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28.11.2016

SCHWARZWALDFAHRT AUS LIEBESKUMMER (1974)

Nachdem ich zwei typisch schräge Komödien seiner Zeit gesehen habe, in denen Roy Black den smarten Sunnyboy mimte („Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ und „Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“), schaute sich der drei Jahre später entstandene „Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer“ völlig anders, handelt es sich bei dieser Schlager-Komödie doch um einen Genre-Beitrag, in welchem der Heimatfilm und der Romantikanteil sehr dominieren und die Komödie dementsprechend zurücksteckt.

Da Werner Jacobs Film über keinerlei Innovationen verfügt und nur die ewig gleiche Platte auflegt (außer jene Roy Blacks, der trällert freilich was es frisch zu kaufen gab), plätschert die dünne Geschichte, passend zu James Lasts Hintergrundgedudel, sanft und seicht vor sich hin, so dass cineastische Fremdgänger eher gemütlich einnicken, während Freunde dieser Gattung Film passabel genug unterhalten werden, aber eben keinen besonderen Film verpasst haben, wenn sie genau diesen Roy Black-Beitrag versehentlich überspringen.

Tatsächlich gibt es nichts weiter über dieses belanglose Stück Romantikfilm zu erzählen, da selbst die tragischen, durch Missverständnisse entstandenen, vorhandenen Wendungen so banal geschrieben und dementsprechend schlicht behoben sind, dass selbst diese Momente dem trüben Treiben kein zusätzliches Leben einhauchen können. Geduldige Zuschauer können die schöne Landschaft Deutschlands genießen und sich ein wenig an der Nostalgie erfreuen, die „Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer“ mit seiner naiven und überholten Art zu versprühen weiß, der Rest wird sich irgendwann lieber gelangweilt weg drehen. So oder so hat man Jacobs Film schnell wieder vergessen.  OFDb

27.11.2016

WENN MEIN SCHÄTZCHEN AUF DIE PAUKE HAUT (1971)

„Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“ erobert mit seinem verspielten Charme schnell die Herzen des Zuschauers, zumindest wenn dieser weiß worauf er sich einlässt, wenn er eine deutsche Heimat-Schlager-Komödie, besetzt mit den damals dafür üblichen Stars, sichtet. Peter Weck präsentiert uns allerhand kunterbunte Charaktere und Situationen, schenkt sich selbst eine herrlich alberne und überzogen Klischee-hafte Rolle, so als dürfte er so gegen den Strich besetzt erst agieren, wenn er selbst auf dem Regiestuhl sitzt. Sicherlich wird mit den Running Gags auf 90 Minuten etwas zu sehr übertrieben, aber das Herz sitzt am rechten Fleck innerhalb einer Geschichte, die eigentlich keine ist.

Eigentlich erzählt Weck diverse Parallelhandlungen und vereint diese irgendwann gekonnt, eigentlich sogar zu professionell für solch konstruierte Grundszenarien, die so gar keinen Sinn ergeben wollen. Aber auf jede lässt man sich nur all zu gerne ein, sind doch alle Beteiligten mit sichtbarer Spielfreude dabei und lässt sich der Film doch Zeit seine „Geschichte“ in Ruhe zu entfalten. Dementsprechend darf es verwundern, dass die, laut Vorspann, zweite Hauptrolle Uschi Glas erst nach etwa 20 Minuten in Erscheinung tritt und besser denn je ins Geschehen integriert wird, dauert es in dieser anspruchslosen Rolle doch einige Zeit, bis sie sich als schauspielerisch untalentiert outet, was in anderen Filmen stets früher klar wurde. Dass es dann ausgerechnet eine der wenig lebensnahen Situationen ist, die sie als Stümper ihres Fachs auffliegen lässt, eine Szene in der sie eigentlich nur schadenfroh hätte lachen müssen, beweist um so mehr wie schnell die Frau, deren Frisur diesmal nicht so penetrant geraten ist wie sonst, schauspielerisch überfordert ist.

Ein schelmischer Theo Lingen, ein schurkischer Peter Weck, ein überraschend sympathischer Roy Black, ein wunderbar alberner Paul Löwinger und ein positiv routiniert agierender Gunther Philipp halten dagegen, lediglich Ilja Richter kommt trotz größerer Präsenz zu kurz, hat er doch eine ziemlich langweilige Rolle erwicht, die sich ziemlich schnell abnutzt. Freilich ist auch er sich, wie alle anderen Beteiligten, für nichts zu schade. Mag so mancher lustig gemeinter Unfall auch eher für Fremdschämen als für einen echten Lacher sorgen, so stellt sich die unbekümmerte Comic-Art des Streifens diesem Nachteil doch mutig gegenüber und präsentiert uns realitätsferne Spinnereien, wie sie auch nur beim hemmungslosen, fast wie selbstgedreht wirkenden, Herumalbern funktionieren können.

Wenn Löwinger als über dem Wasser schwimmender Fisch von einem Angler verfolgt wird, Anitas Papa stets seinen Wohnwagen verliert ohne es zu merken oder Löwinger in an Sherlock Holmes angelehnten Anziehsachen einen Kriminalfall löst, der keiner ist, dann ist die Stimmung auf einem Hoch, zugegeben auf höchst naiver Ebene, aber durch den Charme, welcher den Film vollzieht, eben doch nicht nur von einem Sympathisanten dieser filmschaffenden Zeit gönnerhaft gnädigst mit einem Augezudrücken zugesprochen, sondern tatsächlich vorhanden.

Dass das eigentliche Rezept des Streifens ziemlich simpler Natur ist, ist kein Geheimnis. Allein wie unverschämt man versucht den Erfolg der Pennälerkomödien mit in eine Heimatkomödie zu integrieren, zeigt wie sehr man von jedem Erfolgskuchen ein Stückchen ab haben wollte. Allerdings gelingt es „Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“ sehr gut, eben weil er eigentlich keine wirkliche Geschichte besitzt, all die verschiedenen Schwerpunkte unter einen Hut zu bringen, so dass man am Ende fast glaubt, tatsächlich einer Geschichte beigewohnt zu haben. Dass es der Streifen zudem schafft, die Instrumentalversion des höchst nervigen Songs „Schön ist es auf der Welt zu sein“, atmosphärisch stimmig einzubauen, ist ein weiteres heile Welt-Kunststück für sich das hier vollbracht wird.  OFDb

22.11.2016

WER ZULETZT LACHT, LACHT AM BESTEN (1971)

Man kennt sie, diese heile Welt-Komödien Deutschlands aus den 60er und 70er Jahren, zu denen man aufgrund ihrer höchst naiven Art, ihres in ihrer Zeit feststeckenden Singsangs und der überholten Art Herumzublödeln ohnehin einen Zugang besitzen muss, um mit diesen seine Freude zu haben. Ich habe sie, habe den Mantel der Coolness und die Ausrede des Trashs längst abgelegt um meine Freude mit dieser wundervollen Gattung Film zu haben, muss nach Sichten von „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ jedoch eingestehen, dass er auch inmitten der naiven Konkurrenzproduktionen ein besonders schlicht ausgefallener Beitrag seiner Nische ist.

Zwar besteht die Handlung aus den typischen Versatzstücken, wie sie in diesem speziellen Sub-Genre seit je her zelebriert werden, Sinn macht die hier zu sehende Handlung jedoch noch weniger als üblicher Weise ohnehin schon. Warum Sabine ausgerechnet mit einem ihr zuvor unsympathischen Mann anbendelt, um Robbie eifersüchtig zu machen, warum Robbie überhaupt das Hotel retten will, und warum zum Teufel er deshalb gegen Ende das Unternehmen des Onkels übernehmen muss, sind alles Fragen, die der Normalzuschauer inmitten all des anderen unlogischen und aus anderweitigen Gründen vorhandenen Unsinns nicht stellt, ich mit Blick auf die besser funktionierenden Vergleichswerke aber sehr wohl, macht doch dieser kleine Unterschied einen Stück des Wohlfühlens während der Sichtung aus, und genau das Wohlfühlen ist doch überhaupt erst der Grund warum man sich einen solchen Film ansehen möchte, wenn es einem nicht nur nach unfreiwilliger Komik dürstet.

Zwar weiß auch „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ auf seine simple Art dennoch zu funktionieren, eben weil er dem seit je her typischen Muster nachgeht, aber er steht auf wackeligen Beinen. Da tut es gut dass Roy Black erst gegen Ende in Dauerschleife singt, und einer von den Songs, das Einschlaflied für die vermeintliche Tochter, situativ aufgrund seiner unfreiwilligen Komik trumpft. Theo Lingen ist ein Hingucker und Hinhörer wie eh und je, Eddi Arent lässt gelegentlich das Niveau seiner vergangenen humoristischen Wallace-Leistungen durchfunkeln, und Roy Black spielt angenehmer als ich es bislang von ihm gewohnt bin.

Da alles vom Anspruch und Niveau her auf niedrigster Flamme brennt, fällt auch Uschi Glas in der Ausnahme einmal nicht so untalentiert auf wie sie eigentlich ist. Inmitten einer selbst für diese Art Film arg konstruierten Romanze, die man als Zuschauer nicht mitfiebert, weiß auch sie nichts zu zerstören. Lediglich von Siegfried Schürenbergs Rolle hatte ich mir mehr erhofft, der gibt zwar sein bestes, aber das Drehbuch hat ihm eine einfallslose Figur zugewiesen.

An „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“ sollten sich nur die hartgesottenen Fans dieser Gattung Komödie heranwagen, bietet er das seichte Programm der Konkurrenz sowohl inhaltlich, wie auch von der Stimmung her, nur im Light-Modus. Mir hat er aufgrund der wenigen Erwartungen die ich ohnehin an einen Roy Black-Film stelle zumindest genügend Freude bereitet, um mich trotz all seiner Schwächen versöhnlich von ihm zu trennen. Aber manch einer wird mit den Störfaktoren sicherlich nicht so großzügig umgehen wie ich.  OFDb

25.12.2012

IMMER ÄRGER MIT DEN PAUKERN (1968)

Peter ist eigentlich längst mit der Schule fertig, da bittet ihn ein befreundeter Internatsschüler mit ihm die Rolle zu tauschen. Da Peter ein Auge auf Christa geworfen hat, die auf die Modell-Schule nebenan geht, lässt er sich drauf ein und geht von nun an als Hans Werner in den Unterricht, hat dabei allerlei Unsinn im Kopf, ebenso wie die jüngeren Schüler. Peter ahnt nicht, dass Christa die Ex-Verlobte seines Lehrers ist, der ihn ohnehin schon nicht leiden kann. Und die ebenso raffinierte wie süße Dagmar hat auch schon einen Blick auf Peter geworfen...

Feuerzangenbowle ex und hopp...
 
Die 60er Jahre und die frühen 70er und ihre Pennälerfilme! Das war im Meer der albernen Heimat- und Schlagerkomödien seiner Zeit ohnehin eine ganz eigene Welle, auf die man nicht nur jugendliche Darsteller schupste, sondern auch Roy Black, der zusammen mit Uschi Glas noch viel älter und somit unrealistischer aussah, als später Nena und Markus in „Gib Gas – Ich will Spaß“.

Die Idee ist ein wenig an der „Feuerzangenbowle“ orientiert, im Gegensatz zu dort versucht man jedoch gar nicht erst, den viel zu alten Protagonisten auf Jung zu trimmen. Das ist aber gar nicht weiter wild, denn so etwas wie Realismus liegt dem Streifen ohnehin fern. Der Film soll geistfrei unterhalten und baut auf freiwilligem Trash, ein Zeichen dass er so sein will, wie er schlussendlich auch wirkt.

Wo ich Peter Alexander noch gerne gucke und seine Lieder auch ertragen kann, da ist Roy Black für mich ebenso unausstehlich wie Heintje. Umso positiv überraschter war ich, als sich herausstellte dass der zu jung verstorbene Roy hier sehr selten singt und wenn dann nicht ganz so übel wie sonst.

Auch die auf mich eher unsympathisch wirkende, wenn zu ihrer Zeit auch süße, Uschi Glas wirkt angenehmer als in anderen Filmen, was natürlich nicht ihrem mangelnden Talent zu verdanken ist, sondern dem naiven Drehbuch, welches sie als recht pfiffig und frech charakterisiert. Dies wirkt nur innerhalb der sehr heilen Welt des Films, denn ihre Rolle Dagmar ist eigentlich immer noch sehr brav. Aber „Immer Ärger mit den Paukern“ funktioniert ohnehin nur mit ein wenig Augen zudrücken.

Der Klamauk seiner Zeit war recht peinlich, was gerade die Rolle Peter Wecks auf ein neues beweist. Georg Thomalla beweist zeitgleich dass dieser Extremhumor bei richtiger Anwendung auch durchaus sympathische Seiten haben kann. Mit seiner Rolle steht und fällt der ganze Film. Auf dem ersten Blick ist er nicht die tragende Figur der Geschichte, auf dem zweiten erkennt man jedoch, dass die zwei weit hergeholten Filmideen des Streifens (zu alter Schüler und länger Ferien machende Lehrer) nur aufgrund seines arg naiv und trottelig dargestellten Charakters glaubhaft bleibt.

„Immer Ärger mit den Paukern“ funktioniert teilweise als unfreiwillig komischer Trash, allein schon weil es (zumindest in meinem Kopf) unmöglich erscheint Roy Black als Sexsymbol zu sehen. Andererseits kann man auch hier wieder auf Nena verweisen. Die fand man in den 80er Jahren scheinbar auch hübsch. Manches sollte besser in Vergessenheit geraten!

Punkten kann der Film von Harald Vock aber auch auf anderer Basis. Die Liebesgeschichte wirkt, auch wenn sie etwas ruppig erzählt ist. Allein das recht späte Bekennen zu Dagmar von Peter ist ein wenig ungewöhnlich für seine Zeit. Einfallsreich sind die Schülerstreiche zu nennen, die wesentlich gewitzter vonstatten gehen, als das meiste was „Die Lümmel von der ersten Bank“ so trieben. Und da man parallel die Streiche der jüngeren Kinder zu sichten bekommt, werden die infantileren Ideen auch von ihnen umgesetzt, was die älteren Schüler weniger peinlich wirken lässt. Eine Idee die später auch in „Musik, Musik, da wackelt die Penne“ angegangen wurde, ohne sie kapiert zu haben.

Regisseur Vock teilte die Elemente aus „Immer Ärger mit den Paukern“ in seinen folgenden zwei Filmen auf. Sein nächster Streifen sollte der sehr schlechte „Unser Doktor ist der Beste“ werden, in dem Roy Black erneut um das Herz einer jungen Dame buhlen durfte (erneut begleitet von Peter Weck und Georg Thomalla), danach wandte er sich mit „Unsere Pauker gehen in die Luft“ wieder der Pennäler-Klamotte zu, wenn auch diesmal auf recht andere Art.

Mit „Immer Ärger mit den Paukern“ ist ihm ein ähnliches Ausnahmeprodukt seiner Zeit gelungen wie Kollege Peter Weck ein Jahr später (diesmal als Regisseur) mit „Hilfe, ich liebe Zwillinge“, in dem das damals so beliebte Traumpaar Uschi Glas und Roy Black noch einmal in einem besseren Licht dastehen durften, als im Großteil ihrer restlichen Filmauftritte.  OFDb
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