Mit „Happy Feet“, „Gnomeo und Julia“, „Robots“ und Co gibt es auf dem Zeichentrickfilm-Markt bereits im professionellen Bereich einige unangenehme Tiefflieger, die zu sehr Konstrukt sind um auch nur ansatzweise gefallen zu können. Auch viele Durchschnittsfilme wie „Hotel Transsilvanien“, „Monsters vs. Aliens“ und „Planet 51“ melkten auf nur halbwegs genießbare Art die immer gleiche Kuh auf Schablonenart. Kommt aber nun ein Werk wie „Nix wie weg - Vom Planeten Erde“ auch noch optisch billig zusammengeschustert daher, wird die Sache noch eine Spur unangenehmer als ohnehin schon.
Dass man weniger Geld hatte und die Grafik etwas schlichter daher kommt könnte man mit einfallsreichen Figuren noch kaschieren. Aber das Charakterdesign der blauen Helden ist schon stark enttäuschend, und die weiteren Aliens auf die sie innerhalb ihrer Erdenmission stoßen werden, sind nicht viel besser ausgefallen. Und da die lieblose und geradezu langweilige Optik und maue technische Umsetzung dafür dient ödesten Schablonencharakteren bei ausgenudelsten zwischenmenschlichen Problemen und anbiedernsten kindlichen Actionszenen beizuwohnen, wird „Escape from Planet Earth“ (Originaltitel) zu einer ungenießbaren Sache für jeden Zuschauer der älter ist als 12.
Fast fragt man sich was mancher erwachsenerer Gag oder Hinweis im infantilen Meer an Einfallslosigkeit zu suchen hat. Hin und wieder darf man sich über gelungene Gags wundern, so z.B. über den, dass unser Held, wenn er in Gefangenschaft gerät, das untere Bett bekommt zusammen eingesperrt mit einem Zimmerkameraden der ein ewig vor sich hinschleimendes Glibberalien ist. Inmitten einer lieblosen und einfallslosen Umsetzung funktioniert ein guter Witz aber freilich auch nur theoretisch und lässt maximal ein müdes Lächeln im geplagten Gesicht entstehen. Ins Mittelmaß hieft ein solcher Glückstreffer ein Komplettwerk nicht.
Regisseur Cal Brunker gab mit diesem Film seinen Einstieg in den Zeichentrickbereich und ebenso in den der Regie-Arbeit. Der ist unerfahren und hätte ein besseres Team benötigt. Warum aber William Shatner nicht für bessere Verhältnisse sorgte, der nicht nur als Synchronsprecher für den menschlichen Fiesling des Streifens zuständig war, sondern auch hinter den Kulissen manche Strippen zog, will mir nicht einleuchten. Auch mit wenig Geld kann man im Animationsbereich besseres auf die Beine stellen. Selbst ein „Happy Fish“ schaut sich besser als dieser Alien-Murx. Der war auch schlicht gezeichnet, an die Kleinsten gerichtet und mager in seinem Ideenreichtum, aber er hatte zumindest seine Momente und einen halbgaren Grundcharme. So etwas besitzt der aufdringlich erscheinende, ewig coole „Nix wie weg“ nicht. Bloß nicht zugreifen! OFDb
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