lynx   »   [go: up one dir, main page]

Posts mit dem Label Liebe/Romantik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Liebe/Romantik werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

30.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (6)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:

 

Monk - Staffel 7 (2008)

Es geht mit seichter Unterhaltung im klassischen Erzählmuster weiter, ganz ohne Experimente, eben so wie es der Freund der Reihe haben möchte. Qualitativ gibt es nach wie vor keinen Abstieg zu erkennen, auch wenn manche Ideen, wie Natalie zur populären Lotto-Fee zu machen, etwas arg über das Ziel hinausschießen. Eine Episode großteils im Doku-Stil umzusetzen, bietet wunderbar mediensatirische Möglichkeiten, und wenn der von Ängsten beherrschte Monk unfreiwillig mit einem U-Boot untergeht, bleibt kein Auge trocken. Bewegend ist eine Geschichte um einen Mutterersatz ausgefallen, sowie die letzte Episode, die sich wieder einmal Trudy zuwendet.  Wiki


Spiders - Ihr Biss ist der Tod (2023)

Effektiver Spinnen-Horror, der es mit der Evolution in solch kurz spielendem Zeitraum übertreiben mag, ansonsten aber gekonnt erzählt ist und mit dem Hauptspielort im Ghetto keine billigen Klischees abliefert. Auch schafft man es die Gefühlswelt der Figuren gekonnt einzufangen, ohne dass "Vermines" (Originaltitel) zum tatsächlichen Drama wird. Stattdessen ist er unglaublich spannend inszeniert, liefert manchen Schocker selbst dann, wenn man schon x Horrorfilme zu diesem Thema gesichtet hat und bremst sich in seiner packenden Umsetzung nie aus. Definitiv ein Tipp meinerseits!  OFDb


Knives Out - Mord ist Familiensache (2019)

Vom Spielort, Budget, sowie Genre und Mentalität an "Das krumme Haus" erinnernd, kommt der Star-besetzte Kriminalfilm zwar nie an dessen Genialität heran, bietet aber ebenso überdurchschnittliche Unterhaltung. Ein nicht uncleverer Plot, die Überraschung in die Umstände des "Mordes" früher eingeweiht zu sein, als man meinen sollte, und der Kniff dennoch oft mit Wendungen überrascht zu werden, sind wichtige Elemente, die inmitten eines augenzwinkernden Plots, voll von spielfreudigen Darstellern, zu überzeugen wissen und auf Comic-Art einen unausgesprochenen Gruß an Agatha Christie richten.  Wiki


The Taint (2010)

Eine witzige Idee in den Händen von Troma, da sind Geschmacklosigkeiten vorprogrammiert, und da habe ich diesbezüglich schon Schlechteres von diesem Ausnahmestudio gesichtet. Aber auch besseres, denn der vulgäre Humor weiß mal schön unter der Gürtellinie herrlich infantil zu funktionieren, und doch ist er zu extrem eingebaut und verwässert die guten Ideen um einen Plot, in welchen Männer durch verseuchtes Wasser zu Frauenhassern werden. Sämtliche Klischees rund um Frau, Mann, Vorurteilen und Film werden abgegrast, die episodische Erzählart mit Rückblicken erweise sich als kurzweilig, damit keine Figur zu sehr mit ihrer Monotonie nerven kann, aber wirklich geglückte Kost ist "The Taint" in meinen Augen nicht geworden.  OFDb


Cinderella - Abenteuer im Wilden Westen (2012)

Die Idee das klassische Märchen ins Western-Genre zu transferieren, um es damit zu entfremden und aufzupeppen, klingt so gewollt, wie das Ergebnis letztendlich auch ausgefallen ist. Aber hier nervt nicht nur ein lieblos gestalteter Plot, sondern auch unangenehm steif und unsentimental animierte Figuren, die den Billig-Look des Films, der sich zwischendurch zudem um nervige Actionsequenzen bemüht, immer im Bewusstsein des enttäuschten Zuschauers bleiben lässt. Warum Trickfilmfiguren zudem in ihren Rundungen und Ausbeulungen derart auf sexy getrimmt sein müssen, während alles andere klassisch bieder auf Kinderfilm-Niveau erzählt ist, muss ich auch nicht verstehen.  OFDb

23.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (2)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:

 

Margos Spuren (2015)

Die Geschichte mag manches Mal emotional recht distanziert erzählt sein, aber das hat seine Gründe und passt psychologisch zu den Fantastereien des Jungen, der im Klischee vergleichbarer Stoffe Recht behalten müsste, sowie zur Charakterzeichnung des abenteuerlichen Mädchens, nach dem gesucht wird. Anstatt uns den Standardschluss zu bescheren, erweist sich die Literaturverfilmung als erwachsen, wenn sie glaubwürdige Reifeprozesse an den beiden zentralen Figuren demonstriert.  Wiki 

 

Downsizing (2017)

Der vielschichtig reflektierende, sehr erwachsen erzählte "Downsizing" geht vielen Gedankengängen zum Thema Schrumpfen im gesellschaftlichen Zusammenhang nach, weiß auch politisch vielfältig zu überzeugen und beweist ein Verständnis für Psychologie gerade gegen Ende, wenn man zunächst vermutet, er würde auf den modernen politischen Zug der Klimawandelfanatiker aufsteigen. Der zu weit reichende Umweg unter Einbezug der asiatischen Zwangsgeschrumpften im letzten Drittel tut dem Gesamtergebnis jedoch nicht gut und tendiert in eine Richtung, in welcher das zentrale Thema zu lange ignoriert wird.  Wiki 


Thanksgiving (2023)

Sein satirisches Potential beweist der Streifen bereits in seiner längeren, pointenreich ausgekosteten Eingangssequenz, der theoretisch das klassische Slasherkonzept folgt. Dank spannender und kurzweiliger Umsetzung, sowie manch individuell anmutender Gore-Effekte erweist er sich dennoch als überdurchschnittlich, da er gekonnt inszeniert ist und sich keine größeren Schnitzer in Sachen Logik erlaubt, die für sein Sub-Genre unüblich wären.  Wiki

 

Brazil (1985)

Ich erkenne den hohen Einfluss auf andere Werke in "Brazil" und schätze seine tiefgehenden Gedanken, seine Pointenstärke, die Fantasie, die hier inhaltlich und in Bildern zelebriert wird. Aber "Brazil" ist gleichzeitig auch ein unzugänglicher Film für mich persönlich, so wie es mir noch mit fast jedem Werk von Terry Gilliam ging. Ich wurde nicht warm mit diesem wundervollen Film, den ich gern so sehr mögen würde, wie ich ihn schätze. Aber das ist leider nicht der Fall, emotional und in Identifikation mit der Hauptfigur ausgegrenzt, blieb er für mich zu sehr Theorie.  Wiki  

 

The Tracey Fragments (2007)

Die Idee einen Film über zeitgleich eingeblendete, kleine Fenster zu erzählen ist im Zeitalter des Internets eine gar nicht mal uninteressante, und mancher Freund von Neo-Kunst mag begeistert sein. Aber dieser Kunstaspekt hat eine Haltwertzeit, wenn er psychologisch nicht raffinierter greift. Und anstatt uns parallel verschiedene Szenarien zu zeigen, vergeigt man das Experiment mit nur leichten Zeitverzögerungen und Perspektivwechseln ein und der selben Szene zugleich. Dank emotionaler Distanz und mangelnder Identifikationsmöglichkeiten mit Tracey bleibt nur ein hektisches Stück Optik, das auf diese Art keine tieferen Einblicke gewährt und zu oberflächlich bleibt.  Wiki

02.12.2024

ADVENTURELAND (2009)

Weil sich seine Eltern sein Studium, anders als geplant, doch nicht leisten können, nimmt James einen Job als Spielebegleiter in einem Freizeitpark an und verliebt sich in die weit erfahrenere Kollegin Em. Als es zwischen den beiden funkt, steht Em ihre Vergangenheit im Weg, von der sie James bislang nicht berichtete...

Betrügereien im Spiel, nicht in der Liebe...

"Adventureland" kommt überraschend unaufgeregt daher, selbst die obligatorischen auf sonderbar getrimmten Randfiguren betreffend. Das ist Fluch und Segen zugleich für den Film, fühlt sich doch die Hauptfigur des James, wie gewohnt gekonnt verkörpert von Jesse Eisenberg, unerfahren, aber nicht schüchtern an, zurückhaltend, aber nicht feige, reflektierend, aber nicht verkopft. Das macht ihn zu einer angenehmen Identifikationsfigur. Und im Gegensatz zu ihrem großen Erfolg "Twilight" wirkt Kristen Stewart dank ihrer herrlichen Anti-Aufmachung unglaublich niedlich, mit ihrem enttäuschten Blick vom Leben, dem Abfinden mit wenig Erwartungen und dem Aufleuchten in ihren Augen, dass sich da wer ehrlich für sie interessiert. Auch den Part des sich schuldig Fühlens beherrscht sie, umso überraschter war ich, dass sie selbst in der Phase des zu erwartenden Happy Ends noch immer viel zu kränklich und depressiv wirkte, anstatt glücklich darüber ihre Liebe gegen alle Erwartungen doch noch bestätigt und ausgelebt zu bekommen. Das verwässert das an sich romantische, aber sehr typisch inszenierte Finale etwas zu sehr. Und die angenehm unaufgeregte, relativ bodenständige Art der Gesamtgeschichte, tendiert aufgrund der überraschungsfreien Standardgeschichte ab und an zur Austauschbarkeit. Letztendlich siegt jedoch die Wohlfühl-Atmosphäre, eben weil die Figuren sympathischer Natur sind, kleine Rollen ebenso wie große, unschuldige ebenso wie durchtriebene. Selbst die "Bösewichter" bleiben Alltag, werden nicht zu fiesen Kinofiguren, und das ist für eine US-Romanze, die eine derart häufig ähnlich erzählte Klischee-Geschichte besitzt, schon recht ungewöhnlich. Der meist sexuell geartete Provo-Humor von Greg Mottolas vorangegangener Regiearbeit "Superbad" ist glücklicher Weise nicht vorhanden, hätte dies den stillen Tönen, mit denen "Adventureland" trumpft, doch trotz gelegentlich lauterer Momente geschadet. Es ist erstaunlich dass ihm mit der wilderen Komödie trotzdem das bessere Werk gelungen ist, als mit dieser angenehm zurückhaltenden Tragikomödie, die aus seiner eigenen Feder stammt.  Wiki

24.11.2024

HE'S MY GIRL 2 (1993)

Chris wechselt auf eine andere Schule, da er eine Musikkarriere anstrebt. Aber weil dort auch der aggressive Kurt Schüler ist, und dieser es aktuell auf Chris abgesehen hat, schlüpft der Teenager in Frauenfummel samt Perücke, um ungeschoren davonzukommen. Was als kurzfristige Ablenkung geplant war, wird zur neuen Rolle dort vor Ort. Chris baut als Mädchen eine Freundschaft zu einer Mitschülerin auf, welche ihm sehr am Herzen liegt. Aber die entpuppt sich als Schwester von Kurt...

Großmutter und der Sandsack...

Geistreich sieht anders aus, zugegeben, aber diese späte Teenie-Komödie mit Teenie-Star Corey Haim, der 1993 längst kein Teenager mehr war, macht einfach Laune, schert er sich doch nicht um Botschaften und Moral, sondern erzählt seine schlichte Geschichte schlichtweg pointiert und flott. Wirklich tief greifen selbst die Charaktere nicht, die eher oberflächliche Comicfiguren bleiben, inklusive Chris, aber es funktioniert - und dies auf der Schläger/Opfer-Basis mehr, als es die integrierte Liebesgeschichte mit der recht süßen Nicole Eggert als Love Interest je könnte. Während sie als zweite Hauptfigur in den Credits ihre Position einnimmt, ist es eigentlich Cameron Bancroft, der hauptsächlich in TV-Serien spielte und hier die Rolle des Kurt verkörpert, dem die Ehre der zweiten Hauptrolle zuteil wird. Lustige Geschichte sei Dank ist er nicht nur der Aggressor von Chris und der Bruder dessen Angebeteter, er ist zudem in die Mädchenversion von Chris verliebt, was nicht nur im Ur-Kurt-Charakter für allerhand lustiger Momente sorgt, sondern auch in dessen Wandel zum sensiblen Teenager, denn Chris nutzt dessen Interesse an ihm aus, um ihn umzuerziehen. 

Dass die Hauptfigur in ihrer weiblichen Präsenz keinesfalls glaubwürdig ausfällt und nie die Illusion des anderen Geschlechts entfachen kann, stärkt den Comiccharakter des Films, der sich nicht um dieses "Makel" kümmert. Abgesehen von einer kleinen Nebenrolle sind alle diesbezüglich blind, egal wie gut man Chris kennt, wie nah man ihm ist und wie viel Zeit man mit ihm verbringt. Das Einbauen einer Lehrerin, welche die Wahrheit erfährt, bzw. eine gelogene Version der Wahrheit, sorgt für zusätzliche Momente der Komik. Und dieser Randbereich zusammen mit dem Drahtseilakt mit Kurt und dessen Schwester, sowie dem wachsenden Misstrauen von Chris' Vater, sorgen sogar für Spannungsmomente, gerade im letzten Drittel, welches aber freilich dem obligatorischen Happy End zusteuert. Da der Film letztendlich nur ein Gute-Laune-Film um Lügen, Irrungen und Verwirrungen sein soll, geht das auch in Ordnung. "He's My Girl 2" ist eben nur ein leichter Stoff und hat anbei nichts mit "He's My Girl" aus dem Jahr 1987 zu tun. Sein Alternativtitel "Just One of the Girls" verweist eher auf "Just One of the Guys", der bei uns u.a. als "Als Junge ist sie spitze" erschien. Letztendlich ist der Originaltitel des hier besprochenen Streifens jedoch "Anything for Love", so dass er also eigentlich ohnehin für sich alleine steht, innerhalb einer seit Jahrzehnten geplünderten Idee. Es ist schön dass er den oft unangenehmen Bereich der Belustigung des Geschlechterwechsels unverkrampft und flott zu thematisieren weiß, ohne dass der Einsatz der Schauspieler peinlich erscheint. Nicole Eggert und Corey Haim waren anbei schon ein Jahr zuvor in "The Double 0'Kid" ein Filmpaar.  OFDb

27.10.2024

DOCTOR WHO - BESUCH BEI RIVER SONG (2015)

Bei einer seiner Reisen stößt der Doktor auf River Song, die sich gerade mit einem mächtigen Diktator verfeindet hat, um an einen wertvollen Diamanten zu geraten. Die aktuelle Reinkarnation des Doktors ist ihr unbekannt. Und so bildet sie unwissend ein Team mit ihrem Ehemann, auf der Flucht vor dem metallenen Körper des Feindes, dessen biologischen Kopf sie geklaut hat, da in ihm besagter Diamant steckt...

Ihre letzten gemeinsamen 24 Jahre...

Die angenehmsten Weihnachts-Specials der "Doctor Who"-Serie sind jene, in denen das Fest kaum zur Sprache kommt. Ein solcher Beitrag ist der 55-Minüter "Doctor Who - The Husbands of River Song" (weit besserer Originaltitel), auch wenn er nicht zu den großen Momenten dieser Science Fiction-Marke gehört. Allerdings bietet er alles, was gute Routine an der Reihe ausmacht: er bietet Situationskomik in einer flotten, actionreichen Geschichte, eine Dramaturgie zwischen dem Titelhelden und seiner Begleiterin und einen fiesen Gegner, samt Technikspielerei dank dessen Cyborg-Körper. Als Gaststar ist Matt Lucas, bekannt aus "Little Britain", dabei, der seine besten Jahre in Sachen Humor jedoch bereits hinter sich hat, für die eigentliche Geschichte, die hier erzählt wird, jedoch nicht wirklich wichtig ist. Eigentlich ist es nicht einmal die Geschichte selbst, die zwar durchgängig, ohne Einbußen, zu unterhalten weiß, letztendlich aber doch nur Ausrede für das Miteinander zwischen dem Doc und River ist. 

Da es sich um eine relativ kreative und sympathisch zu schauende Ausrede handelt, nimmt man diese ereignisreich erzählte, für die Gesamtheit des Franchises jedoch unbedeutende Geschichte an, die von der eigentlichen Absicht ablenken soll River Song einen würdigen Abschluss zu bescheren, in einem Zuschauer-Zustand, indem wir längst wissen wie sie, woanders erzählt, final ihr Ende findet. "Besuch bei River Song" spielt vorher, setzt auch zwischenmenschlich viel auf eben erwähnte Action und Situationskomik, gönnt sich zum Ende hin aber, angenehm sentimental, ohne theatralisch oder kitschig zu werden, dramatische und romantische Momente in bittersüßer Tragikomik, die River ihr bislang verweigertes Happy End bescheren, das sie verdient hat, während die steinerne Version des Doktors wieder einmal mehr seelische Tiefe beweisen darf, als es insbesondere ihrem Ruf gerecht wird, wo doch schon jeder andere Doktor als unnahbar galt. Es ist schön wie aus dem letzten Mal ein besonderes, lang andauerndes gezaubert wird, so dass der Schluss mit seiner Herzenswärme wesentlich bedeutungsvoller und sehenswerter ausgefallen ist, als alles was ihm Science Fiction-Comic-artig 50 Minuten lang voraus ging. Danke, dass dieser wichtigen Figur solch ein würdiger Abschluss beschert wurde, und danke dass hierfür auf jeglichen Weihnachtskitsch verzichtet wurde.  OFDb

30.09.2024

GOOD BOY (2022)

Die spontane Sigrid lernt per Tinder-Date den attraktiven Christian kennen, lässt sich nach einem überraschend angenehmen Tag auf eine sexuelle Übernachtung bei ihm ein, und wird morgens von dessen Hund Frank geweckt, der sich als Mann im Hundekostüm entpuppt. Zunächst wendet sie sich von diesem ungewöhnlichen Gespann ab. Als sie im Nachhinein jedoch erfährt, dass Christian ein Multimillionär ist, möchte sie sich die Geschichte der beiden anhören und versucht Toleranz für diese alternative Art zu leben aufzubringen. Das funktioniert auch ganz gut. Sie freundet sich mit Frank an, beginnt eine Beziehung mit Christian, und alles ist gut - zumindest bis man gemeinsam in den Urlaub fährt...

Wenn man alles toleriert... 

"Good Boy" bietet einen ungewöhnlichen Aufhänger und weiß diesen authentisch, anstatt reißerisch einzusetzen, einfach weil sich hier alles echt anfühlt. Passend besetzte, professionelle Mimen, die Art des Hundeanzugs, Kamerastil, Regie, Musikuntermalung, hier passt alles zusammen um einen entrückten Film auf Arthouse-Art zu präsentieren, der im norwegischen Original umso mehr wirkt, was die deutsche Veröffentlichung mit dem Beifügen eines deutschen Untertitels (leider längst nicht mehr selbstverständlich) bei Unkenntnis der Sprache ermöglicht. Trotz gemütlicher Erzählweise, die sich ganz auf die Figuren konzentriert, kommt die Geschichte schnell zum Hauptaspekt: der Begegnung Sigrids mit Frank. Diesen Moment kitzelt der Handlungsablauf regelrecht herauf, denn wir lernen erst die Zweisamkeit zwischen Christian und Frank kennen, bevor mit dem Tinder-Date Sigrid in die Handlung bricht. Dieses bedrohliche Knistern in scheinbar heiler Umgebung bleibt nach der naiven, aber glaubwürdigen Annäherung Sigrids mit den ungewöhnlichen Begebenheiten bestehen, schließlich weiß der Zuschauer, dass er gerade einen Horrorfilm guckt, aber nicht auf welche Art sich dieser Bereich als solcher offenbaren wird. 

Dies geschieht bei einem angenehm unter 80 Minuten laufenden Werk etwa nach 45 Minuten weit nach der halben Laufzeit, was man als Freund des anderen Kinos ebenfalls gerne annimmt. Die Vorbereitung einer solchen Situation ist meist ohnehin die beste Phase in diesem Genre, und bei relativ kurzer aber konsequenter Konzentration auf den Horroraspekt bleiben einem zumindest die mittlerweile üblich gewordenen, etlichen aufeinander stapelnden Showdowns erspart. "Me, You & Frank" (Alternativtitel) kann authentisch bleiben, egal wie fies sein Szenario ausfällt und rutscht damit nie ins Phantastische ab. Der Horror löst das Genre des romantischen Filmes ab, der stets im Zentrum stehende Drama-Aspekt bleibt selbst in harten Szenen, die sich nie durch blutige Bilder entfalten, enthalten. "Good Boy" ist jene Art Horror, in welchem man meint den Schmerz des anderen, ob seelisch oder körperlich, mit zu empfinden. Und obwohl er all diese bislang aufgezählten Vorzüge besitzt, gehört er nicht zu den großen Werken seines Genres, wie es im Bereich des künstlerisch wertvollen Horrors mit Niveau kürzlich erst der aus ähnlicher Region stammende "Hatching" war. Das liegt daran, dass Regisseur und Autor Viljar Bøe es in seinem Erstling vernachlässigt mit der Offenbarung des Aggressors der Story weiterhin ungewöhnliche Wege zu gehen. 

Von hier an erleben wir die klassische Struktur einer Geschichte, in welcher sich eine Frau in den Fängen eines Psychopathen aus diesen befreien muss. Da mag es aufgrund des Aufhängers alternative Varianten der Bestrafung geben, und auch die eher unnötig und unglaubwürdig anmutende Schlusspointe profitiert vom andersartigen Aufhänger der Gesamtgeschichte, aber auch sie sind lediglich variierte Momente des Standards inmitten des austauschbaren letzten Drittels an Psychopathen-Horror-Routine. Ich verstehe nicht, warum Bøe diese angenehme Art des alternativen Erzählens nicht weiterhin nutze, anstatt sie lediglich als Sprungbrett ins Gewöhnliche zu verwenden. Warum konnte der Horror nicht im Kopf Sigrids entstehen, lediglich durch Vorurteile gelenkt, während sich das Gespann Christian und Frank als eben doch harmlos entpuppt? Oder noch besser meine zweite Idee, in welcher Frank der Psychopath gewesen wäre, dann hätte man die entscheidende, schockende Wendung, in welcher Frank erstmals aus der Hunderolle heraus bricht, dafür nutzen können, dass er Christian als Psychopath darstellt, damit Sigrid Angst vor ihm bekommt, weil er sein Herrchen für sich alleine haben will. 

Wieso meinen Autoren solcher Werke, es wäre damit getan einem handwerklich hervorragenden Genre-Beitrag einen reizvollen Aufhänger zu bescheren und konsequent weiter zu verfolgen, nur um von der Wende in den Horror dann doch nur alles schon oftmals Erzählte lediglich zu variieren? Schade, "Meg, deg & Frank" (Alternativtitel) hätte solch ein besonderes Stück Kino werden können, und ist auf diese Art doch "nur" das nette Psycho-Drama mit Anspruch für zwischendurch geworden. Allein schon weil er auf Satire-Art augenzwinkernd Kritik an der mittlerweile alles tolerierenden Gesellschaft nimmt, ist es schade, dass er gegen Ende derart abbaut, u.a. weil dieser Aspekt nicht mehr wichtig für die Geschichte ist und sich rein auf die Dekadenz des Entrückten und die Fluchtversuche der beiden Unterdrückten konzentriert.  OFDb

14.09.2024

DIE WAFFEN DER FRAUEN (1988)

Die Sekretärin Tess ist froh innerhalb einer Männerwelt endlich für eine Frau zu arbeiten, zumal diese sie motiviert mit guten Ideen ruhig zu ihr zu kommen. Als sie dies tut, wird sie jedoch von ihrer Chefin Katherine um besagte Idee betrogen. Ein Skiunfall kommt ihr zu Gute. Nun da Katherine außer Gefecht gesetzt ist, gibt sich Tess als ihre Chefin aus, um das Projekt voran zu treiben. Hierdurch lernt sie Jack kennen und lieben, der mit Katherine liiert ist...

Radio als Zwischenstation...

Zwar erleben wir noch viele geschlechterbedingte Ungerechtigkeiten mittels Frauenquote, unterschiedlicher Gehälter zwischen Mann und Frau, u.ä, seit der 80er Jahre hat sich die Arbeitswelt, sowie die Denkweise beider Geschlechter im emanzipatorischen Sinne dennoch stark gewandelt, so dass das eingeschüchterte Verhalten der Protagonistin und ihre Vorgehensweise, wie sie es allen beweisen möchte, mit Blick von heute etwas arg einfältig wirkt, dies vielleicht auch schon zur Entstehungszeit von "Die Waffen der Frauen", ich weiß es nicht. Dennoch ist diese weitere Variante des ein Jahr zuvor erschwindelten Jobs in der Finanzwelt in "Das Geheimnis meines Erfolges" ähnlich sympathisch ausgefallen, wie dieser. Was dort in der Yuppie-Welt angesiedelt zur Romantikkomödie wird, ist es hier in der unterdrückten Frauenwelt, die jedoch gegen das einseitige Klischee des Geschlechterkriegs steuert, indem thematisiert wird, dass in hohen Positionen Egoismus zum Vorwärtskommen bis zu einem gewissen Grad mit dazu gehört und somit keine reine Männerkrankheit ist. Die stets sexy agierende, ohne es darauf anzulegende Sigourney Weaver darf diesen unterkühlten Karrierefrauen-Part übernehmen, als der Aggressor der Handlung, während als Gegenpol Harrison Ford herhalten darf, der mit seiner gewohnten Mimik Charme versprüht, wenn er verliebt und verwirrt und von Ehrgeiz gepackt versucht Tess und ihre Methoden zu verstehen, beruflich, wie zwischenmenschlich. Dass ein solch naiver Stoff ebenso blauäugig sein obligatorisches Happy End erfährt, braucht nicht zu verwundern, erklärt mitunter aber auch, warum "Working Girl" (Originaltitel) trotz Sympathie für die Stars und kurzweilig funktionierender Unterhaltung nicht zu den großen Romantik-Komödien seiner Zeit zählt. Vielseher dieser Hollywoodphase können aber ruhig einmal reinschalten. Mike Nichols liefert eine solide Arbeit ab, in welcher er aus dem klischeebeladenen Drehbuch eine Geschichte zaubert, für deren Figuren man sich dennoch interessiert bekommt. Erfolgreich genug, um es zwei Jahre später zu einer Serienvariante zu bringen, war das Werk jedoch schon. In dieser spielte Sandra Bullock die Hauptrolle, bevor sie berühmt wurde.  Wiki

07.09.2024

DOCTOR WHO - FEST DER LIEBE (2010)

Auf einem anderen Planeten, zur Weihnachtszeit, drohen Amy und ihr frisch getrauter Ehemann mit tausenden anderen per Flugzeug abzustürzen. Eine dichte Nebelwand verhindert eine mögliche, sanfte Landung. Der Obermotz auf dem Planeten, der über dem Präsidenten steht, kontrolliert die Wolkendecke am Himmel und ist als Griesgram nicht willens den Nebel zu lichten. Also erscheint ihm der Doktor als Geist der vergangenen Weihnacht, in der Hoffnung eine Charakteränderung an ihm hervorzurufen...

Die Polizistin und der Römer aus der Honeymoon-Suite...

Es gleicht einem kleinen Weihnachtswunder, dass beim alljährlichen Festtagsspecial aus dem Hause "Doctor Who" noch kein einziger Einstünder auf Charles Dickens' populäre Weihnachtsgeschichte zurückgegriffen hat. In Matt Smiths erstem Special ist es nun so weit, und wie nicht anders zu erwarten, wird unter seinem Einfluss das Ganze nicht besser. Wie noch so ziemlich jedes Weihnachtsspecial, so kommt auch "Doctor Who - A Christmas Carol" (Originaltitel) zu bemüht und sanft daher, als dass es einen wirklich für sich begeistern könnte. Dass der Auslöser des hier stattfindenden Abenteuers auch anders zu beheben wäre, bei all den ähnlichen Situationen, die der Doktor schon meistern musste, ist nur ein Aspekt, der die Geschichte zu gewollt erscheinen lässt. Auch die Gesetzmäßigkeiten bezüglich dem Verändern der Zeit wirken zu willkürlich. Aber mit reduzierten Erwartungen, und die hatte ich bei einem Weihnachtsspecial automatisch, funktioniert das Ganze auf simpler Unterhaltungsebene dennoch, auch wenn die Geschichte erst gegen Ende tatsächlich zu Herzen geht - und dann nur relativ kurz. 

Zumindest lässt das Drehbuch einen interessanten, wichtigen Fehler im Plan des Doktors einfließen, den das mitdenkende Publikum sicherlich vorausgeahnt hat. Es wäre ärgerlich gewesen, wenn der Autor diesen Punkt nicht bedacht hätte, dann wäre aus "Fest der Liebe" tatsächlich nur ein Hirnlos-Festtagsbraten entstanden. Auch der zweite wichtige Wendepunkt-Aspekt, sich für einen letzten Tag entscheiden zu müssen, zaubert aus dem Stoff mehr, als es zunächst scheint. Was die Vorlage betrifft, so hält man sich relativ lose dran, konzentriert sich ohnehin hauptsächlich auf den Geist der vergangenen Weihnacht, während jener der Gegenwart innerhalb der gefährlichen Situation nur bedingt Sinn ergibt. Der Geist der Zukunft wirkt dadurch ein wenig sinnvoller, letztendlich soll all dies aber ohnehin nur das Hirn aufweichen, bzw. das Herz erweitern (was auch die Gesangsszenen (!!!) überdeutlich machen), also lassen wir Sinn und Unsinn mal besser bei Seite bei einem Werk, das höchst wahrscheinlich für sich allein stehen wird. Aber wer weiß, es wäre nicht das erste Special, das irgendwann doch noch mit einem Punkt überrascht, der für zukünftige Abenteuer wichtig wird. Bestünde die Möglichkeit nicht, würde ich diese Specials wahrscheinlich ohnehin aussetzen, sie besitzen schlichtweg nie den Charme der Hauptserie, als dass sie mich wirklich interessieren würden. 

Wer beim Lesen dieses Textes anbei glaubt, dass dieses Special nicht auf die abgedrehten Ideen baut, für welche die Neuauflage der Serie bekannt ist, dem sei gesagt, dass es anbei auch eine Kutschfahrt geben wird, in welcher ein durch den Himmel fliegender Hai das Pferd ersetzt.  OFDb

17.06.2024

ZU SCHARF UM WAHR ZU SEIN (2010)

Beim Sicherheitscheck trifft der introvertierte Beamte Kirk, der noch nicht über seine Trennung von vor zwei Jahren hinweg ist, auf die attraktive Molly. Dass beide sich gegenseitig sympathisch finden, kann der schlichte Kirk einfach nicht glauben, spielt er doch so gar nicht in Mollys Liga. Dies betonen auch immer wieder seine Freunde und seine Familie. Mit der wachsenden Unsicherheit gefährdet der junge Mann deshalb die gerade frisch aufkommende Beziehung...

Die verunsicherte Ex...

Dass wer Schlichtes wen Unerreichtes begehrt und per RomCom schließlich bekommen soll, ist ein Konzept, das schon lange existiert, auch in der peppigen Popkornversion, die "Zu scharf um wahr zu sein" mit seinem flotten Inszenierungsstil und der die Moderne atmenden Mentalität anvisiert. Das gab es ganz häufig im Teeniebereich, z.B. mit "Daddy's Cadillac", "Ich kann's kaum erwarten!", "Can't Buy Me Love" oder "Das darf man nur als Erwachsener". Das wurde damals wie heute auch gerne mal variiert, wie in "The Girl Next Door" (die Unerreichte ist ein Pornostar) oder in "Ist sie nicht wunderbar?" (die Erreichbare ist die Richtige, nicht die ständig Begehrte), und das wird es auch hier, insofern variiert, als dass die Wahrnehmung des Unerreichten im Kopf des Protagonisten stattfindet, obwohl sein Gegenüber immer wieder zeigt, dass sie eine Vereinigung möchte. 

"Zu scharf um wahr zu sein" verfrachtet diese Art der Umsetzung in die junge Erwachsenenwelt, aus dem Produktionszweig aus dem auch Seth Rogens Werke stammen, und ist damit ähnlich angelegt wie "Beim ersten Mal" und "Jungfrau (40), männlich, sucht...". Die hier besprochene Komödie will so schwerlich funktionieren, wie der letztgenannte Film, wirkt das Teenie-Alter für die im Zentrum stehende Thematik doch weit mehr, als das Erwachsensein, eben weil es um charakterliche Lehrstücke geht, um eine Fehlentwicklung diesbezüglich und um die Korrektur dieser zur Gewinnung der Holden, was man dem Teenager durch das Lernen des Lebens und der Suche nach sich selbst gönnt und verzeiht, die Fehler der Protagonisten von Filmen wie diesem hier jedoch eher selbstverschuldet und gefestigter, charakterlicher Natur sind, was den Zugang zu ihnen erschwert und den Wandel, den sie durchmachen, unrealistischer macht (was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr). 

Unrealistisch heißt nicht unmöglich und im Kino sowieso nicht, aber der Knoten will so gar nicht aufgehen. Das liegt zum einen an der Ausstrahlung des stets auf mich schwach wirkenden Hauptdarstellers Jay Baruchel, noch mehr aber an einem Drehbuch, das überhaupt nicht den psychologischen Kniff besitzt eine Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren entstehen zu lassen und den Zuschauer zu erweichen, auf deren Vereinigung zu hoffen. Zwar ist das nicht derart extrem hinderlich angegangen wie im kaum funktionierenden "Why Him?", aber warum sich jemand wie Molly final auf den arg unsicheren Kirk einlassen sollte, wenn man so wenig gemeinsam erlebt hat und Kirk so wenig zum Funktionieren der bisherigen Beziehung beigetragen hat, weiß der Film in der viel zu kurzen Existenz der Partnerschaft nicht zu erklären. Zumal das Buch derart fixiert auf die Unsicherheit Kirks ist und uns ständig zeigt, wie er zweifelt und darüber mit Freunden und Familie spricht, dass man den Beziehungsaspekt fast völlig ignoriert und uns nie das harmonische Miteinander zeigt, um das es zu kämpfen gilt. 

Kurze oberflächliche, gemeinsame Paar-Aktionen, die meist ebenfalls dazu dienen Kirk schlecht dastehen zu lassen, können den Zuschauer nicht dafür gewinnen für die Identifikationsfigur zu hoffen, erst recht nicht in einem vor Klischees nur so strotzenden Flugzeugszenario am Schluss, das nur kopiert, anstatt zu verstehen und zu fühlen. Nun geht es, typisch Rogen-Zweig, auch viel zu sehr darum nebenbei Provo-Humor zu verstreuen, wie die Spermahosen-Szene zeigt, wenn Kirk die Eltern der Holden kennen lernt. Aber es sind solch kleine Randideen, die "She's Out of My League" (Originaltitel) erträglich genug machen, um zumindest bis zum Ende dran zu bleiben. Dazu zählt auch die Idee, dass die egoistische Ex zusammen mit ihrem Neuen noch immer bei der Familie Kirks wohnt und dort beliebter ist als der eigene, ehrlich geartete Sohn. Aber das sind freilich keine Eckpfeiler, die das schwache Ganze gestemmt bekommen. Letztendlich bleibt "Zu scharf um wahr zu sein" zu unterkühlt, da Kirk zu unsicher bleibt und das Konzept, wie das eben erwähnte Finale, zu sehr nachahmt, anstatt geatmet und empathisch verstanden zu werden. Dem oberflächlichen Publikum wird es als Film für zwischendurch reichen, mir war die Komödie zu dünn, auch für einen kleinen Unterhaltungsfilm.  Wiki

06.06.2024

WOLF (1994)

Will Randall wird des nachts bei Vollmond von einem Wolf gebissen. Auf der Arbeit als Verleger frisch entlassen, wächst im eher passiven Arbeitnehmer der Kampfgeist um seinen Job. Und auch sämtliche Sinne sind mittlerweile weiter ausgeprägt als üblich. Will geht von einer Besessenheit durch das Tier, das ihn biss, aus und forscht nach...

Die Schöne und der Wolf...

Zur selben Zeit als mit Anthony Hopkins als "Dracula", Julia Roberts als "Mary Reilly", das Dienstmädchen von Dr. Jekyll, und Robert DeNiro als das Monster in "Frankenstein" die Kreaturen der klassischen Horrorliteratur und ihrer Verfilmungen durch Großstudios wiederentdeckt wurden, da kam auch der prominent besetzte "Wolf" in die Kinos, der im Gegensatz zu den Vergleichsfilmen, trotz des Werkes "Der Wolfsmensch", keinen direkten Bezug zu seinem klassischen Ebenbild bekam. Das hat auch seinen Grund, ebenso wie der Name "Wolf", anstatt die Nennung eines Werwolfs im Titel, denn das von Mike Nichols inszenierte Horror-Drama ist eigenständiger, als es zunächst scheint. Lediglich in eine Story um den Kampf um eine Arbeitsstelle integriert, grast "Wolf - Das Tier im Manne" (Alternativtitel) zunächst die klassischen Stationen von Werwolfgeschichten ab, mutet dabei ein wenig wie die Entstehungsgeschichte um einen Superhelden an, wenn Will seine neu gewonnenen Fähigkeiten entdeckt, wirkt aber ansonsten wie die Standardgeschichte seines Sub-Genres, versehen mit den üblichen Zutaten Hollywoods, was dem reinen Genre-Fan meist nicht schmeckt. 

Soll der ruhig meckern, die Figurenzeichnung, das Drama und wohin sich dieses entwickelt, sind hervorragend geschrieben, in geglückten Dialogen dargeboten und inszeniert in einem Mix aus modernem Kino der Großproduktionen und dem klassischen Gruselfilm, so direkt wie die Kameraufnahmen Vergangenes zu zitieren scheinen, wenn auch mehr an das Kino der 60er Jahre erinnernd, anstatt an die Werwolf-Hochzeit der 40er Jahre. Es wird mehr geredet als gegruselt, und das Drama dominiert den Horroranteil, aber genau so ist "Wolf" geglückt wie er ist, weiß in dem persönlichen Fortschritt seiner Identifikationsfigur in der Arbeitswelt ebenso zu gefallen, wie in den bedrohlichen Aspekten des Stoffes, deren Wandel von Gut zu Böse man als erfahrener Zuschauer im Horrorbereich erahnen kann. Aber selbst diese vorausgesehene Überraschung zum Finale hin, zerstört nicht den professionellen, beeindruckenden und atmosphärisch dichten Stil eines Filmes, der genau das geworden ist, was er sein wollte. Der zu erwartenden Überraschung folgt eine wirkliche, die "Wolf" zu etwas Selbstständigen macht und damit zugleich die nicht nur nebenbei abgearbeitete Liebesgeschichte legitimiert, die zurecht zum Zentrum der Geschichte gehört. 

Freilich wird auf dem Weg dorthin auf allerlei Klischees gesetzt, dies nicht nur in Bezug auf die Gruselthematik, auch im Charakterbereich, aber das geht in Ordnung, denn trotz Schwerpunkt Drama ist "Wolf" im Kino zu Hause, anstatt in der unseren Realität, muss also nicht authentisch erscheinen, sondern darf die Luft der Filmwelten atmen. Und da jeder zudem perfekt für seine jeweilige Rolle besetzt wurde, gibt es nichts zu meckern. Ein atmosphärischer Soundtrack sorgt für den Rest. Und so wird der mit einer liebevoll pointierten Schlussszene gesegnete Film zu einem Liebhaberstück zum Immerwiedergucken, zumindest für jene Art Filmfreund, die keinen reinen, geschweige denn harten Horrorstoff benötigen und im erwachsen erzählten Bereich nicht zwingend Arthouse-Niveau benötigen. "Wolf" ist professionell erzählter Mainstream, jedoch cleverer und kreativer geartet, als dieser üblicher Weise ausfällt, langsamer mit Blick auf die wichtigen Nebensächlichkeiten erzählt, als es der Blockbuster von heute tut, und das Innenleben der Charaktere zur größten Wichtigkeit erklärt, wie es jeder bessere Film tut. Damit wird "Wolf" zu einer Wundertüte für Cineasten und Filmkonsumenten gleichermaßen.  Wiki

12.05.2024

OTTO - DER LIEBESFILM (1992)

Amor erhält den Auftrag von Gott endlich mal wieder ein Pärchen zu vereinen. Die beiden verliebt ineinander zu machen, war schon nicht die leichteste Aufgabe, aber sie endlich vereint eine gemeinsame Wohnung finden lassen, erweist sich als schwierigere Übung als erwartet...

Der Rächer mit dem Becher...

So extrem peinlich wie "Otto - Der neue Film" wird es nicht schon wieder, und so langweilig wie "Otto - Der Außerfriesische" glücklicher Weise auch nicht mehr, aber das sympathische Überraschungsbonbon von "Otto - Der Film" bleibt nach wie vor ein Einzelfall. Denn auch wenn der vierte Otto-Film wieder in die richtige Richtung tendiert, samt weiblicher Hauptrolle aus dem Erstling zurückholend (in anderer Rolle), so ist doch einfach Otto der eigentliche Störfaktor. Immer wieder bin ich überrascht, wenn ich ihn in einem seiner Werke beobachte, wieviel Freude er anderen mit seinen Kalauern bereitet, die für mich nicht über Schulhofniveau hinaus ragen und mir stets ein Gefühl des Fremdschämens bescheren. Es ist nicht so, dass alles um ihn herum rund läuft, aber die anderen Teilnehmer vor der Kamera wissen stets mehr zu wirken, als der Star selbst, obwohl auch aus ihnen weit mehr herauszuholen wäre. Der Antagonist ist passend besetzt, verfehlt aber manchmal durch simple Betonungen die Treffsicherheit des ihm zugedachten Humors. Die Nase des Vaters der Angebeteten ist ein wundervoller Gag für sich, wird unterstützt durch die herrlich amüsante Stimme des Schauspielers, durch zu wenig Beachtung vom Drehbuch und zu banaler Szenen kann aber auch er nicht vollends wirken. 

Otto selbst aber wirkt wieder einmal blass, entwickelt keinen Charakter mit dem man mitfühlen kann, schafft es aber zumindest nicht völlig peinlich neben der souverän agierenden Jessika Cardinahl zu wirken, das darf schon verwundern, bei ihrem zurückhaltenden Stil. Stilvoll besetzt ist zudem die immer mit Niveau agierende Ruth-Maria Kubitschek, die einige herrliche Szenen beschert bekommen hat. Während der Starauftritt vom Frontmann der Scorpions eher zu den Momenten gehört, die man besser schnell vergessen sollte, gibt es auch bei Otto selbst kleine Lichtblicke, die einen leicht daran erinnern, was er im ersten Kinofilm zu leisten wusste. Ein Romantik vortäuschender Song, der das Beschmutzen der Bettwäsche durch Körperflüssigkeiten zum zentralen Thema macht, weiß zu gefallen, und wenn die Finalattraktion der Volksmusiksendung durch den Komiker torpediert wird, dann weiß auch dies zu funktionieren, wenn auch in keiner solch ausgeklügelten Vorbereitung, wie sie die besseren Momente in "Otto - Der Film" benötigten. Selbst die simple Choreographie der Blumenmädchen weist mehr Übung und Vorbereitung, und letztendlich auch ein besseres Ergebnis auf, als Ottos, wie erwähnt durchaus amüsantes, Brachialgeblödel in diesem Moment. Ohnehin fällt auf, dass "Otto - Der Liebesfilm" sich im letzten Drittel besser schaut, als in der Stunde zuvor. Auch diese weiß auf belanglose Art unter Niveau zu unterhalten, was den vierten Kinostreich des Ostfriesen zumindest zu einer annehmbaren Angelegenheit, anstatt zu einer missglückten macht. Da ich aber keine 9 Jahre mehr alt bin, kann mich der Otto-Humor auch diesmal nicht wirklich abholen.  Wiki

25.12.2023

BRUCE ALLMÄCHTIG (2003)

In seiner etwas arg anbiedernden, moralischen Art mag "Bruce Allmächtig" nicht zu den großen Komödien Jim Carreys gehören, mit etwas Wohlwollen betrachtet und freilich dem Akzeptieren des göttlichen Glaubens in diesem Film kann der Streifen aber durchaus Kurzweile bereiten, so gut aufgelegt wie hier jeder Beteiligte zu Werke geht, um einem Stück Routine einen halbwegs besonderen Anstrich zu verleihen. Steve Carrell darf für einen Moment in direkter Konkurrenz zum Star Grimassen schneiden (und übernahm vier Jahre später in der Fortsetzung "Evan Allmächtig" die Hauptrolle), kleine individuelle Witzchen reihen sich zu den naheliegenden der Ausgangsidee hinzu, Spezialeffekte sind förderlich für die Geschichte eingebracht, und die Moral kommt herzensnah daher, anstatt einzig nervig. Carrey beherrscht die Balance aus Herumgekasper und Dramaturgie besser als in "Der Dummschwätzer", der inhaltlich unter ähnlichen Mainstream-Problemen leidete. Das hilft dem Gesamtergebnis trotz schwächerer Pointen als im Vergleichsfilm ein akzeptables Ergebnis zu erzielen. Man genießt Carrey in der Egophase, schmunzelt über die Konsequenzen seines Tuns und wünscht ihm trotzdem ein Happy End, eben weil, typisch Mainstream, nie etwas zu bösartig stattfindet, als dass es dem Feel Good-Movie-Prinzip schaden könnte. Das wird manchem zu weichgespült erscheinen, zu zahm umgesetzt, schlichtweg zu sehr die Standardformel derartiger Werke anwendend, aber für ein moralisches Stück Routine geht "Bruce Almighty" (Originaltitel) gerade so in Ordnung, weder den Gläubigen, noch den Ungläubigen verletzend, sondern stets darum bedacht darin möglichst vielen Freude zu bereiten. Hätte die Geschichte Potential zu mehr gehabt? Selbstverständlich, sogar mit einem schwächeren Mimen an Bord, dementsprechend braucht es nicht verwundern, dass ich "Bruce Allmächtig" seinerzeit eher nicht überzeugend fand, als er frisch veröffentlicht wurde. Aber mit weit weniger strengem Blick und wenig Erwartungen, wissen die harmlosen Späßchen in diesem Film mittlerweile auch mich zu erheitern. Als Zwischendurchverzehr an einem regnerischen Nachmittag reicht eine Fantasy-Komödie wie diese hier einfach mal aus.  Wiki

17.12.2023

AELITA - DER FLUG ZUM MARS (1924)

In "Krieg der Welten" beobachtete man uns vom Mars aus kühlem Intellekt heraus, bevor man angriff, "Aelita" (Originaltitel) zeigt uns in recht friedlicher Prägung hingegen jemanden, der sich beim Beobachten der Erdlinge vom Mars aus in einen Menschen verliebt. Das kann man erzählenswert angehen, das hätte man schon vor 100 Jahren gekonnt, aber alter Film hin oder her, ich finde das Ergebnis des 111-Minüters, der es mittlerweile bei uns auf Bluray geschafft hat, schlichtweg nur langweilig. Zu Beginn genießt man ihn aufgrund der üblichen Stummfilm-Qualitäten, wenn überagiertes Spiel und überzogene Maskerade künstlerisch angenehm zu wirken wissen, Theaterkulissen schlicht, aber wirksam eingesetzt werden, man Außenaufnahmen mit vielen Statisten sichten darf, welche den Szenen Echtheit suggerieren, und uns eine alte, vergangene Kultur begegnet, die zudem von einer fiktiven erzählt. Auch die Herkunft aus der Sowjetunion, einem Land dem wir viele Science Fiction verdanken, wirkt dementsprechend mit, allein die Schriftzeichen ihrer Kultur faszinieren mich immer wieder. 
 
Negativ fiel mir zu Beginn lediglich die technisch modernen Zwischentitel auf. Da hätte ich mir Texttafeln gewünscht, die dem Alter von "Revolt of the Robots" (Alternativtitel) gerecht würden, zumindest hätte man neue auf alt trimmen können. Alles weitere Negative kam erst mit fortschreitender Laufzeit auf. Wenn man sich an der fantasiereichen Marsmode und dem an "Krieg der Sterne" erinnernden Stil der Roboterkostüme halbwegs satt gesehen hat, fällt allmählich der Leerlauf einer zu ereignislos erzählten Geschichte auf, die auch mit etwas Geduld nach einer Stunde Laufzeit nicht wesentlich aufregender ausfällt. Ich mag Stummfilme, ich mag Science Fiction, ich habe Respekt vor anderen Kinokulturen, aber ein Film ist in meinen Augen nicht automatisch frei von Kritik und automatisch sehenswert, nur weil er (in diesem Falle zur späten) Pionierzeit des laufenden Bildes entstanden ist. "Aelita - Queen of Mars" (Alternativtitel), in dem Fantasien zur Wirklichkeit werden, wenn es recht spät zum im Titel genannten Flug zum Mars kommt, ist langweilig ausgefallen, bezogen auf seine Zeit filmhistorisch interessant zu nennen, aber für einen Blick auf vergangene cineastische Tage kann ich auch auf bessere Werke dieser Dekade zurück greifen. Der sympathische Versuch von Yakov Protazanov wird von mir keine zweite Chance erhalten.  Wiki

03.12.2023

ROCKETEER (1991)

Während die Zeichentrickserie "Rocketeer" die Idee des zugrunde liegenden Comics eher wie eine durchschnittliche Version des Themen-ähnlichen "Steamboy" aussehen lässt, ist "Der Raketenmann" (Alternativtitel) der 90er Jahre ein im Herzen auf klassisches Popkornkino ausgelegtes Abenteuer, das nicht mit Geld und Schaueffekten spart, also nicht gerade unaufgeregt daher kommt, dank seiner Entstehungszeit aber keinen Dauerzustand der Action-Bespaßung sucht, wie es heutige Produktionen a la Marvel, "Star Wars" und Co suchen. Rocketeer bietet einen geradezu klassischen, zufälligen dazu gewordenen, Superhelden, Ende der 30er Jahre auf einen Raketenrucksack stoßend, für den sich Banditen, Spione und das FBI gleichermaßen interessieren. Wenn ein aalglatter Gentleman-Film-Star als Nazi-Spion enttarnt wird, tritt selbst die Mafia auf die Seite der Guten. Das kann nur Hollywood verspielt liefern, ohne dass es sauer aufstößt und stattdessen wunderbar in die leichtfüßige, gar nicht wirklich politisch interessierte, Inszenierung passt. Wenn die Nazis am Ende ihr Fett weg kriegen, wird es jeden "Indiana Jones"-Fan gefallen, so sehr wie ihr Ableben Kino-Luft atmet. 
 
Dass einer von ihnen wie Frankensteins Monster aussieht und somit wunderbar in die Comic-Welt von "Dick Tracy" passen würde (der ein Jahr zuvor floppte), ist nur ein weiteres Beispiel für den kunterbunten Mix diverser Stoffe, von "Superman" bis "Iron Man", toll besetzt mit Billy Campbell (der auch als Synchronsprecher in eingangs genannter Zeichentrickserie aktiv war), noch besser besetzt allerdings in den Schurkenrollen. Die Musik erinnert gelegentlich an "Zurück in die Zukunft", alte Mantel- und Degenfilme werden während der fiktiven Dreharbeiten im Film geehrt und parodiert (herrlich wenn der deutlich erkennbare Held die Maske abnimmt und erst dann erkannt wird), und auch die Liebesgeschichte, samt Errettung durch den Helden, könnte nicht klassischer ausfallen, mit Ausnahme der Endvereinigung, wenn ein dort nachgesprochenes Filmzitat die Geschlechterrollen charmant vertauscht. Dass das alles ur-amerikanisch daher kommt, wirkt kaum unangenehm, trotz ständiger Präsenz des Nationalstolzes, nicht nur repräsentiert durch die Nationalflagge in entscheidenden Aufnahmen (was sicherlich auch der Printvorlage geschult ist), sondern auch durch den Running Gag mit dem Kaugummi. Vielleicht liegt es daran, dass der Pro-Amerika-Aspekt nicht zur penetranten Propaganda wird, oder auch daran dass der Blick in die 30er Jahre es zulässt, das Verhalten des FBI als fragwürdig darstellen zu können, ohne die Institution an sich zu kritisieren. 
 
So oder so will "Rocketeer - Der Raktenmann" (Alternativtitel) nur kurzweilige Popkornunterhaltung sein, holt das Verhalten von FBI und Mafia nur des Retro-Klischees wegen mit an Bord, und da Regisseur Joe Johnston die 30er Jahre ebenso wunderbar aufleben lässt, wie das klassische Kino-Feeling, weiß das Gesamtergebnis zu gefallen. Etwas mehr Innovationen wären für ein besseres Ergebnis dennoch wünschenswert gewesen. Aber für einen verregneten Sonntagnachmittag ist "Rocketman" (Alternativtitel) genau der richtige Film.  Wiki

17.09.2023

CHUCKY UND SEINE BRAUT (1998)

Nach drei sehr angenehmen Filmen, die sich trotz verspieltem Aufhänger eher an das Sub-Genre des Slashers hielten, erhielt die Reihe um "Chucky - Die Mörderpuppe" unnötiger Weise einen Stilwechsel hin zur Horror-Komödie. Obwohl ich persönlich die Gangart der drei Vorgänger bevorzuge, so bin ich doch positiv vom Ergebnis des vierten Teils überrascht, fand ich ihn doch seinerzeit nur ganz nett und etwas zu gewollt auf cool getrimmt. Das sehe ich heute nicht mehr so. Ganz im Gegenteil beschert "Chucky und seine Braut" treffsicher erzählt ein gute Laune-Kino der rasanten und morbiden Art und schafft es den Puppen derart viel Leben einzuhauchen, dass tatsächlich eine Art Romantik in ihrer Hassliebe zueinander zu spüren ist. Puppen die Sex haben und viele andere Ideen hätten in reiner Provokation baden können, doch Ronny Yu und Stammautor und Chucky-Erfinder Don Mancini bescheren den Figuren und dem dünnen Plot genügend Charme, so dass zu infantiles Getue umschifft wird und das Ganze stattdessen treffsicher humoristisch eingefangen wird. 

Alternative Mentalitäten wie Metaller werden sich heimisch fühlen, der Film atmet diese Subkulturen aus allen Poren, umso schöner ist es, dass es hier nicht einzig um Coolness geht und der schräge Comic-Charakter der Situationen so weit wie nötig hochgeschraubt wird. An blutigen Momenten mangelt es so wenig, wie an humoristischen. Optisch ist "Bride of Chucky" (Originaltitel) ein Augenschmaus in vielerlei Hinsicht, und die Geschichte kommt entspannt, da nicht überfrachtet und zügig erzählt daher, lässt sich für die Figurenentwicklung dennoch genügend Zeit, macht aber auch deutlich an den Puppencharakteren mehr interessiert zu sein, als an den menschlichen, die dennoch als die Helden des wilden Road Trip betrachtet werden. Dass der Plot dünn ausfällt, liegt am eigentlichen Aufhänger, der bereits ein derartiger Selbstläufer ist, dass er in sämtlichen Szenen alternativ ausgekostet werden kann und somit keine weitreichendere Geschichte benötigt. 

Einzig ärgerlich ist es um den Wechsel der Gesetzmäßigkeiten. Andy wird ignoriert. Plötzlich ist ein Amulett die Rettung aus den Puppenkörpern. Da hätte man sich zumindest die Mühe machen können Chucky diese Alternative neu erfahren lassen zu können über eines der Bücher, welches Tiffany zu seiner Wiedererweckung studiert hat. Stattdessen bangt man um ein Ausbremsen der Geschichte und präsentiert diese Methode als schon immer da gewesen. Das verärgert in einem sonst so wundervoll erzählten Film, der im Ergebnis gar den schlichteren, obwohl der Reihe treu gebliebenen, "Chucky 3" zu übertreffen weiß und mit "Chucky's Baby" sechs Jahre später noch einmal an schrägen Ideen übertroffen wurde, bevor Mancini der Reihe 2013 mit "Curse of Chucky" einen zweiten Wandel Richtung Gruselfilm bescherte und den Grad des Wahnsinns somit wieder zurückschraubte.  Wiki

14.09.2023

LIEBE, TANZ UND 1000 SCHLAGER (1955)

In diesem recht frühen Werk mit Peter Alexander ist der Musiker bereits ein bekannter Star, und darf sich selbst spielen. Dass er in der hier erzählten Geschichte als Schlüpferstürmer so berühmt ist, dass man sich nicht mehr traut ihm eine erwachsene Frau zur Seite zu stellen, was zu einem ähnlich verjüngenden Aufhänger wie in "Die Feuerzangenbowle" führt, könnte man voreilig als riskant, da rufschädigend bezeichnen, zumal Peter Alexander in der Realität den Ruf einer treuen Seele genoss. Aber wir reden von einer Zeit, in der es fesch und keck war alles Attraktive zu begatten, und man sieht dem guten Mann an, wie sehr er es genießt diese Rolle auf seine üblich charmante Art auszufüllen. Allerdings fällt seine Anwesenheit weit geringer aus, als man vermuten würde, denn vordergründig geht es um einen bislang erfolglosen Talentsucher und seine neue Entdeckung. Und so naiv diese Filmzeit in Deutschland, und insbesondere das Genre des Musikfilms, geradezu typisch war, so sehr wird doch genau dieser Bereich überstrapaziert. 

Die Art wie Talentsucher und zukünftiges Talent zusammen finden, das eher stillose Herumgehoppel der Dame, wenn sie freien Herzens singen darf, wie es ihre Natur geradezu verlangt, der Trick mit welchem man per Radio auf sich aufmerksam macht, und ganz besonders der angeblich kindliche Look einer offensichtlich erwachsenen Frau, das ist alles zu viel der Blauäugigkeit und raubt "Liebe, Tanz und 1000 Schlager" einiges von seinem Potential, trotz flotter Erzählung mit sympathischem Touch. Letztendlich ist der Streifen dann doch etwas zu austauschbar ausgefallen, um auf diese höchst naive Art zu funktionieren, angereichert mit arg viel Musik, selbst für diesen Typ Film, und zu wenig Peter Alexander bietend in für die dünne Story oft weniger entscheidenden Szenen. Etwas Herumgealber darf nicht fehlen, gerade bezüglich des neumodischen Campers mit Elektrofunktionen, aber gerade in solchen Szenen hätte ich lieber Alexander gesichtet, anstatt den Talentsucher. Unterfordert wirkt ebenfalls Hubert von Meyerinck als engstirniger Leiter einer Plattenfirma, der aber immerhin das Beste aus seinen Szenen macht, die ganz deutlich ihm gehören. Letztendlich interessiert man sich nicht wirklich für die Geschichte, und für eine Annäherung zwischen Caterina Valente und uns Peter leider auch nicht. Da gibt es definitiv romantischere Werke. Fans der hier anwesenden Prominenz oder des Genres an sich werden hingegen auf banaler Ebene zufrieden mit "Love, Dance and 1000 Songs" (Alternativtitel) sein.  Wiki

13.05.2023

DRACULA (1992)

Das berühmte Buch über den mächtigsten Vampir der Welt ist so unglaublich oft verfilmt worden, doch ich stimme der allgemeinen Meinung im Internet zu, dass dies selten so hervorragend geschah, wie in Francis Ford Coppolas Version aus den 90er Jahren. Abgesehen von der Fehlbesetzung mit einem unter schauspielerischer Größen negativ auffallenden Keanu Reeves, überzeugt jede Rolle. Die Technik ist dank ordentlicher Finanzierung auf dem neuesten Stand und dank Visionären in den Händen von Leuten, die diese sowohl effektiv, wie auch künstlerisch wertvoll einzusetzen wussten. In einem Film, der sich für eine Großproduktion äußerst vielschichtig analysieren lässt, wissen die Bilder zu erstaunen, der bereits bekannte Plot in einem Mix aus klassischer Erzählung und Modernisierung (z.B. die herrliche Neuinterpretation des Van Helsing) erneut mitzureißen, Bauten und Drehorte in ihrer Entfremdung für das Surreale, sowie für die Vergangenheit zu beeindrucken und gelegentlich zu irritieren, und eine gut erkennbare Verspieltheit des Regisseurs weiß einen im einen Moment zum Schmunzeln zu animieren (Dracula scheint gar nicht vor Harker seine Übernatürlichkeit verheimlichen zu wollen/können), nur um uns kurz darauf wieder zu beunruhigen oder zu gruseln. Harmlos ist die gerne auf Effekte achtende Mainstream-Version nicht, diesbezüglich täuscht Coppola gern, ebenso wie es der Ruf des Niveaus von Mainstream von sich aus tut. 

Die herausragend besetzte, titelgebende Figur weiß vielschichtig zu wirken. Dracula besitzt nicht nur eine dämonische Präsenz, die regelrecht gruselig über Entfernungen hinweg allerorts mit unterschiedlichsten Methoden zu verstören und zu manipulieren weiß, sein Schicksal fußt zudem auf einem tragischen Fundament, welches in "Bram Stoker's Dracula" (Alternativtitel) zu Genüge gewürdigt und bedacht wird, ohne den Blutsauger dafür an gefährlicher Ausstrahlung einbüßen zu lassen. Er darf Verführer, Liebender, Monster, Verfluchter und Verstoßener in einem sein. Selten fühlte man sich der Figur so nah, so intensiv wie sie hier verstanden wird, und selten erlebte ich eine derartige Vorgehensweise in einem Film, der eine solche Figur dennoch zum Aggressor erklärt. Mögen Gut und Böse, ob bei Dracula oder den anderen Figuren, auch nie komplett voneinander getrennt sein und gerade auch die Schlussentscheidung noch einmal die bisherige Motivation des Mobs in Frage stellen, nichtsdestotrotz ist Dracula das gefährliche Übel, das über dem Wohl der Bevölkerung schwebt und mit ihm sadistisch und eigennützig spielt. 

Es ist schön zu sehen, dass nicht nur Dracula genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Alle Charaktere werden genügend beachtet, so dass sie zum Mehrwert der Geschichte werden und man ihnen nah genug kommt, um sie zu verstehen und die kommenden Schicksale mitfühlen zu können. Was den Leuten hier passiert, soll uns nicht kalt lassen und lediglich die Geschehnisse vorwärts treiben, wie sonst meist im Horrorfilm üblich. Die Figuren sollen emotional, wie körperlich leiden, und der Zuschauer soll dies mitempfinden können. Kurzum gehen hier Respekt vor Verlusten, den Figuren und dem Urstoff Hand in Hand mit einem imposanten, flotten und bildgewaltigen Stil, einer analytischen und künstlerisch wertvollen Umsetzung und einem hohen Unterhaltungswert, der in der Regel den oberflächlich interessierten Konsumenten ebenso mitzureißen weiß, wie den vielschichtig interessierten Cineasten.  Wiki

15.04.2023

HARRY UND SALLY (1989)

Es sind nicht seine Drehbücher, die hat wer anders geschrieben, aber letztendlich hat Regisseur Rob Reiner die Eingangssequenz für "Harry und Sally" aus dem Hauptplot seines Teenfilms "Der Volltreffer" aus dem Jahr 1985 entnommen und lässt das ungleiche Paar diesmal erst erwachsen werden, bevor es zueinander findet. Hierfür spielt die Geschichte zwei Mal mit Zeitsprüngen, lässt dann aus den sich nicht sympathisch findenden Menschen Freunde werden, und von nun an fiebert der Zuschauer über einen inhaltlich lang gestreckten Zeitraum mit, dass diese wundervollen Menschen, mit ihren Macken, Tücken und ihrem Charme, partnerschaftlich zueinander finden. Der Weg dorthin ist äußerst amüsant, nicht weil die eigentliche Geschichte so höllisch interessant klingt, sondern weil das Drehbuch uns derart geniale Dialoge und Situationen beschert, dass "When Harry Met Sally..." (Originaltitel) damit etwas völlig Eigenständiges im Meer der romantischen Komödien wird. 

Fast scheint es so, als wäre ihm das Anliegen der Romantik egal, so lebensnah und bitter die Komik manches Mal anmuten mag, ohne dabei gleich zur Tragikomödie zu werden. Aber "Harry und Sally" hat sein Herz am rechten Fleck, verliert sein Ziel nie aus den Augen, gönnt uns jedoch statt dem üblichen Kitsch des Genres etwas, das den Zuschauer tatsächlich zum Schmachten bringt: er lässt uns die beiden richtig kennen lernen. Aus zwei Streithähnen werden Freunde, die sich all das anvertrauen, was sie dem eigenen Geschlecht nicht sagen können, und darüber hinaus freilich vieles mehr. Thematisiert werden Fragen wie, können Männer und Frauen einfach befreundet sein? Gibt es einen Zeitpunkt wo aus Freundschaft keine Liebe mehr werden kann? Was wollen Männer und Frauen jeweils in einer Beziehung? Wie gehen sie mit Trennung um? Und freilich geht es auch um das Reifen, um Theorie und Praxis und um die Menschen um einen herum, die hier keinesfalls, wie so oft in Vergleichsfilmen, entweder zu nervigen Sidekicks werden, oder zur enttäuschten ersten Wahl einer der Protagonisten. 

Stattdesen arbeitet ein Teil der Geschichte sogar damit, dass es eine solche Person im nahen Umfeld nicht gibt, ganz im Gegenteil, wie ein herrlich treffsicher Trinkspruch während einer Hochzeitsfeier bestätigt und zu einem der größten Lacher wird. Die Nebenfiguren sind ebenso greifbare Menschen wie die Hauptfiguren und ganz wichtig für das soziale Umfeld der beiden und für die Psychologie des Films, selbst für seinen Humors und seine Technik (z.B. die Split Screen-Sequenzen). "Harry & Sally" ist nicht nur darin und in den anderen bereits erwähnten Unterschieden zur typischen RomCom Ausnahme. Auch die berühmteste, lauteste und vulgärste Szene des Films, die in anderen Werken oft der Publikumsliebling der Masse mit ihrem einfach gestrickten Humor wird, während die tatsächlichen humoristischen Schätze fast unbemerkt bleiben, gehört hier tatsächlich zu den Highlights, auch von der Schauspielleistung Meg Ryans her. 

Was aber nicht bedeutet, dass diese Szene die zu entdeckenden Humorschätze besagter Vergleiche ersetzen würde. Die gibt es hier ebenfalls zu erleben und dies zuhauf, manchmal schlichtweg zur Verdeutlichung der Charaktere, wie die Idee mit den Karteikarten für die Videosammlung, oder die Unterhaltung über Sex nach einer missglückten Verabredung, manchmal um Stimmungen zu untermauern, wie die herrliche Situation rund um einen der hässlichsten Tische der Welt. Laute Komik, wie die Kernspuckszene im Auto und die berühmte Orgasmusszene, gehen Hand in Hand mit sensiblem Humor, empathischen Beobachtungen und tatsächlich auch manchem Filmklischee, das sich inmitten der genialen Zutaten nicht einmal wie ein solches anfühlt. "Harry und Sally" ist ein gute Laune Film, eine Komödie, die einem zum Träumen verführt, ein Film über Menschen, die man kennen und mögen lernt. Er ist einer der ganz großen Werke eines Subgenres, das meist nur der geistfreien Gefühls-Berieselung dient. Eben weil sich der Film guckt, als gehöre er nicht dazu, funktioniert er so gut und wird zum Pflichtfilm eines jeden Kinointeressierten.  Wiki

KATE UND LEOPOLD (2001)

Neben Julia Roberts und Sandra Bullock war Meg Ryan die bedeutendste Darstellerin für romantische Komödien in den 90er Jahren. Ihre Wirkung und ihre Auswahl der Drehbücher war überragend, sie selbst war laut dem was ich mal gehört habe jedoch kein Freund dieses Genres. Dennoch drehte sie 2001 mit Verspätung erneut eine solche, wahrscheinlich weil Alternativprojekte nicht den selben immensen Erfolg einbrachten. Aber die Klasse vergleichbarer Projekte, wie "E-Mail für Dich", "French Kiss" und "In Sachen Liebe", konnte diese nicht einfangen. Dabei hatte man mit Hugh Jackman einen gut agierenden und charismatisch wirkenden Partner an ihrer Seite, ein Vorteil, der gerade in diesem Sub-Genre nicht zu unterschätzen ist. Mit Liev Schreiber hatte man zudem noch eine weitere Sympathiefigur mit an Bord, und der Aspekt zweier Zeitdekaden und damit unterschiedlicher Mentalitäten, ist interessanter Natur, somit auch förderlich für den Unterhaltungswert und unterstreicht zudem die universelle Grundsätzlichkeit von Liebe, eine gern gesehene Aussage in dieser Art Film. 

"Eve und der letzte Gentleman" hatte die Zusammenkunft verschiedener Zeitkulturen 2 Jahre zuvor jedoch wesentlich pfiffiger und treffsicherer thematisiert und dies ohne eine Zeitreise einzubauen, die grundsätzlich für eine wackelige Logik sorgt. Doch dass dies auch in "Kate & Leopold" der Fall ist, ist kein nennenswerter Schwachpunkt am Projekt, soll das Ergebnis doch ohnehin ein blauäugig erzähltes Märchen sein. Etwas unangenehmer fällt da eher der Sidekick in Form von Kates Bruder auf, der regelrecht publikumsanbiedernd eingebracht wird. Er ist eine jener Kleinigkeiten, die sich etwas zu sehr sammeln, und den an sich nett zu schauenden Streifen damit arg in die Banalität rückt. Anstatt auf die Chemie zwischen dem Liebespaar zu bauen, sowie ihre unterschiedlichen Ansichten und Zeitprägungen allein für sich wirken zu lassen, hatten die Verantwortlichen des Streifens ständig das Gefühl dem Publikum mehr bieten zu müssen. 

Und so erleben wir eine Verfolgungsjagd per Kutsche, oder die Jagd nach einem Taschendieb zu Pferde, welche eine eigentlich zurecht ruhig vor sich hin plätschernde Geschichte künstlich aufpeppen. Zudem gewöhnt sich Leopold viel zu schnell an die neue Welt, gibt sich mit Banalitäten wie dem Sichten vom TV zufrieden, was ihn viel oberflächerlicher wirken lässt, als vom Drehbuch eigentlich gewollt. Zu viele, mal mehr mal weniger interessante Aspekte, werden eingebracht, um die Geschichte aufzuwerten (Leopold als Liebesvermittler, Leopold als Werbegesicht, ...). Das erklärt auch warum der Streifen 23 Minuten länger läuft, als die Standardlaufzeit dieser Art Film, und das tut dem Endergebnis nicht gut. Meg Ryan bezaubert wie eh und je (sympathisch tolpatschig gelegentlich, wie in ihren Erfolgen), der vom Pech verfolgte Liev weiß zu wirken, Jackman spielt sich in die Herzen der Zuschauer, eigentlich funktioniert "Kate & Leopold" recht gut, aber dann kommt es immer zu Brüchen im eigentlich so einfachen System, durch kleine Störfaktoren, die das Seherlebnis schmälern. Am Ende wurde man zwar nett unterhalten, aber nicht so kompromisslos wie in den guten Liebeskomödien mit Meg Ryan.  Wiki

14.03.2023

WEDNESDAY - STAFFEL 1 (2022)

Über die Besetzung von "Wednesday" kann ich nicht klagen, sowohl die Erwachsenen, als auch die Kinder sind alle überzeugend besetzt. Aber "Addams Family" ist das hier präsentierte nicht, schade. In einem unpassenden Mix aus "Harry Potter", Kinder-Krimi und einem Hauch "Addams Family" wird uns eine Serie für Teenager vorgesetzt, die Erwachsene fast komplett als Zuschauer ausblendet. Damit könnte ich noch leben, wenn die Mentalität der Addams sich in Wednesday wiederspiegeln würde, könnte sie doch ein Vorbild für das Zielpublikum in Sachen Andersartigkeit sein, wichtiger denn je in einer gleichgeschalteten Gesellschaft, die immer nur Vielfältigkeit vorheuchelt. Aber nein, Wednesday ist nicht das Mädchen, das wir in den 90er Jahren per Kinofilme besser kennen lernen durften, nachdem sie in der 60er Jahre Serie zu sehr unterging. Andersartigkeit dient hier lediglich als Rohdiamant der geschliffen werden muss, um am Ende wieder angepasst zu sein. Das ist eine traurige Mentalität, und der Weg dorthin ist derart unangenehm an die Addams angelehnt, dass er sich nie genug von dem Vergleich lösen kann. 

Selbst wenn dies kurzfristig gelingt, bleibt "Wednesday" im ersten Jahr zu infantil und vorhersehbar, wird trotz intensiver Beteiligung von Tim Burton auch nie morbide genug, gerade was den romantischen Aspekt betrifft. Nette Ideen, wie der Skorpion als Haustier, der Kosename kleine Regenwolke, das Elternbild vom eiskalten Händchen und ähnliches, werden überschattet von dämlichen Summsumms, einer Schule in welcher die Art der Addams zum Mainstream unter vielen wird, einem Onkel Fester, der statt Mörder und Leichenfledderer nur noch Bankräuber sein darf, dem im Internet mittlerweile zum Kult erklärten Wednesday-Tanz, der konstruierter kaum ausfallen könnte und vielen anderen unangenehmen Zutaten. Zumindest die Freundschaft mit der fröhlichen Mitbewohnerin hat mir ganz gut gefallen, auch in der Raumaufteilung, ja sogar in der gegenseitigen Annäherung. Warum man bei derartiger Distanz zum Comicvorbild für eine derartige Teenagerserie nicht auf neue Charaktere gesetzt hat, oder auf ein passenderes Franchise, will sich mir nicht erschließen. Zumindest ist Disneys Videothektenfilm "Die Addams Family und die lieben Verwandten" nun nicht mehr das einzig maue Realfilm-Projekt, das aus dem Vorbild gewonnen wurde.  OFDb

Лучший частный хостинг