfilm drehen, in welchem verweichlichte Kinder es nicht schaffen (als Kinder oder als Erwachsengewordene) sich gegen Zombies zur Wehr zu setzen. Das wäre effektiver als den Kampf Erwachsener gegen das Ergebnis ihrer zu überbehüteten Erziehung zu zeigen, zumal wir diese in der Realität in erschreckender Konsequenz so richtig erst im Alter spüren werden.

Wie auch immer, „Cooties“ versteht sich hauptsächlich ohnehin als Spaßfilm der keine ernstzunehmende Kritik äußern will, sondern das belustigende Szenario lediglich dafür nutzt einigen Dingen im amerikanischen Alltag den Mittelfinger zu zeigen. Auch dies ist nicht neu im Horror-Genre und erst recht bei Zombie-Komödien. Das Werk von Jonathan Milott und Cary Murnion ist stilistisch wie inhaltlich recht gewöhnlich ausgefallen, um so erleichterter darf man jedoch über den Unterhaltungswert sein, der zwar auch nicht außergewöhnlich ausgefallen ist, aber in seiner routinierten Art deutlich kurzweiliger und treffsicherer ausgefallen ist, als sich rein auf Splatstick ausruhende Langeweiler wie „Juan of the Dead“, „Doghouse“, „Dead Snow“ und Co.

Als einzig ungewöhnlich sticht die Figurenkonstellation bezüglich einer möglichen Love Story hervor, die anders verläuft als in 08/15-Handlungen dieser Art üblich. Da die Figuren aber dem Humor zuliebe zu oberflächlich bleiben, wird damit weder Tiefgang gewonnen, noch nennenswerte emotionale Momente herbeigeführt. Somit bleibt auch mit dieser einzigen Abänderung der Norm die Hauptabsicht bei der Bespaßung des Publikums, und wer nicht all zu hohe Erwartungen an „Cooties“ hegt und einen bunten Comicfilm sichten möchte, der wird zumindest zufriedenstellend nett unterhalten. Einzig der zu plötzliche Schluss nervt. Spielte man hier mit dem Gedanken einer bislang nicht verwirklichten Fortsetzung? 
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