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04.07.2019

ASSASSINS - DIE KILLER (1995)

Stallone hatte wenige Jahre vor "Assassins" (Originaltitel) mit "The Specialist" einen ähnlich thematisierten Film abgeliefert, dennoch musste ich beim Sichten des besser ausgefallenen Werkes um zwei konkurrierende Auftragskiller eher an "Mein Name ist Nobody" denken. Dort wie hier geht es um einen Fan, welcher dem Vorbild nicht geheuer ist, schließlich kann aus einem Fanatiker irgendwann dein Mörder werden, zumindest wenn dieser beruflich gleiche Pfade betritt und irgendwann einmal die Nummer eins sein möchte. Was in der Western-Komödie humoristisch angegangen wird, wird in dem Action-Thriller sehr ernst thematisiert. Und obwohl Humor und auch wahres Augenzwinkern fehlt, so vermittelt das Ergebnis von "Assassins" doch stets, dass er sich seiner Übertreibungen bewusst ist und eher in einer alternativen Comicwelt anvisiert ist, als in der unseren. Hier bemerkt man die Handschrift der Autoren, welche keine geringeren als die Wachowski-Brüder sind, die Jahre später mit "Matrix" einen großen Erfolg verbuchen sollten. Im Gegensatz zu diesem führen sie hier noch nicht Regie, Richard Donner, der mit den ersten drei "Lethal Weapon"-Filmen gerade große Erfolge verbuchte, schien der richtige Mann für das Projekt zu sein.

Zumindest beweist er, dass er den verspielten Actionbereich als alteingesessener, nicht nur auf ein Genre reduzierter, Regisseur auch dann beherrscht, wenn auf Komik verzichtet wird und stattdessen ein hoher Grad Ironie enthalten ist, angereichert mit dem Wissen über die Kenntnis der Gesetzmäßigkeit solcher Stoffe bei den Filmschaffenden und dem Publikum. Deswegen schauen sich Klischees hier auch nicht wie lästige Pflichten oder unkreative lange, weiße Bärte. Die Dynamik des Stoffes und ihr moderner Inszenierungsstil lassen durchblicken, dass man sich nicht auf alt Bewährtes ausruht, sondern bewusst mit den Standardeigenschaften derartiger Geschichten spielt. Das Buhlen um den ersten Platz macht die Comicposition deutlich, allein schon aufgrund dessen, dass er nur einseitig umkämpft wird, will einer von beiden Wettbewerbern doch schließlich aussteigen. Der weibliche Part des zentralen Figurentrios ist schließlich das Comic-Zugeständnis schlechthin, mit der offensichtlichen Verwandtschaft zu Cat-Woman aus dem Batman-Universum, hineinprojiziert ins digitale Zeitalter, irgendwo pendelnd zwischen taff und naiv, professionell und Amateur. Die nötige unverkrampfte Distanz verschafft sich das Werk durch den Umgang der Klischees aus dem Blickwinkel des Fanatikers, der sich in seiner irren Art an Rituale klammert, eine Zutat die dem Werk überhaupt erst die Chance ermöglicht, auf seine tolle Finalidee setzen zu können, die alles andere als Standard derartiger Werke darstellt.

Anstatt es ordentlich krachen zu lassen, lassen die Verantwortlichen des Streifens den Bösewicht in der Schlussphase schmoren - und mit ihm den Zuschauer, der die Vorbereitung des Finales hauptsächlich über ihn erfährt, anstatt über den Helden, und von Anfang an in dessen Pläne eingeweiht ist. Während man das Leiden des Gegners auf der einen Seite nachvollziehen kann, so spürbar Donner uns die Schwüle der Situation verdeutlicht, kann man sich gleichzeitig an dessen Unglück laben, wissend dass er geradewegs in eine Falle hinein läuft. Erneut zeigt sich eine Art Lustigkeit in humorloser Umsetzung, eingebettet in Nervenkitzel - welch herrliches Rezept. Freilich verläuft nicht alles nach Plan, so dass auch ein tatsächlicher Spannungsbogen jenseits des Eingeweihtseins aufkommen kann. Und dessen Wendungen wissen bis auf jene zu gefallen, die das Geschehen auch außerhalb des Konkurrenzkampfes der beiden Auftragskiller einen zu kleinen Radius beschert und damit eine arg persönliche Wendung zu viel präsentiert. Abgesehen von diesem Makel ist "Assassins - Die Killer" jedoch stilsicher erzählt, nicht immer logisch, aber doch clever umgesetzt, auch in seinen Actionszenen und mit all dem was ihn ausmacht weit mehr bietend, als das Standardprodukt um Auftragskiller. Mit dem ein Jahr zuvor erschienenen "Léon - Der Profi" kann sich "Assassins" jedoch nicht messen. Aber es würde mich wundern, wenn man solch hohes Ziel überhaupt anvisiert hat.  OFDb

27.07.2016

INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR (1994)

„Interview mit einem Vampir“ ist ein pompös inszenierter Kostümfilm, der so eine Art Vampir-Oper ohne Musik sein möchte, ein großes Epos der großen Gefühle, ganz großes Kino eben. Das macht ihn interessant und gut, während es ihm gleichzeitig seiner Möglichkeiten beraubt, ist die von Anne Rice selbstgeschriebene Filmversion ihrer eigenen Literaturvorlage doch derart laut und aufgesetzt in ihrer Art, dass dies nur bedingt mitreißt. Alles wird höchst theatralisch präsentiert, das Schauspiel besteht fast einzig aus dem Überagieren seiner Stars, während epochale Klänge die Hintergrundmusik bilden in einem Werk, für dessen Kulissen man keine Kosten und Mühen scheute.

Dank einer interessanten Geschichte und der emotionalen Art der Hauptfigur weiß das trotz aller Übertreibungen zu gefallen, was allein schon aufgrund der schlechten Performance der Stars verwundern darf. Brad Pitts Ruf lediglich der untalentierte Schönling zu sein, dürfte mit „Interview mit einem Vampir“ entstanden sein, spielt er doch hölzern und stumpf drein blickend, und damit gar nicht so gut wie er es zumindest wenige Jahre später schon besser konnte und besagtem Ruf überhaupt nicht mehr gerecht wurde.

In den lässigen und faszinierten Szenen weiß Christian Slater mit seiner üblichen Schurkenvisage zu überzeugen, aber wenn es um wahre Emotionen geht, gerade dann wenn er bemerkt dass sein Gegenüber tatsächlich ein Vampir ist, verkommt sein Blick zur überforderten Fratze eines Neulings seines Berufes, und der in „Heathers“, „Hart auf Sendung“ und Co so stark spielende Slater wirkt nur noch peinlich.

Passend zu diesen mageren Schauspielleistungen gesellt sich die hier noch sehr junge Kirsten Dunst hinzu, die im Gegensatz zu Brad Pitt tatsächlich nur aufgrund ihres Aussehens berühmt wurde und hier lediglich aufgrund ihres morbiden Charakters und wegen ihres theatralischen Spieles zu wirken weiß. Meist darf sie hierfür jemand Älteres anschreien. Eine wirklich gute Kinderleistung wie wir sie von Chloë Grace Moretz in „Let Me In“ sehen durften oder von Natalie Portman in „Léon - Der Profi“ ist das hier Dargebotene jedoch nicht.

Erstaunlicher Weise ist es der sonst so blass und versteift agierende Tom Cruise, der von den anwesenden Stars am ehesten zu wirken weiß, allerdings hilft die sehr gut umgesetze Maske da auch ordentlich nach, und ansonsten darf er (überagierend wie jeder hier) den Oberfiesling spielen, was nicht zwingend feine schauspielerische Facetten erfordert. Dem Film tut sein Drang zum Sadismus jedoch gut, auch wenn man immer das Gefühl hat, dass da ein Stück privater Tom Cruise mitspielt. Daran sieht man einmal wie beeinflusst man von der Yellow Press sein kann, selbst dann wenn man sie recht erfolgreich meidet.

Neben dem Ausflug in verschiedene Zeitepochen und diverse Länder, ist es die Geschichte um das junge Mädchen herum, welches dem Stoff den nötigen Zunder beschert mehr zu werden als ein olles Affentheater in tuntigen Kostümen. Nicht nur die unterschwellig mitschwingende pädophile Thematik, wie wir sie im selben Jahr auch ähnlich subtil angedeutet in „Léon - Der Profi“ miterleben durften, besitzt ihren Reiz. Allein dass die Kleine eine ähnliche Bestie wie ihr Mentor Lestrat ist weiß zu gefallen. Und wenn das Mädchen erkennen muss, dass es bis in alle Ewigkeit ein Mädchen bleiben muss, ergänzt dies gekonnt die Tragik um Louis Charakter.

Dass es unter Vampiren eigentlich verboten ist einen Menschen so jung zu verwandeln, ist nur ein Einblick von wirklich vielen Ideen wie Vampire denken und was das Vampisein so mit sich bringt. Auch die Phase die dieser voraus geht, die große Sinnsuche eines Blutsaugers, der von seinem Mentor keine Hintergründe erklärt bekommen hat, besitzt erzählenswerte Kraft, so dass es genug Pluspunkte gibt dem eigentlich sich selbst viel zu geil findenden Film genug abzugewinnen um mit ihm seinen Frieden zu schließen. „Interview mit einem Vampir“ mag sich einem erwachsenen Publikum nicht ohne Kompromisse erschließen, geht man diese ein erlebt man jedoch einen mitreißenden Film.  OFDb

01.10.2015

AUTOMATA (2014)

Als geistloser Science Fiction, der seine widersprüchlich erscheinende Zukunft nie erklärt oder im Ansatz rechtfertigt, könnte „Automata“ zunächst noch funktionieren, ist er doch anfangs flott erzählt, setzt uns putzige Maschinenmenschen vor, und der gealterte Antonio Banderas schlägt sich mimisch wackerer als ich es erwartet hätte. Geistreich sieht anders aus, aber wenn Roboter in einem Film vorkommen, und diese sich auch noch fern ihrer Programmierung verhalten, kann ich nicht widerstehen. Heimlich hoffte ich auf rebellierende Maschinen, welche Menschen töten, aber von diesem Gedanken sollte man schnellstens abweichen, sonst wird man von Ibáñez Werk völlig enttäuscht.

Aber das wird man als Freund gut funktionierender Science Fiction früher oder später so oder so, selbst wenn man sich damit abfinden kann dass Roboter hier friedlich rebellieren und ein Film zum x-ten Mal der Frage nachgeht ob Maschinen ab einem gewissen Grad Perfektion und eigenem Willen menschlich sind oder nicht. „Ghost in the Shell“, „Blade Runner“, „her“ und viele andere Werke wussten mit diesem Gedanken zu trumpfen, eben weil sie durchdachte Werke waren und ihre Geschichte nicht nur stumpf herunterleierten. „Automata“ versucht selbiges jedoch einzig über den emotionalen und esoterischen Weg und wird von Minute zu Minute immer schlechter und peinlicher, weil hier wirklich nur der Bodensatz denkender Zuschauer angesprochen wird.

Vielleicht könnte ich noch mit einem ehrlich mitfühlenden Film sympathisieren, dann würde die mangelnde Logik nur zweitrangig stören. Aber „Automata“ ist so sinnlos und aufgesetzt tiefsinnig erzählt, dass es unglaublich nervt, mal ganz davon abgesehen, dass sich ab dem Zeitpunkt wenn die radioaktive Wüste betreten wird, die bis dahin nicht vorhandene Langeweile plötzlich über den immer dünner werdenden Plot legt, bis sie den kompletten Film für sich einnimmt.

„Automata“ ist ein Film für geistlose Ökos, welche auf menschliche Gefühle außerhalb rationalem Denkens setzen, und mit diesem Zielpublikum wird er gerade heutzutage genügend Anhänger finden. Dass er nur unreflektiert andere Werke zitiert und nachahmt, ohne diese begriffen zu haben, verstehen freilich nur jene, die erkennen dass es an psychologischem Verständnis für die Zusammenhänge mangelt. Für das weibliche Publikum gibt es gegen Ende des Streifens übrigens noch so eine Art roboterartiges Kitsch-Haustier zu sehen, quasi das Gegenstück zu Wuscheltomate aus „Die Rückkehr der Killertomaten“, mit dem Unterschied dass dieser humorvoll gemeint war, „Automata“ sich jedoch fern jeglichem Augenzwinkerns, im Glauben hoch philosophisch und poetisch zu sein, vollkommen ernst nimmt.  OFDb

12.11.2013

DER 13. KRIEGER (1999)

Ich selbst sehe Filme dieser Art nur sehr selten, denke aber feststellen zu können, dass Freunde dieses Genres bestens unterhalten werden. Auch ich fand „Der 13. Krieger“ ganz okay, finde aber dass der Film mehr will als er kann. Rein optisch gibt es nichts zu meckern, die Kostüme sind gelungen, die Locations gut gewählt, die Maske okay. Allerdings gibt es hin und wieder Gestalten, die sehen trotz aller Möchtegern-Urigkeit einfach zu gestylt aus und erinnern zu sehr an das Heute. Interessanter Weise betrifft dieser Punkt kaum die Hauptdarsteller, jene Rollen die Teenherzen höher schlagen lassen sollen. Es sind die Randdarsteller, bei denen mir das aufgefallen ist.

„Der 13. Krieger" ist um Tempo bemüht, deswegen werden so gute Ideen, wie erst die Sprache des Verbündeten lernen zu müssen, auf die Schnelle abgehakt. Das finde ich an solchen Produktionen immer etwas schade, fehlt es in solchen Dingen doch immer an Konsequenz aus Angst man würde eine Geschichte damit ausbremsen. Die Hauptfigur hätte länger lernen müssen. Es hätte im Laufe des Films einen immer weiter abnehmenden Bröckchengehalt von noch unbekannten Worten und Wortspielereien geben müssen, den er nicht versteht. Eventuell durchgezogen bis zum Schluss des Films. Die eigentliche Geschichte hätte man damit nicht verändern müssen. Das Tempo wäre das selbe.

Dass ein im Film aufkommender Mythos von der Realität eingeholt wird, ist wohl mit die beste Idee am Film. Allerdings muss mir nur noch wer erklären, warum ein Volk nach dem Tod seines Anführers nicht mehr kämpfen kann oder will, so als habe man es mit einem Insektenstaat zu tun. Da hätte man ruhig andere Wege finden können die Geschichte kurz zu halten. Ein solches Ende eines Kampfes ist einfach nicht überzeugend. Banderas gibt sich sichtlich in seiner Rolle Mühe, stößt aber freilich an seine Grenzen, so dass es für den Film besser gewesen wäre man hätte die Rolle mit einem talentierteren Schauspieler besetzt. Etwas schade finde ich seine Leistung schon, denn ich hätte ihm persönlich mehr zugetraut. Trotz aller (teilweise engstirniger) Kritik hat es der Film zumindest geschafft einen Menschen wie mich, der mit Filme um Schlachten, Fantasy und Abenteuer nur wenig am Hut hat, zu unterhalten. Und das ist doch eigentlich ein recht gutes Zeichen, oder?  OFDb
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