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16.02.2020

MONSTER DOG (1984)

Was wie ein übernatürlicher Tier-Horror klingt, entpuppt sich als Werwolfs-Geschichte. Und dass man dieses an sich unauffällige Werk bis heute nie wirklich komplett vergessen hat, liegt an der Teilnahme Alice Coopers, den man in der Hauptrolle besetzte, und dem man von der ersten Minute an ansieht, wie wenig Talent er als Schauspieler besitzt. Das macht jedoch nichts, da man nach einem nervigen Einstieg mit einem sich ewig anfühlenden Musikvideo, gleichfalls bemerken darf, dass die Regie ebenso unprofessionell angegangen ist. Umständliche, unterhaltungsfeindliche Erzählmethoden stehen einem sympathischem Nonsens im Weg. Mangelndes Einfühlungsvermögen, eine ruppige Inszenierung, jegliche Zutat angenehmer Trivialunterhaltung, wie im Horrorsektor zur Videothekenzeit üblich, lässt der olle Schinken vermissen, der noch schwächer daher kommt als Fragassos Regie-Arbeiten "Horror House 2" und "Troll 2".

Letztgenannter konnte sich zumindest mit einer ordentlichen Portion unfreiwilliger Komik retten, das dauerhaft präsentierte Unvermögen in "The Bite" (Alternativtitel) sorgt jedoch nur für Unbehagen und quälende Langeweile inmitten einer möchtegern-cool daher kommenden Rocker-Mentalität. Das harte Szene-Getue hätte mich bereits in meiner Jugend zum fremdschämenden Augenverdrehen animiert. Jegliche Figur geht einem am Arsch vorbei, und trotz vieler düsterer Aufnahmen will auch nie eine wirklich düstere Stimmung aufkommen. Selbst eine der wenig angenehmen Szenen, in welcher ziemlich zu Beginn Polizisten Opfer der Hunde werden, weist keinen funktionierenden Spannungsmoment auf. Die Monstereffekte reißen nicht vom Hocker, gehen jedoch noch als okay durch und sind der einzige mickrige Grund, warum man sich dieses peinliche und langweilige Affentheater angucken könnte. Letztendlich sollte man dies jedoch lieber bleiben lassen. Es gibt andere Methoden sich den Tag zu verderben.  OFDb

15.12.2018

DIE FÜRSTEN DER DUNKELHEIT (1987)

An Einfallsreichtum mangelt es Regisseur und Autor John Carpenter bei seiner Rückkehr ins Horror-Genre nach "Starman" und "Big Trouble in Little China" nicht, was allein schon deshalb zu erfreuen weiß, weil sein vier Jahre zurückliegender letzter Horrorfilm, die Stephen King-Verfilmung "Christine", eben nicht gerade vor Innovationen strotzte. Die Art mit welcher lediglich durch Andeutungen das Christentum neu interpretiert wird und warum, darauf aufbauend, alles Gelernte diesbezüglich eine Lüge ist, würde bereits ausreichen um einen kompletten Film zu füllen (was "Stigmata" beispielsweise tat). Aber hier geht es auch um eine dämonische Flüssigkeit, die sich als Satan höchst persönlich entpuppt, besondere Eigenschaften besitzt und sich in einem ominösen Gefäß befindet, welches so konstruiert ist, dass es sich erschreckender Weise lediglich von innen öffnen lässt. Und ganz nebenbei weiß Carpenter zudem eine herrlich wirre, aber fantasiereiche neue Art der Zeitreise mit einzubauen, die er, als ob nicht schon fantasiereich genug, dafür nutzt Träume als Informationsportal zweckzuentfremden.

So wirr und aufregend das Ganze auch klingen mag, Carpenter weiß diese ungewöhnliche Chose auf seine typisch trocken erzählte Art sehr bodenständig und nüchtern vorzutragen, was auch aufgrund der von ihm mit komponierten Hintergrundmusik ein gutes Spannungspotential zu entfachen weiß, so dass die Grundatmosphäre auf der alles aufbaut gesichert ist. Würde darauf nun noch Genialität wachsen, hätte man ein Meisterwerk erreichen können. Doch leider bietet Carpenter auf dieser wunderbaren Grundlage aufgebaut lediglich Horror-Routine an, was man aufgrund der brillanten Einfälle, die ich aufzählte, kaum glauben kann. Denn leider setzt die Geschichte recht früh, und von da an leider auch ins Zentrum gerückt, auf die Besessenheit der Forschungsmitglieder. Nach und nach wird fast jeder von der grünen Flüssigkeit dämonisch infiziert und versucht die noch menschlichen Teilnehmer zu töten oder zu ihresgleichen zu machen.

Auch in dieser lahmeren Variante bleibt "Die Fürsten der Dunkelheit" interessant und spannend genug, um nicht von einem vergeigten Filmabend reden zu müssen, aber das Potential zu mehr war gegeben. Ob da Produzentenentscheidungen negativ mit eingeflossen sind weiß ich nicht, die Besetzung Alice Coopers als einer der sich merkwürdig benehmenden Obdachlosen weist darauf hin, so unnötig wie er pseudo-musikclip-artig eingebaut wird. Aber was auch immer der schlechte Einfluss war, er hat aus einer hoch innovativen Story einen Durchschnittsgrusler über Besessenheit gemacht, Routine der angenehmen Art, aber eben doch nur Routine. 

Neben allerhand eher blasser Mimen, leider auch im Bereich der Hauptakteure, wissen zumindest einige Gesichter das zu nüchtern geratene Treiben aufzuwerten. Darunter ist der stets schrullig und grotesk wirkende Victor Wong gesondert zu nennen, sowie Donald Pleasance, mit dem Carpenter bereits in seinen Erfolgsfilmen "Halloween" und "Die Klapperschlange" zusammen gearbeitet hat. Letztgenannter reißt sich kein Bein aus, weiß meiner Meinung nach aber so oder so stets zu wirken. Diese beiden machen das zu durchschnittlich geratene Bonbon schmackhafter. Mit Blick auf "Prince of Darkness" (Originaltitel) ist es schön, dass Carpenter in seinem Folgefilm "Sie leben!" seine dort ebenfalls fantasiereiche und reizvolle Geschichte exakter verfolgen konnte als jene, die den hier besprochenen Film zunächst so reizvoll klingen lässt.  OFDb

25.07.2016

SUCK - BIS(S) ZUM ERFOLG! (2009)

Wer ein Grusical wie „Der kleine Horrorladen“, „Das Phantom im Paradies“ oder „Sweeney Todd“ erwartet, muss sich während des Guckens umorientieren oder gleich die Finger von „Suck“ lassen. Auch wer eine Rock-Oper wie „Tommy“ oder „Repo! The Genetic Opera“ hinter dem von Rob Stefaniuk inszenierten Film vermutet irrt sich. „Suck - Bis(s) zum Erfolg“ ist lediglich eine mit allerhand Rockmusik angereicherte Horror-Komödie. Gesungen wird bis auf eine einzige Ausnahme lediglich auf der Bühne oder im Studio, und da die Songs sich weder mit den Erlebnissen im Film auseinandersetzen, geschweige denn diese weiterführen, sind es keine Musical-Sequenzen. Nicht einmal der fortlaufende auf der DVD enthaltene Untertitel übersetzt die Texte während die Lieder spielen.

Wer mit großen Rock-Hits rechnet oder einem überdurchschnittlichen Horrorfilm, der erwartet zu viel, bietet „Suck“ in beiden Bereichen doch lediglich angenehmen Durchschnitt, was bedeutet dass das Sichten dieses gar nicht so ungewöhnlichen Filmes zwar keine Zeitverschwendung ist, aber auch keine Offenbarung. Die Geschichte schreitet ohne große Überraschungen flott und unterhaltsam voran und wird lediglich durch sympathisch schundige Stop Motion-Effekte individueller, die zeigen wie der Tourwagen der Band zu sehen ist, wenn es von einem Gig zum nächsten geht. Wirklich mit dem Rest vereinen wollen sich diese Sequenzen stilistisch aber nicht, so dass sie eher wie ein sympathischer Fremdkörper in einem sonst ziemlich normal ausgefallenem Musikfilm wirken.

Nennenswert bleibt ansonsten lediglich die Idee die auf dem Papier animierte, voranschreitende Reiseroute, so wie wir sie z.B. aus den „Indiana Jones“-Filmen kennen, in Blut zu tauchen. Das weiß zu gefallen. Und Rock-Fans werden sich sicherlich über die überraschend groß ausgefallenen Gastauftritte der musikalischen Prominenz freuen. Alice Cooper und Iggy Pop wissen in ihren Rollen wahrlich zu wirken, die anderen Stars wie Moby machen aus ihrer Rolle nicht mehr als das was sie können und erfreuen somit den Musik-Fan ohne dabei den Ablauf der Geschichte mit ihrem gering ausgefallenem Schauspieltalent zu stören.

Als Ur-Gestein aus der Film-Szene ist Malcolm McDowell als Vampirjäger Eddie Van Helsing mit an Bord, der nicht nur herrlich schräg mit seiner ollen Augenklappe daher kommt, sondern zudem zu überraschen weiß indem ältere Filmaufnahmen von ihm für Rückblenden verwendet werden und dies für Aufnahmen, die früher einmal für einen anderen Zweck gedacht waren, gar nicht mal schlecht. Spätestens hier wird der Nichtkenner seines Namens den guten alten Alex aus „Uhrwerk Orange“ wiedererkennen, stammen die Filmschnippsel doch ungefähr aus dieser Zeit.

Der Rest besteht aus harmlosen, teilweise tatsächlich funktionierenden Witzchen, einer 08/15-Story, welche dem Rock‘n Roll-Vampire-Hype nicht die Show stielt, allerdings auch aus der etwas arg penetrant angegangenen Coolness wie toll es wäre Rock-Star oder Vampir zu sein, so dass sich „Suck“, gerade bei zu penetranter weißer Schminke der Protagonisten, eher wie der feuchte unreife Teenie-Traum nicht Erwachsengewordener guckt als wie eine ernstzunehmende Satire, wie „Suck“ es versucht an manch anderer Stelle zu sein, z.B. wenn der Band-Manager voreilig erst auf eine japanische Hip Hop-Band setzen möchte. Spaß macht dieses kleine kanadische Filmchen aber durchaus, vorausgesetzt man erwartet nicht zu viel.  OFDb
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