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27.07.2024

SORORITY ROW (2009)

Ein Streich unter Studenten geht gehörig nach hinten los und fordert ein Todesopfer. Die Leiche wird versteckt, der Unfall verheimlicht, doch acht Monate später werden die Beteiligten nach und nach umgebracht...

Die Sache mit dem Radwechsel-Kreuz...

Wer denkt aufgrund der Parallelen im Aufhänger nicht automatisch an "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast", der in den 90er Jahren dem großen Erfolg "Scream" schneller folgte, als dass er hätte qualitativ ausfallen können? Teenager der 00er Jahre sicher nicht, die zum Zielpublikum von "Schön bis in den Tod" (Alternativtitel) gehören. Es ist schön, dass das fertige Produkt den Genre-Freund anderer Generationen dennoch nicht ausschließt, sofern der nicht mehr erwartet als den typischen, psychologisch oberflächlich erzählten Slasher. Mehr oder weniger qualitativ ist er aber freilich auch nicht angegangen. Er ist sogar konstruierter ausgefallen, als besagtes Produkt der 90er, auch wenn man dies kaum glauben mag. Der Weg in den Tod des Opfers des alles auslösenden Streiches könnte kaum realitätsferner ausfallen, und die Figuren, um die es geht, sind eher in einem Modekatalog zu Hause, anstatt im Leben eines durchschnittlichen Studenten aus den USA. 

Wegen Authentizität schaltet man nicht ein, wer es jedoch wegen der blutrünstigen Momente tut, wird ebenfalls nicht glücklich werden. Die Morde sind heftig genug inszeniert, aber über den Film gut verteilt, so dass der Streifen nicht zur reinen Schlachterorgie verkommt. Mörderraten steht auf dem Programm, das reizt stets, allerdings sind falsche Fährten arg schlicht ausgefallen und die Psychologie des Streifens insgesamt zu plump, als dass es sich lohnen würde auf Verhaltensauffälligkeiten oder ähnliches zu achten. Somit sind die Überlegungen der Täteridentität eher ein blindes Ratespiel, anstatt eine Frage des Kombinierens, freilich versehen mit einem offensichtlichen Schluss für Stammzuschauer des Horrorbereichs. Aber auch dies überrascht in einer Produktion für Jugendliche nicht wirklich, da das Zielpublikum in der Regel über weit weniger Sehgewohnheit verfügt. Also kann man über derartiges großzügig hinwegsehen, so flott wie "Whisper"-Regisseur Stewart Hendler "Sorority Road - Schön bis in den Tod" (Alternativtitel) inszeniert hat, so dass Langeweile eigentlich nur bei jenem Zuschauer-Typ aufkommen kann, der von der üblich gleichen Chose, die klassische Klischees mittels üblicher Stereotype serviert, schnell genervt ist. "Sorority Row" ist alles andere als Kunst oder Kreativität, als stumpfer Zwischendurchverzehr fand ich ihn aber durchaus in Ordnung. Das mögen Freunde des 1983er Originals "The House on Sorority Road" anders sehen, mir ist die erste Verfilmung bislang jedoch unbekannt.  Wiki

21.01.2024

DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER (1983)

Nach dem erwachseneren Touch im ernster gehaltenen "Das Imperium schlägt zurück" wird "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" im bunteren und emotionaleren Ton wesentlich mehr Familienunterhaltung als zuvor, stilistisch passt das aber immer noch zu den Vorgängern, so dass die Trilogie dennoch einheitlich wirkt und mit diesem noch immer starken Teil entsprechend gekonnt schließt. Das liegt aber auch daran, dass die fröhlichen Elemente, ja sogar kurze Ausflüge in den Kitsch, nie infantil wirken, was den Unterschied zu "Die dunkle Bedrohung" ausmacht. Auch unterscheidet die beiden Werke, dass Schauwerte so gut wie nie dem Selbstzweck dienen, sondern Teil der tatsächlich zu erzählenden Geschichte sind. Und gerade die weiß im sechsten Kapitel der "Star Wars"-Saga zu gefallen, begonnen im herrlich unangenehmen Tempel von Jabba the Hutt, zur Befreiung Han Solos. Ich bin generell der Meinung, dass man die Finger von der Special Edition lassen sollte und "Krieg der Sterne" in der Urfassung genießen sollte. Und gerade im hier besprochenen Teil ist dies geradezu notwendig, um die Andersartigkeit dieser hier erschaffenen Welt in vollen Zügen genießen zu können. In Jabbas düsterem Palast herrscht in der Urfassung noch eine bizarre, wie aus einer fremden Kultur, klingende Musik. Die Special Edition machte daraus peinliche Partymucke. Das Fremdartige ist im ersten Drittel so unglaublich wichtig, um das Unwohlsein der Figuren hier vor Ort besser spüren zu können. Und Jabba selbst gehört zu meinen liebsten Kreaturen der von George Lucas erschaffenen Welt, an ihm kann ich mich einfach nicht satt sehen. Umso amüsanter ist es, dass die bizarrste, da simpelste Figur, ebenfalls dort vor Ort eingesetzt wird, wirkt der Elefant der Band im Palast doch eigentlich nur wie ein typisches Stofftier aus einem x-beliebigen Kinderzimmer, auch in seiner Bewegungsfähigkeit, und das macht ihn geradezu kultig.

Dass die Ewoks in ihrer Verniedlichung  etwas arg über die Strenge schlagen, mag kein völlig unberechtigter Kritikpunkt sein, er ist zumindest definitiv ein häufig geäußerter, ich persönlich habe mit ihnen jedoch keine Probleme, was auch daran liegen mag, dass "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" eines meiner ersten Kinoerlebnisse war, und ich den Streifen folglich noch immer unbewusst parallel zum Erwachsenenblick mit kindlichen Augen gucke. Mein erwachsenes Ich mag am Einbringen dieser Waldmondbewohner aber auch die entscheidende Glaubwürdigkeit im Plot, denn diese auf Ur-Volk getrimmten Viecher hinterlassen beim Imperium nun einmal nicht den Eindruck einer Gefahr, und diese Überheblichkeit des Imperiums, zusammen mit einer anderen, sorgen erst für die entscheidenden Schritte zum Happy End. Damit wird das Herumgekasper, dass mächtige Kriegsmaschinen und folgsame Soldaten simpelsten Bekämpfungsmitteln zum Opfer fallen, zu einer tatsächlich heiteren Angelegenheit, ohne dem noch immer vorhandenen düsteren Ton der Gesamtgeschichte zu schaden. Die zeigt sich spätestens im Imperator, der eine unheimliche, wie mystische Figur ist und zusammen mit Lord Vader ein böse anmutendes Gespann abgibt. Gelegentlich wird Lucas Einfallslosigkeit vorgeworfen, weil das Imperium erneut an einem Todesstern baut. Ich hingegen habe mich gefreut, dass Filmbösewichte eine gute Idee endlich einmal wiederholen dürfen, anstatt stets auf die nächste fixe Idee zu setzen, denn diese Waffe einmal vollendet im Einsatz, ließe die Ziele des Imperators für immer Wirklichkeit werden, und keine Rebellen könnten dem noch etwas entgegen setzen. Das Aufheben des Gedankens, die dunkle Seite könne man nie mehr verlassen, finde ich einen sehr lobenswerten, menschlichen Aspekt an "Return of the Jedi" (Originaltitel) und sorgt für einen sehr bewegenden Schluss. Dieses von Richard Marquant inszenierte Werk sollte der letzte rundum gelungene "Star Wars"-Film werden. Nicht alles was danach kam war unsympathisch, aber eine derartige Professionalität, wie hier vorhanden, kehrte leider nie wieder zurück, erst recht nicht unter der Beteiligung von Schöpfer Geoge Lucas.  Wiki

07.01.2024

DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK (1980)

Während "Das Imperium schlägt zurück" allgemein als der beste "Star Wars"-Film gilt, war er für mich immer der schwächste Teil der ursprünglichen Trilogie. Ich habe ihn mehr als einmal gesehen, aber auch nicht so oft wie "Krieg der Sterne" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", und kann mein stiefmütterliches Verhalten ihm gegenüber heute nicht mehr nachvollziehen. Ich empfinde ihn heutzutage als gleichwertig, bevorzuge keinen der drei mehr, aber es ist freilich dennoch auffällig, dass er der alleinstehende Versuch (zumindest bis "Rogue One") war, der Reihe einen erwachseneren Ton zu bescheren, kommen Episode 4 und 6 doch verspielter, mit kindlichem Gemüt versehen daher. 
 
Das heißt nicht, dass "The Empire Strikes Back" (Originaltitel) seine Magie und seinen Hang zu einfallsreichen Welten und Lebewesen verloren hätte. In ihm erscheint zum ersten Mal Yoda, die Eiswüste beeindruckt, der Kniff mit der Meteoritenhöhle, die keine ist, erweckt jedes Mal auf ein Neues das Kind in mir, das Schicksal Solos und sein Machospruch sind legendär, das mit "Krieg der Sterne" erschaffene Universum wird gekonnt erweitert und die Mystik der Macht vertieft. Dies diesmal mit mehr Blick auf die dunkle Seite, was ein entscheidendes Element des ernsteren Tons ist. Aber auch das Imperium kommt düsterer und weit weniger filmschurkisch daher, der Sieg am Ende ist ein geringer, das was den Helden widerfährt ist bedrohlicher und hoffnungsloser, das darf sich "Star Wars V - Das Imperium schlägt zurück" (Alternativtitel) als Mittelteil einer Trilogie alles erlauben. Auch im grimmigeren Ton sprechen wir aber immer noch von einem FSK 12-Film. Das von George Lucas erschaffene Werk bleibt somit familienfreundlich, aber das was erzählt wird ist rauer, auch im zwischenmenschlichen Umgangston der Guten, so sehr der von Irvin Kershner inszenierte Teil auch auf Solidarität, Freundschaft, Liebe, Ehre und Menschlichkeit setzt. 
 
Während die Musik sich weitestgehend auf den Kompositionen des Erstlings ausruht, wissen die handgemachten Figuren und Welten (nach nur einmaliger Sichtung damals, werde ich die Trilogie nie wieder in der Special Edition-Version gucken) mit Neuerungen und Erweiterungen das bisher erschaffene Universum zu erweitern, bzw. um ein weiteres zu komplettieren, ohne der bis dahin gezeigten Vision zu schaden. Einzig einige, kleinere Unstimmigkeiten mit dem Erstling, gerade wegen der neu entdeckten Verbindung zwischen Luke und Lord Vader, sind enthalten, so mächtig wie der rechte Arm des Imperators (im ersten Teil noch Kaiser genannt) doch eigentlich dank der dunklen Seite ist und dennoch in Teil 1 nichts bemerkte. Doch auch mit ernsterem Grundton geht es in "Das Imperium schlägt zurück" noch immer Hauptsächlich um Unterhaltung, da blickt man nicht all zu streng auf die Logik. Naivität und geklaute Elemente aus etlichen Legenden und Geschichten bestimmen das Geschehen ebenso wie der hohe Grad an Kreativität. Und mag die Reihe auch nicht zu den Trivialfilmen zählen, so ist sie doch trotzdem lediglich Popkorn-Kino und keine ernstzunehmende Science Fiction, wie es "Planet der Affen", "Der Omega Mann", "Die Delegation", "Welt am Draht" und sogar noch "Alien" waren. Es ist eher seine kindliche, abenteuerliche, mitreißende Art, die mich so begeistert auf die Ur-"Star Wars"-Reihe blicken lässt. Also nicht falsch verstehen, sie ist überragend in dem was sie sein möchte, der Dreiteiler ist zu Recht legendär.  Wiki

06.01.2024

KRIEG DER STERNE (1977)

Krieg der Sterne ist einer DER Popkornfilme schlechthin. Während im selben Jahrzehnt Werke wie "Rollerball", "Westworld", "Colossus", "Phase IV" und Co gezeigt haben, wie ernstzunehmende Science Fiction aussieht, mixt George Lucas in seinem Gute Laune-Kultfilm das Genre mit dem der Fantasy und beschert dem märchenhaften Bereich diverse Elemente verschiedener Legenden und Klischees. Herausgekommen ist ein kurzweiliger, beeindruckender und das Genre beeinflussender Abenteuer-Action-Science Fiction mit humoristischem Anteil, der gekonnt eine naive Geschichte mit einem interessant geprägten, fremden Universum kombiniert, das eigene Gesetzmäßigkeiten besitzt, allerhand Figuren und Welten präsentiert und als Aggressoren (allen voran Darth Vader) etwas wirklich Bösartiges auf die friedliebenden Bewohner dieser Welten los lässt. Das faszinierende Mysterium rund um die Macht, welches edle Ritter mit Lichtschwertern in religiöser Form hervor brachte, aber auch dunkle, verführerische Seiten bereit hält, ist neben der zugänglichen und sympathischen Figurenschar das Schlüsselelement zum Funktionieren dieses Streifens. 

Der ist nicht immer logisch, nicht nur was physikalische Elemente betrifft, auch inhaltlich, wenn z.B. über den Mentor, der einen gefühlt zwei Tage in die Macht einführte, mehr getrauert wird, als über Onkel und Tante, die man ein Leben lang kannte und einen groß gezogen haben. Das meiste andere, worüber man diesbezüglich stolpert, ergibt sich erst über die Fortsetzungen, damalige ebenso wie heutige, so dass die Geschichte durch sie immer mehr Lücken erhält. Als Film für sich lässt sich alles andere mit der anderen Welt und dem Schwerpunkt, lediglich ein Unterhaltungsfilm sein wollen, entschuldigen. Und die vielen Stärken, Schauwerte und die Stimmung, die dieser wundervolle Film zu entfachen vermag, lassen einen an einen solch unnötigen Kritikpunkt ohnehin nicht zu lang und streng verweilen. Das Outfit Lord Vaders, die beeindruckenden Weltraumschlachten mit unterschiedlich anzusehenden Raumschiffen, der Mut die Geschichte einige Zeit über zwei Roboter zu tragen, von denen einer nur fiepsen kann, "Star Wars" (Originaltitel) lebt von vielen Schauwerten und Ideen, getragen von einer klassischen Heldengeschichte, in welcher am Ende das Feiern eben dieser zählt und nicht die bitteren Verluste. 

Hätte es nie eine Fortsetzung gegeben, würde auch umso mehr auffallen wie mutig es gerade in einem Film für ein großes Publikum zu nennen ist, den Oberbösewicht überleben zu lassen. Nun ja, angeblich hatte George Lucas schon immer einen Mehrteiler im Sinn, auch zur Entstehung von "Star Wars IV - Eine neue Hoffnung" (Alternativtitel), aber der Mann schwätzt viel, und eben jene Ungereimtheiten, welche der hier besprochene Science Fiction erst durch die Fortsetzungen erhält (z.B. alles was mit dem Nichtwissen Vaders über seine Kinder zu tun hat), zeigen dass er die Geschichte, wenn seine Aussage stimmen sollte, zumindest noch nicht weit durchdacht hatte. Dennoch sei gesagt, dass auch die komplette Trilogie, trotz anwachsender Widersprüche, ein wundervolles Filmerlebnis der besonderen Art bleibt, damals wie heute, Episode 4 ebenso wie 5 und 6.  Wiki

09.12.2023

STAR WARS - EPISODE 9 - DER AUFSTIEG SKYWALKERS (2019)

Das ist er also, der bisherige, große Schluss der Kult-Reihe "Krieg der Sterne", welche die meisten Filmkonsumenten, ja sogar einige Cineasten, viel zu ernst nehmen, so dass entweder auf die Disneystudios geflucht wird, weil sie das Erbe Lucas' nicht ehrwürdig weiterführen würden, oder auf der anderen Seite Fans das Ergebnis hypen und zu einem großen Kinoereignis erklären. Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Wenn man erst einmal erwachsen geworden ist und die Blauäugigkeit des hoch naiven "Star Wars"-Universums als charmant, anstatt als Krönung der Kinokultur anerkennt, dann kann man auch Gefallen an "Der Aufstieg Skywalkers" finden, auch wenn er, ebenso wie seine beiden Vorgänger, nicht an die Originaltrilogie heranreicht. An die letzten drei Filme der Reihe, die George Lucas noch höchst persönlich inszenierte, aber sehr wohl, bietet "Star Wars" bei Disney angekommen doch endlich wieder ansatzweise das alte Feeling, welches Kitsch und Gefühl in angenehmer Dosis präsentiert, anstatt in der infantilen Überschwemmung eines "Die dunkle Bedrohung", oder im zu geschwätzigen Stil der beiden Nachfolger von diesem. 

Bedeutungsschwanger kommt auch der Abschluss der im Mittelteil schwächelnden, bislang letzten Trilogie daher. Aber wer sich dem Ergebnis nicht völlig verkopft nähert, das Kind im Manne in sich trägt und seit vielen Jahren in Berührung zur Ur-Trilogie steht, der kann manch zu hochgepeitschte Emotion dennoch mitempfinden, wenn Familienwahrheiten und Schicksale sich erfüllen und alle entscheidenden Gesichter, mit denen es einst los ging, noch einmal die Figuren entscheidend beeinflussen dürfen. Mich hat es bewegt, freilich auf ganz naiver Popkorn-Kino-Ebene, und mir hat es gefallen, dass J.J. Abrams dies trotz des zu oft kopierenden und zu innovationslosen Konzeptkinos, das volle Kasse bescheren soll, bei mir geschafft hat. Gekonnt täuscht er mit allerhand Action und Menschlichkeit darüber hinweg, dass wir lange Zeit eigentlich nur einer Schatzsuche beiwohnen, sowie einem Familienkonflikt, der wie eine mutierte Form von "Romeo und Julia" anmutet, wenn man den romantischen Aspekt der Vorlage einmal außer Acht lässt. Dass Tote nicht zwingend tot bleiben müssen, Böse zu Guten werden können, Freunde im entscheidenden Moment zur Hilfe eilen, und all die anderen hochgradig naiven Elemente, gab es in der mit "Krieg der Sterne" begonnenen Reihe schon immer, soll man "Star Wars: Episode IX - The Rise of Skywalker" (Originaltitel) also nicht zu streng ankreiden, zumindest wenn man es bis zu diesem Abschlussteil geschafft hat. Unangenehm im aktuellen Zeitkontext stößt lediglich die gelogene Wahrheit am Schluss auf, die mich an manch linksgrüne Idee heutiger Zeiten erinnert hat. 

Aber Zeitgeist in einem für das aktuelle Massenpublikum konzipierten Filmes, lässt sich wohl kaum verhindern, also was soll's. Da das Ergebnis nicht moralinsauer daher kommt, was bei all den Ereignissen, denen wir beiwohnen durften, auch arg heuchlerisch gewesen wäre, stört derartiges nicht so stark, wie in manch anderem Werk. Ich habe mich auf Trivialfilmebene über zwei Stunden gut unterhalten gefühlt, frei von Leerlauf, trotz dünner Alibi-Handlung und Nonstop-Action, und ein derartiges Stück visuelles Wucht-Kino ist manchmal einfach genau das richtige.  Wiki

15.04.2023

HARRY UND SALLY (1989)

Es sind nicht seine Drehbücher, die hat wer anders geschrieben, aber letztendlich hat Regisseur Rob Reiner die Eingangssequenz für "Harry und Sally" aus dem Hauptplot seines Teenfilms "Der Volltreffer" aus dem Jahr 1985 entnommen und lässt das ungleiche Paar diesmal erst erwachsen werden, bevor es zueinander findet. Hierfür spielt die Geschichte zwei Mal mit Zeitsprüngen, lässt dann aus den sich nicht sympathisch findenden Menschen Freunde werden, und von nun an fiebert der Zuschauer über einen inhaltlich lang gestreckten Zeitraum mit, dass diese wundervollen Menschen, mit ihren Macken, Tücken und ihrem Charme, partnerschaftlich zueinander finden. Der Weg dorthin ist äußerst amüsant, nicht weil die eigentliche Geschichte so höllisch interessant klingt, sondern weil das Drehbuch uns derart geniale Dialoge und Situationen beschert, dass "When Harry Met Sally..." (Originaltitel) damit etwas völlig Eigenständiges im Meer der romantischen Komödien wird. 

Fast scheint es so, als wäre ihm das Anliegen der Romantik egal, so lebensnah und bitter die Komik manches Mal anmuten mag, ohne dabei gleich zur Tragikomödie zu werden. Aber "Harry und Sally" hat sein Herz am rechten Fleck, verliert sein Ziel nie aus den Augen, gönnt uns jedoch statt dem üblichen Kitsch des Genres etwas, das den Zuschauer tatsächlich zum Schmachten bringt: er lässt uns die beiden richtig kennen lernen. Aus zwei Streithähnen werden Freunde, die sich all das anvertrauen, was sie dem eigenen Geschlecht nicht sagen können, und darüber hinaus freilich vieles mehr. Thematisiert werden Fragen wie, können Männer und Frauen einfach befreundet sein? Gibt es einen Zeitpunkt wo aus Freundschaft keine Liebe mehr werden kann? Was wollen Männer und Frauen jeweils in einer Beziehung? Wie gehen sie mit Trennung um? Und freilich geht es auch um das Reifen, um Theorie und Praxis und um die Menschen um einen herum, die hier keinesfalls, wie so oft in Vergleichsfilmen, entweder zu nervigen Sidekicks werden, oder zur enttäuschten ersten Wahl einer der Protagonisten. 

Stattdesen arbeitet ein Teil der Geschichte sogar damit, dass es eine solche Person im nahen Umfeld nicht gibt, ganz im Gegenteil, wie ein herrlich treffsicher Trinkspruch während einer Hochzeitsfeier bestätigt und zu einem der größten Lacher wird. Die Nebenfiguren sind ebenso greifbare Menschen wie die Hauptfiguren und ganz wichtig für das soziale Umfeld der beiden und für die Psychologie des Films, selbst für seinen Humors und seine Technik (z.B. die Split Screen-Sequenzen). "Harry & Sally" ist nicht nur darin und in den anderen bereits erwähnten Unterschieden zur typischen RomCom Ausnahme. Auch die berühmteste, lauteste und vulgärste Szene des Films, die in anderen Werken oft der Publikumsliebling der Masse mit ihrem einfach gestrickten Humor wird, während die tatsächlichen humoristischen Schätze fast unbemerkt bleiben, gehört hier tatsächlich zu den Highlights, auch von der Schauspielleistung Meg Ryans her. 

Was aber nicht bedeutet, dass diese Szene die zu entdeckenden Humorschätze besagter Vergleiche ersetzen würde. Die gibt es hier ebenfalls zu erleben und dies zuhauf, manchmal schlichtweg zur Verdeutlichung der Charaktere, wie die Idee mit den Karteikarten für die Videosammlung, oder die Unterhaltung über Sex nach einer missglückten Verabredung, manchmal um Stimmungen zu untermauern, wie die herrliche Situation rund um einen der hässlichsten Tische der Welt. Laute Komik, wie die Kernspuckszene im Auto und die berühmte Orgasmusszene, gehen Hand in Hand mit sensiblem Humor, empathischen Beobachtungen und tatsächlich auch manchem Filmklischee, das sich inmitten der genialen Zutaten nicht einmal wie ein solches anfühlt. "Harry und Sally" ist ein gute Laune Film, eine Komödie, die einem zum Träumen verführt, ein Film über Menschen, die man kennen und mögen lernt. Er ist einer der ganz großen Werke eines Subgenres, das meist nur der geistfreien Gefühls-Berieselung dient. Eben weil sich der Film guckt, als gehöre er nicht dazu, funktioniert er so gut und wird zum Pflichtfilm eines jeden Kinointeressierten.  Wiki

06.10.2019

STAR WARS - EPISODE 8 - DIE LETZTEN JEDI (2017)

Wusste der Vorgänger "Das Erwachen der Macht" noch mit seiner Nostalgie und der lockeren und kurzweiligen Erzählweise zu überraschen und somit ein gelungeneres Ergebnis abzuliefern, als das was "Star Wars"-Schöpfer George Lucas uns mit seinen Prequels vorlegte, will das theoretisch selbe Rezept bei der direkten Fortsetzung nicht noch einmal so wunderbar zünden. Der Nostalgiebereich wirkt zu bemüht, die Parallelen ein Vorbild kopieren zu wollen (in diesem Falle "Die Rückkehr der Jedi-Ritter") wird deutlicher denn je und wirkt damit ideenärmer und dreister. Irgendwie wollte bei mir nie so recht der Funke überspringen, "Die letzten Jedi" ist einfach kein solch sympathischer Film geworden, wie es sein Vorgänger war. Das liegt aber auch daran, dass die Rückkehr der bekannten Gesichter dort ein wundervolles, emotionales Wiedersehen waren, wohingegen die Anwesenheit von Luke Skywalker gnadenlos verheizt wird. Das ewige Selbstmitleid, die nicht durchschaubare Motivation, die ihn antreibt das zu tun was er tut und schlussendlich auch sein finaler Schachzug und die Folgen dessen, wirken so bemüht wie der Restfilm, wollen Mystik, Tragik und Tiefgang erzeugen, bleiben aber zu theoretisch umgesetzt und zu aufgesetzt präsentiert.

Zwischendurch gibt es immer wieder geglückte Szenarien mitzuerleben, welche die unterhaltsame Luft der guten Teile der Reihe atmen. Interessanter Weise taucht dieses Feeling meist in den simpleren Momenten auf, in den Actionszenen beispielsweise, während tiefer gehende und wichtige Ereignisse zu bedeutungsschwanger aufgeblasen werden, oder unmotiviert als Blaupause umgesetzt werden. Lobenswert ist die Entscheidung sich vom Sith Lord zu verabschieden, der fehlerhafter Weise ohnehin immer wie eine Comicfigur in der ansonsten plastisch kreierten CGI-Optik der Star Wars-Welt wirkte. Zudem weiß das Drehbuch den Zuschauer mehr als einmal die lange Nase zu zeigen, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, und Täuschungen zu überraschenden Wendungen führen. Das Potential für ein besseres Ergebnis war also durchaus vorhanden. Bei wenig Erwartungen wäre das was "Looper"-Regisseur Rian Johnson uns vorwirft auch okay gewesen, langweilig wird es in Episode 8 nie. Aber nachdem Episode 7 trotz aller Recycling-Zutaten so gut zu funktionieren wusste, habe ich einfach mehr erwartet. Und je mehr sich die Geschichte weiterentwickelt, desto mehr bemerkt man, dass sie sich um sich selbst dreht und einfach nicht von den Vorgängern loslassen kann. So wie "Terminator" zu sehr an den Ur-Figuren gebunden ist, um sich heutzutage erzählenswert fortsetzen lassen zu können, so klammert man sich hier zu sehr an den Erlebnissen der Ur-Trilogie um "Krieg der Sterne" fest, so als sei man in einer Murmeltier-artigen Wiederholungsschleife alternativer Ereignisse gefangen. Und das reizt auf Dauer nicht wirklich.  OFDb

05.11.2017

MEINE TEUFLISCHEN NACHBARN (1989)

„Meine teuflischen Nachbarn“ ist einer dieser seltenen Glücksgriffe, bei denen fast alles zu stimmen scheint. Das beginnt mit der beeindruckenden, herangezoomten Überleitung von der Universal-Kugel zur Vorstadtsiedlung, zu einer Zeit in der es noch unüblich war mit den Firmenlogos der Filmstudios zu spielen, und das endet bei einer überraschenden Auflösung nach einem Milschshake-gleichem Durchrütteln des Glaubens des Zuschauers darüber, ob die Klopeks nun Dreck am Stecken haben oder nicht. Letztendlich präsentiert uns Joe Dante einen Film des ewigen Hinhaltens. Schließlich geht es eigentlich um nichts anderes, als um die Schuld- oder Unschuldfrage der Klopeks. Und selten war es derart kurzweilig und amüsant hingehalten zu werden wie hier.

Das liegt an einem stilsicheren, pointenreichen Drehbuch, an der detailverliebten Umsetzung Dantes und seinem Team (allein die Vorortsiedlung im Kontrast zum Haus der Klopeks ist eine Wucht) und selbstverständlich auch an der wundervollen Besetzung. Tom Hanks macht sich sichtbar spielfreudig zum Kasper, ohne dabei an Würde zu verlieren. Ernste wie schräge Töne beherrscht er gleicher Maßen, immer passend zur jeweiligen Phase der Geschichte. Corey Feldman ist für einen sprücheklopfenden Teenie-Sidekick, also eigentlich für etwas Minderwertiges, überraschend spaßig eingesetzt (zumal seine Figur von den erwachsenen Erwachsenen ohnehin nie ernst genommen wird). Und Rick Docummun ist als dümmlicher, gefräßiger Nachbar, welcher der Hauptfigur stehts Flausen in den Kopf setzt, der heimliche Star des Films. Seine Rolle könnte die eines Dan Aykroyd sein, um so passender ist es, dass er in der Deutschfassung dessen Synchronstimme erwischt hat.

Joe Dante pendelt stets zwischen harmloser Horrorparodie und treffsicherer Kritik am Spießertum innerhalb eines verspielten Filmes, der es weiß mit verschiedensten Komikelementen, vom subtilen Ton bis hin zum hemmungslosen Slapstick, zu jonglieren und dabei stets Figuren und Entwicklungsprozess der Geschichte das wichtigste Element sein zu lassen.

So ergibt sich ein niveauvoller, unverkrampfter Komödienspaß, der die grundlegende Situation immer weiter eskalieren lässt, was auch in größter Übertreibung nicht schlimm ist, da „The Burbs“ (Originaltitel) selbst in seiner ruhigeren Anfangsphase bereits überdeutlich die Charakterzüge eines Comicstrips in sich trägt. „Life in the Burbs“ (Alternativtitel) spielt in einer eigenen Kinowelt, der unseren nicht unähnlich, aber dicker aufgetragen. Da passt es um so mehr, dass diese Welt auch von manch schräger Randfigur bevölkert wird, wie beispielsweise dem möchtegernschlauen Müllmann, der von pseudowissenschaftlichen Dingen wie dem Pendeln zu begeistern ist.

Das Sahnehäubchen auf dieser großartigen Rezeptur bildet aber freilich die Besetzung der Klopeks, die wir erst nach und nach zu Gesicht bekommen. Dante ist es wichtig einen hohen Spannungsbogen und Erwartungsgehalt über deren Existenz zu schaffen. Und bekommt man sie erst einmal zu Gesicht, bildet jeder eine andere Art wundervollen Außenseiter, der Täter wie Opfer zugleich sein kann. Dante beherrscht es wie kaum ein anderer eine kleine Gruppe Menschen allein durch ihre Eigenarten zur Hauptattraktion, bzw. zum funktionierenden Motor einer urkomischen Geschichte zu machen. In Sachen harmlose Horror-Parodie steht er mit diesem großartigen Ergebnis Steve Martins „Der Mann mit zwei Gehirnen“ in kaum etwas nach.  OFDb

28.01.2017

AMAZONEN AUF DEM MOND ODER WARUM DIE AMIS DEN KANAL VOLL HABEN (1987)

Nicht viele Leute wissen, dass es von „The Kentucky Fried Movie“ eine Fortsetzung gibt. Man erkennt es nicht einzig am Konzept einer per Kurzfilm-Sketche parodierten Form des amerikanischen TV-Programms, das gab es schließlich auch Jahre vor Teil 1 mit der „Big Gäg Movie Station“, an welcher u.a. auch Chevy Chase beteiligt war und die mit ihrem Nachfolger nichts zu tun hat. Dass eine direkte Verbindung zwischen „Kentucky Fried Movie“ und „Amazonen auf dem Mond“ besteht, merkt man eigentlich nur an dem Running Gag, dass sämtliche Schrottfilme von einem angeblichen Samuel L. Bronkowitz produziert wurden.

Sicher, der Humor ist ebenfalls ähnlich angesiedelt. Aber man merkt grundsätzlich ob das Zucker/Abrahams/Zucker-Team für den Humor eines Filmes verantwortlich ist, oder nicht. Die arbeiteten treffsicherer in „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ im Vergleich zur von anderen Autoren verfassten Fortsetzung „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff“, und so ist es auch mit „Amazonen auf dem Mond“, der bei weitem nicht mehr so pointensicher daher kommt wie sein Vorgänger.

Aber auch er kann sich sehen lassen. Mehr sogar! Denn rein stilistisch ist er flotter umgesetzt als das an mancher Stelle leicht sperrige Original. Mag auch nicht jeder Sketch gleichermaßen zünden, der Großteil des Gezeigten ist eine Lachgarantrie. Und da sich das Medienleben der Amerikaner weiterentwickelt hat, wenn auch nicht im qualitativen Bereich, gibt es auch in einem Teil 2 noch genügend zu parodieren. Unschwer erkennbar ist der Einzug der Videokassetten in das Leben der Amerikaner. Ob als Nebensache zu Beginn im ersten Sketch mit dem unglaublich komisch agierenden Arsenio Hall, oder im Sexvideo-Sketch mit Gaststar Russ Meyer, welchen man als einen Mix der „Kentucky Fried Movie“-Sketche mit dem gefühlsechten Kino und dem Liebespaar vor der Nachrichtensendung bezeichnen könnte, sie ist dem Amerikaner wichtig geworden und stellte die Revolution ihrer Tage da. Kino für zu Hause, welch faszinierende Idee.

Mag man sich auch hauptsächlich an Medien des damaligen Zeitgeistes orientieren (sogar mit einem überraschenden und sehr witzigen Ausnahmeverweis auf das Medium Buch), mit dem Hauptfilm „Amazonen auf dem Mond“ dürfen auch Film-Klassiker wieder dran glauben. Im speziellen Fall diente in erster Linie „Cat-Women of the Moon“ als Vorbild. Was hier parodiert wird lässt sich aber auch auf viele weitere Science Fiction- und Monsterfilme der 50er Jahre anwenden. Auch wenn der über 30minütige Hauptfilm in „The Kentucky Fried Movie“ nicht gestreckt wirkte, so schaut es sich doch angenehmer, dass der „Hauptfilm“ diesmal auf die 90 Minuten Laufzeit verteilt wurde, was außerdem dem Thema Zapping zugute kommt, das in den 70er Jahren sicherlich noch nicht so extrem verbreitet war wie in den 80er Jahren.

Die Höhepunkte der Fortsetzung liegen zum einen in der Darbietung schwarzer Amerikaner ohne Seele (allen voran der grinsende Schlagersänger, der im fertigen Film immer wieder auftaucht) und der Parodie zu „Der Unsichtbare“ namens „Der Sohn des Unsichtbaren“, in welchem Ed Begley Jr., selbstverständlich in Schwarz/Weiß, einen Wissenschaftler spielen darf, der lediglich glaubt unsichtbar zu sein. Doch auch neben dieser beiden Highlights gibt es viele andere großartige Ideen zu erleben, so z.B. eine Beerdigung die zur Comedyshow umfunktioniert wurde, eine hanebüchene Erklärung um das Geheimnis Jack the Rippers, die Peinlichkeit eines Kondomkaufs und seine Folgen, ein mahnender Lehrfilm gegen unsittliches Verhalten (Vorsicht! Läuft erst nach dem ersten Abspann!), eine Doku über das Pethouse-Girl des Monats und einiges mehr.

Stilistisch unterscheiden sich die einzelnen Kurzfilme manchmal stark. So setzt die Parodie einer live übertragenen Gerichtsverhandlung z.B. absichtlich auf unterirdischen Humor (meiner Meinung nach auf sehr gelungene Art), der Sketch um einen Aufreißer, der Probleme mit der modernen Technik bekommt, fällt hingegen recht bieder aus. Und was der Sketch um einen Arzt, der das neu geborene Baby eines Öko-Paares nicht finden kann, im Film zu suchen hat, weiß ich aufgrund des fehlenden inhaltlichen Anschlusses nicht, beschert uns aber immerhin die aberwitzige Konfrontation zwischen einem ahnungslosem Paar und einem schäbigen Wurzelsepp.

Der Großteil folgt inszenatorisch und humoristisch jedoch dem Vorbild des ersten Teiles, für welchen John Landis für die Regie verantwortlich war. Der hat sich diesmal einige geschätzte Kollegen mit an Bord genommen, so z.B. „Gremlins“-Regisseur Joe Dante, was auch erklärt warum die Sketche so unterschiedlich ausgefallen sind. Dem Film bietet dies stilistische Abwechslung und könnte damit auch eine Erklärung dafür sein, warum sich Teil 2 trotz schwächerer Pointensetzung flotter guckt. Glücklicher Weise hat man aber auch die lahmsten Sketche entfernt, wie ein Blick auf die entfallenen Szenen auf der DVD zeigt. Die hätte ich an deren Stelle allesamt ebenfalls nicht mit reingenommen. Es ist vielleicht etwas schade um den Sketch um eine fremdsprachige Bauchrednerpuppe, aber auch dieses Highlight der entfallenen Szenen schaute sich zu langgezogen und hätte den flotten Verlauf von „Cheeseburger Film Sandwich“ (Alternativtitel) geschadet.  OFDb

25.12.2016

STAR WARS: EPISODE 7 - DAS ERWACHEN DER MACHT (2015)

Als J.J. Abrams der längst beendeten „Star Trek“-Reihe um Kirk und Co neues Leben einhauchte, erschuf er damit ein sehenswertes Werk, welches den Start einer neuen Reihe einleitete. Als Selbiger danach versuchte mit „Super 8“ das Familienkino Steven Spielbergs aus den 80er Jahren wiederzubeleben, da scheiterte der gute Mann trotz anfänglicher Sympathien. Das Werk war zu sehr in Spezialeffekten getränkt, als dass es Chancen hatte genügend Retro-Charme zu versprühen. Und nun versuchte sich Abrams an der Wiederbelebung der von Schöpfer George Lucas mit seiner zweiten Trilogie in die Belanglosigkeit gerittenen „Star Wars“-Reihe, die in ihren letzten drei Regiearbeiten Lucas‘ u.a. am selbigen Problem krankte wie „Super 8“.

Unter solchen Voraussetzungen durfte man trotz des tollen Ergebnisses des 2009er „Star Trek“ kritisch sein, ob Abrams es erneut schaffen würde eine totgerittene Science Fiction-Reihe wiederzubeleben. Wie die Einspielergebnisse und die fleißige Weiterproduktion der Reihe samt Nebenprodukten zeigt, ist ihm dies wirtschaftlich gelungen, solch ein großes Ergebnis wie die Wiederbelebung um Spock und Co ist ihm meiner Meinung nach allerdings nicht geglückt, was, wie das Ergebnis von „Star Wars: Episode 7 - Das Erwachen der Macht“ zeigt, auch gar nicht nötig ist.

Der Retro-Charme, den „Star Wars - Das Erwachen der Macht“ (Alternativtitel) ausstrahlt, ist das Einschalten bereits wert. Endlich wird die Geschichte der Ur-Reihe weiter erzählt, so dass man nebenbei erfährt was aus den drei Helden wurde und welchen Einfluss sie auf die aktuellen Geschehnisse haben. Die alten Mimen sind wieder mit an Bord, die neuen Charaktere sind sympathisch ausgefallen, und an allen Ecken und Enden gibt es Wiedersehwerte die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Einfallsreich sieht anders aus, dafür kopiert die Geschichte viel zu sehr ihr Vorbild und dafür fehlt es an innovativen Momenten, welche die Figuren aus ihren Stereotypen herausreißen, so wie es die Müllpresse-Szene im allerersten „Krieg der Sterne“ vorgemacht hat. Allerdings funktioniert die Kopie einer bereits bekannten Geschichte besser als ich vermutete, allein schon weil Abrams mit allerhand Ablenkung alles versucht die Geschichte nicht wie eine Blaupause aussehen zu lassen.

Etwas ärgerlich ist der Handlungsablauf an sich ausgefallen, lebt die Zusammenkunft der Helden doch von zu vielen Zufällen, als dass sie zu gefallen wüsste, was dann am meisten nervt, wenn eine ausweglose Situation mehr als einmal dadurch gelöst wird, dass sie mit der Einführung eines Charakters aus der Ur-Serie blauäugig gelöst wird. Und dass es das ganze Universum interessiert Luke Skywalker wiederzufinden, ist schon ein etwas schwacher Auslöser eines kompletten Filmes um Rebellion, Verrat, Sternenschlachten und zerstörte Planeten. Zumal man sich unweigerlich fragt ob Luke entdeckt werden möchte, wenn er doch freiwillig ins Exil gegangen ist.

Diese Frage muss zwar erst die Fortsetzung beantworten, aber da das Schicksal der „Star Wars“-Reihe nicht mehr bei George Lucas liegt, kann die Antwort auf diese Frage nicht ganz so plump ausfallen wie die Mittel-Trilogie. Was die Frage um den CGI-Overkill betrifft, den Abrams im hier besprochenen Film hätte wiederholen können: hier kann man Entwarnung geben. Trotz etlicher Computereffekte und unzähligen Schlachten sind die Actionszenen und Fights nie überfrachtet ausgefallen. Das geübte Auge kann zuschauen, die Effekte sind erste Sahne, und so manches Mal fühlt es sich so an, als ob man sich tatsächlich mitten in einer Sternenschlacht befindet.

Der einzige Minuspunkt in Sachen Optik besteht leider im Aussehen des neuen Anführers des Bösen. Zwar versuchte man nicht den Imperator zu immitieren, aber leider setzt man uns als Master des Bösen diesmal ein komplett am Computer entstandenes CGI-Wesen vor, welches Echtheit nicht vorgaukeln kann und somit wie ein Zeichentrickelement inmitten eines Realfilmes wirkt. Seine Wirkung ist weder mystisch noch unheimlich, letztendlich ist er das einzige Element in Episode 7, welches das Werk kurzfristig zu einem Kinderfilm degradiert. Da seine Auftritte noch höchst rar gesät sind, schaden diese Ausrutscher dem Film nur minimal. Schnell ist man mit einem neuen Retro-Aspekt wieder wohlgestimmt.

Mit solchen allein wird sich eine Episode 8 jedoch nicht gucken lassen, so dass man für den Weiterverlauf der Story nur hoffen kann, dass nicht weiterhin nur noch die bewährte Kuh per Ideendiebstahl aus eigenen Reihen gemolken wird. Das funktionierte einmal, eben weil es den Zuschauer, ähnlich wie bei „Rocky 6“ nach einem Wiedersehen dürstete. Die Mitteltrilogie riss große Wunden in das Fanherz mit seiner leblosen, kindischen Art. Da ist „Das Erwachen der Macht“ eine wundervolle Medizin, um den enttäuschten Fan wieder glücklich zu machen. Aber nun muss es mutig weitergehen, und da bin ich trotz des sympathischen Ergebnisses des hier besprochenen Filmes bei Episode 8 wieder ebenso kritisch, wie ich es vor der Sichtung von Episode 7 war. Aber ich lasse mich gerne erneut eines Besseren belehren.  OFDb

09.02.2013

THE STAR WARS HOLIDAY SPECIAL (1978)

Die Wookies haben einen Feiertag und Chewbaccas Familie wartet auf seine Ankunft. Während die Familie mit Vorbereitungen und Fernseh gucken beschäftigt sind, werden Han und Chewbacca von Raumschiffen des Imperiums angegriffen...
 
Die dunkle Seite des Sternenkrieges...
 
Nachdem ich durch diverse Berichte im Internet vorgewarnt war, wagte ich mich an dieses Unding von „Krieg der Sterne“-Special, das 2 Jahre vor der Kinopremiere von „Das Imperium schlägt zurück“ im US-amerikanischen Fernsehen lief, heran. Nach den von mir eingeholten Informationen dachte ich, dies wäre ein unglaublich unfreiwillig komisches Happening, was zwar nicht unbedingt seine komplette fast 100 Minuten lange Laufzeit zu unterhalten weiß, aber wenigstens einen Teil davon. Also trafen wir uns in fröhlicher Runde, auf alles gefasst und unterstützt von Whisky-Cola. Ja, wir waren auf alles gefasst, auch darauf dass es eventuell todlangweilig werden könnte. Und so war es dann leider auch.

Man mag es sich nicht vorstellen, aber diese Aneinanderreihung von Lächerlichkeiten kann nur in den wenigstens Szenen belustigen (dies geschah bei erster Wookiefamilien-Sichtung, bei der Szene wo ein Typ sich Trinken in den Kopf schüttete, bei Sichtung der schlichten Animation in der Zeichentricksequenz und beim Gesang Carrie Fishers). Meist guckt man nur entgeistert den Fernseher und seine Mitgucker an. Was hatte das alles mit „Star Wars“ zu tun? Und wer um Himmels Willen sollte das Zielpublikum sein? Kinder? Privatfernsehverstrahlte? Das fertige Werk hätte sogar die anspruchsloseren Freunde von „Kampfstern Galactica“ verschreckt. Ich weiß nicht für wen das Holiday Special gedreht wurde, aber nicht für den Freund des Sternenkrieges.

Man muss bedenken, dass das Holiday Special einst als ernstes Produkt gedacht war. Ich habe zwar gelesen, dass George Lucas eine Zeit lang behauptet hat, dieses Special habe es nie gegeben, aber da gab es ja immerhin andere Zeiten, bevor klar wurde welcher Flop da produziert wurde. Irgendwer muss irgendwann diese Produktion doch mal so gut gefunden haben, dass er sie finanziert hat.

Immerhin machen bis auf Alec Guinness und Peter Cushing auch alle wichtigen Figuren des ersten Teils mit, erstgenannter wird über Szenen des Originalfilmes hin und wieder kurz eingeblendet. Dass Harrison Ford besonders gelangweilt agiert kann ich nicht bestätigen, dafür sieht Mark Hamill noch mehr wie ein Bauerntrottel aus als im Original, und nur Carrie Fisher ist mit vollem Einsatz dabei, singt zum Schluss auch noch ein irre schnulziges Lied, wohl in der Hoffnung dass man ihr bis dahin noch unbekanntes Zusatztalent nun endlich anerkennen würde. Aber Fehlanzeige! Ihr Lied ist grausam wie der komplette Soundtrack des Specials, ausgenommen Williams großartige „Star Wars“-Musik, die für diese Zuschauervergewaltigung ebenfalls verwendet wurde.

Die meist schmalzige Musik passt sich der unpassend schnulzigen Geschichte an, die nur hauchdünn ist, und eher als Ausrede für dieses Special dient. Dies erinnert an den ersten „Cube“, wenn in einem Denkversuch der Würfel begründet wurde: Er wird genutzt weil es ihn gibt. Das „Star Wars Holiday Special“ musste dieser Theorie nach sein, damit es existiert, nicht aber weil es etwas erzählen will.

Die unangenehme Hauptstory wird immer wieder von Zwischensequenzen unterbrochen. Manche sollen visuell interessante Experimente sein, wie man sie auf anspruchsvoller und künstlerisch wertvoller Ebene immer wieder in der „Muppet Show“ zu sehen bekam (und als Kind auch gelangweilt erduldete). Das Niveau dieser für Erwachsenenaugen gedachten visuellen Spiele mit Puppen, Licht und Musik erreicht das „Star Wars Holiday Special“ aus gleicher TV-Zeit nicht, ja nicht mal ansatzweise. Wäre ja noch schöner wenn auch nur irgend etwas nach einem Deu Mühe aussehen würde.

Als ideales Beispiel dient die Zeichentricksequenz, die erbärmlich animiert ist. So viel mehr hätte eine etwas bessere Animation (musste ja keine perfekte sein) wirklich nicht kosten können. Aber wozu Mühe geben? „Krieg der Sterne“ war 1 Jahr her. Damals liefen schon weniger beliebte Filme Monate im Kino, „Krieg der Sterne“ also sicherlich auch nach einem Jahr noch (zum Vergleich: „Didi und die Rache der Enterbten“ lief laut Audiokommentar 14 oder 16 Monate). Man hatte also einen festen Fankreis, ein hoher Einschaltquoten-Erfolg war sicher. Also noch mal: Wozu Mühe geben?

Dreist! Mehr kann man dazu nicht sagen. Mal davon abgesehen würde es mich brennend interessieren wie hoch die Einschaltquoten in der letzten halben Stunde waren im Vergleich zum Anfang der Sendung. Der Unterschied dieser Zahlen müsste erschreckend hoch sein.

George Lucas selbst taucht in den Credits nicht auf. Selbst wenn er komplett unbeteiligt war, und das würde mich doch stark wundern (hat er nicht schon damals die Rechte gehabt?), so hätte er wenigstens aus dieser Peinlichkeit lernen können. Aber nein, Lucas ist ein Sturschädel. Ebenso wie er in der späten Trilogie behauptete er hätte Jar Jar Binks schon immer so eingeplant und seine Reduzierung von Folge zu Folge wäre nicht das Ergebnis der Zuschauerproteste (kann der Kerl denn nicht einfach mal Fehler zugeben?), akzeptierte er hier nicht die Gründe des Totalreinfalls und kopierte das Wookie-Outfit des Jünglings und änderte die Lebensumgebung ein wenig ab, um daraus in Episode 6 die Ewoks zu erschaffen. 

Aus dem modernen Leben der Wookies mache man noch schnell den Stamm eines primitiven Volkes und schon wird es keiner mehr bemerken. Der Zuschauerprotest der Ewoks betreffend war ähnlich stark wie jener Jar Jar Binks betreffend, zeitlich verglichen versteht sich, damals gab es schließlich kein Internet.

Man muss das „Star Wars Holiday Special“ ernsthaft gesehen haben um zu begreifen was dies für ein Murks ist. Gelungen ist hier nichts, aber auch rein gar nichts. Das Mitwirken der original Stars ist verblüffend, wahrscheinlich wollten sie die Fans nicht enttäuschend und fanden es spannend eine Zeit lang im Rampenlicht zu stehen. Mit „Star Wars“ hatte das ganze nur in kleinen Elementen zu tun, so dass die Freunde des Filmes überhaupt keine Freude erlebten.

Ein anderes Zielpublikum will mir nach Sichtung aber auch nicht in den Sinn kommen. Und ich persönlich war in meiner Position als Trashfan auch sehr enttäuscht. So belustigend einzelne Dinge auch waren, im traurigen, schockierenden Gesamtbild und auf die ewige Lauflänge gesehen waren das einfach zu wenig unfreiwillig komische Highlights. Zu Beginn schmunzelt man noch viel, aber da vergehen keine 15 Minuten, und es stellt sich nur noch Langeweile ein (die sich mit dem Gefühl des Entsetzens paart, welches von Beginn an aufkam). Spätestens ab der halben Laufzeit erscheinen die Stop-Taste und die Bildvorspultaste immer attraktiver.

Für Soziologen ist die Wookie-Familie als Abbild der amerikanischen Durchschnittsfamilie sicherlich interessant, da schockierend, wenn man bedenkt wie viel Glotze dort geguckt wird, an einem für Wookies immerhin bedeutsamen Tag. Auch wenn es widersprüchlich klingt: Das Reinschalten lohnt in jedem Fall, einfach um mal einen Einblick in diese Katastrophe zu erhaschen. Das vorzeitige Ausschalten lohnt aber ebenso.  OFDb
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